2465/J XXVIII. GP
Eingelangt am 22.05.2025
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ANFRAGE
der Abgeordneten Ricarda Berger
an die Bundesministerin für Europa, Integration und Familie
betreffend Strategien gegen den demografischen Abwärtstrend in Österreich
Laut Statistik Austria wurden im Jahr 2024 in Österreich nur 76.873 Kinder geboren – ein Rückgang um 0,9 % im Vergleich zum Vorjahr.[1] Die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau sank damit auf 1,31, was einen historischen Tiefstand markiert. Besonders stark betroffen sind das Burgenland, Salzburg und die Steiermark; nur Wien verzeichnete einen leichten Geburtenanstieg.
Im europäischen Vergleich zeigt sich, dass manche Länder – wie etwa Frankreich – trotz ähnlicher gesellschaftlicher Rahmenbedingungen eine höhere Fertilitätsrate aufweisen. Dort lag die Geburtenrate im Jahr 2024 bei 1,62 Kindern pro Frau[2], also deutlich über dem österreichischen Wert.
In diesem Zusammenhang richtet die unterfertigte Abgeordnete an die Bundes-ministerin für Europa, Integration und Familie nachstehende
Anfrage
1. Welche Maßnahmen plant das Ressort, um dem Geburtenrückgang in Österreich aktiv entgegenzuwirken?
2. Sind Verbesserungen bei Kinderbetreuung, Wohnraum, Elternzeit oder finanziellen Unterstützungen vorgesehen, um Familiengründungen attraktiver zu machen?
3. Hat sich das Ressort mit familienpolitischen Modellen anderer europäischer Länder – wie etwa Frankreich – auseinandergesetzt, um deren Erfahrungen zu analysieren und mögliche Maßnahmen abzuleiten?
4. Welche strukturellen oder gesellschaftlichen Hürden identifizieren Sie als maßgeblich für die sinkende Geburtenrate in Österreich?
5. Ist eine ressortübergreifende Strategie zur Stärkung der Familienpolitik in Arbeit?
6. Welche konkreten Ziele verfolgt das Ressort in Bezug auf die Entwicklung der Geburtenrate in den kommenden fünf bis zehn Jahren?
7. Inwiefern werden junge Erwachsene oder Paare mit Kinderwunsch bei der Entwicklung familienpolitischer Maßnahmen aktiv eingebunden (z.B. durch Befragungen oder Pilotprojekte)?
Gibt es Überlegungen, das gesellschaftliche Klima für Familie und Elternschaft (z.B. durch Informationskampagnen oder Bildungsarbeit) gezielt zu stärken?