2582/J XXVIII. GP

Eingelangt am 16.06.2025
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Mag. Marie-Christine Giuliani-Sterrer

an die Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumenten-schutz

betreffend Spike-Protein-Expression in zerebralen Arterien und potenzielle zerebrovaskuläre Risiken nach mRNA-Impfung

 

 

In mehreren aktuellen wissenschaftlichen Publikationen wird der mögliche Zusammenhang zwischen der Expression des SARS-CoV‑2-Spike-Proteins in zerebralen Arterien und zerebrovaskulären Komplikationen, insbesondere hämorrha-gischen Schlaganfällen untersucht. Tierexperimentelle Studien deuten darauf hin, dass das Spike-Protein die Endothelfunktion beeinträchtigen und prothrombotische Prozesse im Gehirngefäßsystem auslösen könnte. In Einzelfällen wurden auch bei Menschen nach COVID-19-mRNA-Impfung hämorrhagische Ereignisse beschrieben. Diese sind zwar selten, erfordern jedoch eine umfassende wissenschaftliche Bewertung zur Abschätzung möglicher individueller Risiken und zur Sicherstellung des Vertrauens in die Impfprogramme.

 

 

In diesem Zusammenhang richtet die unterfertigte Abgeordnete an die Bundes-ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz nachstehende

 

Anfrage

 

1.    Liegen Ihnen wissenschaftliche Erkenntnisse oder Studien vor, in denen die Expression des Spike-Proteins in zerebralen Arterien nach mRNA-Impfung untersucht wurde?

a.    Wenn ja, welche Ergebnisse wurden hinsichtlich möglicher entzündlicher oder thrombotischer Reaktionen im zerebralen Gefäßsystem festgestellt?

b.    Wenn nein, planen Sie bzw. Ihr Ressort entsprechende Forschungs-vorhaben zu initiieren oder zu unterstützen?

2.    Liegen Ihrem Ressort Daten zu hämorrhagischen Schlaganfällen im zeitlichen Zusammenhang mit mRNA-Impfungen in Österreich vor?

a.    Wenn ja, in welchem Ausmaß traten diese Ereignisse differenziert nach Altersgruppen auf?

b.    Wenn nein, wie wird sichergestellt, dass solche Ereignisse im Rahmen der Pharmakovigilanz erfasst werden?

3.    Welche Erkenntnisse aus internationalen Studien (z.B. aus Hongkong, Japan oder der EU) zu möglichen zerebrovaskulären Nebenwirkungen nach einer COVID-19-Impfung sind Ihrem Ressort bekannt?

4.    Inwiefern wurden zerebrovaskuläre Risiken in den ursprünglichen Zulassungs-studien oder den laufenden Sicherheitsüberwachungen der mRNA-Impfstoffe explizit erfasst und bewertet?

5.    Sehen Sie im Zusammenhang mit mRNA-Impfungen Anlass, für bestimmte Personengruppen mit erhöhter zerebrovaskulärer Risikodisposition (z.B. Personen mit Gerinnungsstörungen, Migräne mit Aura oder bevorstehenden Aneurysmen) besondere Vorsichtsmaßnahmen oder differenzierte Impf-empfehlungen zu prüfen?

a.    Wenn ja, welche Kriterien oder Risikofaktoren werden dabei konkret berücksichtigt?

b.    Wenn nein, aus welchen Gründen wird auf eine solche differenzierte Betrachtung verzichtet?

6.    Wurde das Spike-Protein als potenzieller Risikofaktor für endotheliale Reaktionen in der Zulassungsphase der COVID-19-Impfstoffe explizit untersucht?

7.    Wie werden Ärzte sowie die Öffentlichkeit über seltene, aber schwerwiegende Nebenwirkungen wie hämorrhagische Schlaganfälle nach einer Impfung informiert, um eine differenzierte Nutzen-Risiko-Abwägung zu ermöglichen?

8.    Ist eine aktualisierte Risiko-Nutzen-Bewertung für bestimmte Bevölkerungs-gruppen (z.B. jüngere Frauen, Menschen mit vaskulären Vorerkrankungen) im Hinblick auf mRNA-Impfstoffe geplant?

a.    Wenn ja, wann ist mit einer solchen Neubewertung zu rechnen?

9.    Liegen Ihrem Ressort Erkenntnisse aus internationalen Studien oder Datenbanken (z.B. EMA, CDC, WHO) über neurologische oder vaskuläre Komplikationen nach mRNA-Impfungen vor, insbesondere im Hinblick auf zerebrale Gefäße?

a.    Wenn ja, welche und wie werden diese internationalen Daten in nationale Bewertungen einbezogen?

b.    Wenn nein, wird eine systematische Auswertung dieser internationalen Quellen geplant?

10. Sind mRNA-Impfstoffhersteller im Rahmen der Zulassung verpflichtet, spezifische Daten zu potenziellen Auswirkungen auf das zerebrale Nerven-system und die zerebrale Gefäßgesundheit vorzulegen oder nachzuliefern?

a.    Wenn ja, welche Verpflichtungen bestehen konkret, und wurden diese erfüllt?

b.    Wenn nein, warum wurde auf entsprechende Auflagen verzichtet?

11. In welcher Form wird die ärztliche Aufklärung über mögliche - auch seltene - neurologische oder vaskuläre Impfreaktionen sichergestellt, speziell bei Risikopatienten?

12. Welche Fördermaßnahmen bestehen aktuell zur Unterstützung unabhängiger Forschung zu möglichen Langzeiteffekten von mRNA-Impfstoffen auf das vaskuläre und neurologische System?