2468/J XXVIII. GP
Eingelangt am 22.05.2025
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ANFRAGE
der Abgeordneten Mag. Katayun Pracher-Hilander
an den Bundesminister für Innovation, Mobilität und Infrastruktur
betreffend Geisterfahrervorfälle in Österreich
Geisterfahrten stellen ein ernstzunehmendes Sicherheitsrisiko auf Österreichs Autobahnen dar. Obwohl regelmäßig Zahlen über die Häufigkeit solcher Vorfälle veröffentlicht werden, gibt es bislang keine öffentlich zugänglichen Informationen zur demografischen Struktur der Geisterfahrer. Internationale Studien deuten darauf hin, dass bestimmte Personengruppen aufgrund unterschiedlicher Faktoren möglicher-weise häufiger in solche Vorfälle verwickelt sind.
Für eine zielgerichtete Verkehrssicherheitsstrategie erscheint es notwendig, auch in Österreich genauere Daten zu erheben und zu analysieren.
In diesem Zusammenhang richtet die unterfertigte Abgeordnete an den Bundes-minister für Innovation, Mobilität und Infrastruktur nachstehende
Anfrage
1. Welche Maßnahmen wurden bisher gesetzt, um Geisterfahrten auf Österreichs Straßen zu verhindern?
a. Gibt es gezielte Sensibilisierungs- oder Aufklärungskampagnen?
2. Gibt es Förderprogramme oder Empfehlungen für technische Fahrassistenz-systeme zur Erkennung oder Verhinderung von Falschfahren?
3. Wie werden Geisterfahrten erkannt (Verkehrskameras, Notruf, etc.)? (Bitte um Aufschlüsselung)
4. Liegen Ihrem Ressort Daten/Erkenntnisse bezüglich der Altersstruktur von Geisterfahrern vor?
a. Wenn ja, welche Erkenntnisse/Daten liegen vor?
5. Liegen Ihrem Ressort Daten/Erkenntnisse bezüglich des Zusammenspiels von Fahren unter Drogeneinfluss und Geisterfahrten vor?
a. Wenn ja, welche Erkenntnisse/Daten liegen vor?
b. Wenn ja, um welche Substanzgruppen (z.B. THC, Kokain, Amphetamin) handelte es sich vorrangig?
6. Werden medizinisch-psychologische Untersuchungen oder Nachschulungs-maßnahmen im Zusammenhang mit Geisterfahrten angeordnet oder empfohlen?
a. Wenn nein, wird eine solche Maßnahme im Fall von Geisterfahrten in Zukunft in Betracht gezogen?
7. Wie viele funktionierende Falschfahrererkennungssysteme sind derzeit auf Österreichs Autobahnen im Einsatz? (Bitte um getrennte Aufschlüsselung nach Bundesländern)
8. In welchen Regionen oder Streckenabschnitten bestehen derzeit Pläne zur Nachrüstung solcher Systeme?
9. Gibt es besonders gefährdete Streckenabschnitte bzw. Streckenabschnitte, wo es zu einer Häufung von Geisterfahrten kommt?
a. Wenn ja, wo befinden sich diese Streckenabschnitte?
10. Wie viele Geisterfahrermeldungen wurden in den Jahren 2022, 2023 und 2024 jeweils durch automatische Systeme erfasst?
11. Wie viele elektronische Verkehrstafeln mit Geisterfahrerwarnfunktion befinden sich derzeit im Einsatz?
a. Erfolgt die Aktivierung dieser Tafeln automatisch oder manuell durch die Verkehrszentrale?
12. Gibt es Pläne zur Ausweitung oder technischen Weiterentwicklung dieser Warnmechanismen?
13. Gibt es standardisierte Abläufe für die Zusammenarbeit zwischen Polizei, ASFINAG und Verkehrsradios bei Geisterfahrermeldungen?
14. Welche Radiosender sind offiziell in das Geisterfahrerwarnsystem eingebunden?
15. In welchem zeitlichen Rahmen nach Eingang einer Meldung wird üblicherweise eine Geisterfahrerwarnung im Radio ausgestrahlt?
16. Welche Maßnahmen gibt es, damit alle Verkehrsteilnehmer rechtzeitig über Geisterfahrer informiert werden, auch über Kanäle abseits des Radios (z.B. Navigationssysteme, Apps)?
17. Wie viele Geisterfahrer konnten in den letzten drei Jahren durch frühzeitige Warnungen (z.B. Verkehrsfunk oder Warntafeln) nachweislich entschärft werden?
18. Gibt es Kooperationen zwischen Ihrem Ressort und anderen Stellen (z.B. ASFINAG, Verkehrspsychologie, Polizei) zur Analyse von Geisterfahrerprofilen oder zur Entwicklung präventiver Maßnahmen?
a. Wenn ja, welche Ergebnisse liegen bisher vor?
b. Wenn nein, sind derartige Initiativen geplant?
19. Welche Rolle spielen Daten der ASFINAG bei der Erfassung und Prävention von Geisterfahrten?
a. Wird eine systematische Auswertung dieser Daten durch Ihr Ressort vorgenommen?
20. Wie viele Geisterfahrervorfälle in den Jahren 2022 bis einschließlich April 2025 betrafen Fahrzeuge mit ausländischem Kennzeichen?
a. Werden diese Daten vom Verkehrsressort oder von der ASFINAG systematisch erfasst und ausgewertet?
21. Aus welchen Herkunftsländern stammen die in Geisterfahrten involvierten, Fahrzeuge überwiegend?
a. Gibt es dazu eine jährliche oder bundeslandspezifische Aufschlüsselung?
22. Welche Maßnahmen bestehen zur Information ausländischer Lenker über das Geisterfahrerwarnsystem in Österreich?
a. Werden Warnmeldungen in mehreren Sprachen verbreitet (z.B. über Navigationsgeräte, Apps oder Verkehrsradio)?
23. Sind bei Mautstationen, Rastplätzen oder Grenzübergängen spezielle Hinweise oder Maßnahmen vorgesehen, um ortsunkundige oder fremdsprachige Fahrer über richtige Fahrtrichtung und Gefahren von Geisterfahrten aufzuklären?