2466/J XXVIII. GP
Eingelangt am 22.05.2025
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ANFRAGE
der Abgeordneten Tina Angela Berger
an die Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumenten-schutz
betreffend Auflösung der „Männerpolitischen Grundsatzabteilung“
Die vom damaligen Frauen- und Sozialminister Herbert Haupt 2001 eingeführte „Männerpolitische Grundsatzabteilung“ fand im Jahr 2020 unter Gesundheits- und Sozialminister Rudolf Anschober (Grüne) ihr Ende. Demnach wurde deren Agenden zur Männergesundheit gemeinsam mit der Frauengesundheit in einer Abteilung der Sektion VII zur „Gendergesundheit“ zusammengefasst.
„Was mit der Auflösung der Abteilung wegfällt, sind fixe Themenfelder wie ‚männerspezifische Aspekte der Gleichstellung‘, ‚Identitätsbildung von Buben und männlichen Jugendlichen‘, ‚Vereinbarkeit von Beruf und Familie – aktive Vaterschaft‘ und Gewaltprävention. Michael Eisenmenger, Wiener Urologe und Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Männergesundheit sieht das als Rückschritt."[1]
Während regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bei Frauen bereits zur Routine geworden sind, gehen Männer weitaus weniger oft zum Arzt. Zudem wird die Sichtbarkeit von Männergesundheit durch die Zusammenlegung in einer gemeinsamen Abteilung mit Frauengesundheit (VII/A/3 - Mutter-, Kind-, Frauen- und Gendergesundheit, Ernährung) in den Hintergrund gedrängt.
In diesem Zusammenhang richtet die unterfertigte Abgeordnete an die Bundes-ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz nachstehende
Anfrage
1. Welche spezifischen Maßnahmen zur Förderung der Männergesundheit gibt es in Ihrem Ressort?
2. Welche zusätzlichen spezifischen Maßnahmen zur Förderung der Männer-gesundheit sind in Ihrem Ressort geplant?
3. Ist die Wiedereinführung der „Männerpolitischen Grundsatzabteilung“ geplant?
4. Wie werden die gesellschaftspolitischen Aufgaben der „Männerpolitischen Grundsatzabteilung“ seit ihrer Auflösung 2020 verteilt?
5. Welche Gründe gibt es, dass ein „Aktionsplan Männergesundheit“ nach dem Vorbild „Aktionsplan Frauengesundheit“ auf der Website des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz fehlt?
a. Ist ein „Aktionsplan Männergesundheit“ seitens Ihres Ressorts geplant?
b. Wann wird dieser erstellt?
c. Welche Ziele und Maßnahmen soll dieser konkret umfassen?
6. Welche spezifischen Maßnahmen zur Gewaltprävention für Männer gibt es seitens Ihres Ressorts?
7. Welche spezifischen Maßnahmen zur Gewaltprävention für Männer sind seitens Ihres Ressorts geplant?
8. Welche Kampagnen zur Vorsorgeuntersuchung für Männer bzw. zum Thema Männergesundheit gibt es?
9. Welche Kampagnen zur Vorsorgeuntersuchung für Männer bzw. zum Thema Männergesundheit sind künftig geplant?
10. Mit welchen Maßnahmen tritt Ihr Ressort der Benachteiligung entgegen, die durch die Auflösung der „Männerpolitischen Grundsatzabteilung“ für Männer entstanden ist?
11. Welche Maßnahmen planen Sie zur Aggressionsprävention für männliche Jugendliche einzuführen?
12. Welche Maßnahmen planen Sie, um bei Familien mit getrennten Elternteilen das Recht eines Kindes auf Mutter und Vater sicherzustellen?
13. Welche staatliche Unterstützung oder Hilfestellung bei häuslichen Konflikten erhalten Männer zur Prävention von Aggression gegen Frauen und Kinder?