2583/J XXVIII. GP

Eingelangt am 16.06.2025
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Mag. Marie-Christine Giuliani-Sterrer

an die Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumenten-schutz

betreffend Wissenschaftliche Bewertung möglicher Auswirkungen von COVID-19-mRNA-Impfstoffen auf die ovarielle Reserve bei Frauen

 

 

Die Reproduktionsgesundheit junger Frauen ist von zentraler medizinischer, gesellschaftlicher und individueller Bedeutung. Im Rahmen der Zulassung und Nachbeobachtung von Impfstoffen kommt daher der Frage möglicher Auswirkungen auf die ovarielle Reserve und Fruchtbarkeit besondere Aufmerksamkeit zu. In einer kürzlich veröffentlichten tierexperimentellen Studie von Nicolas Hulscher et al. (2024)[1] wurde bei Ratten nach Verabreichung eines COVID-19-mRNA-Impfstoffs ein signifikanter Rückgang der primordialen Follikelanzahl festgestellt. Die Übertragbarkeit dieser Ergebnisse auf den Menschen ist Gegenstand kontroverser Diskussionen.

 

Demgegenüber zeigen mehrere klinische Studien und Metaanalysen bislang keine Hinweise auf eine Beeinträchtigung der ovariellen Reserve, des Anti-Müller-Hormonspiegels (AMH) oder der IVF-Ergebnisse bei geimpften Frauen. Dennoch herrscht in Teilen der Bevölkerung eine gewisse Verunsicherung, insbesondere bei Frauen mit Kinderwunsch. Eine transparente Kommunikation und wissenschaftliche Bewertung durch das zuständige Ressort ist daher von hoher Relevanz.

 

 

In diesem Zusammenhang richtet die unterfertigte Abgeordnete an die Bundes-ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz nachstehende

 

Anfrage

 

1.    Liegt Ihrem Ressort eine Übersicht über die wichtigsten klinischen Studien zur ovarialen Reserve nach COVID-19-mRNA-Impfung vor?

a.    Wenn ja, welche dieser Studien werden als evidenzbasiert und qualitativ ausreichend bewertet?

2.    Ist Ihrem Ressort die tierexperimentelle Studie von Nicolas Hulscher et al. (2024) zu ovarialen Veränderungen nach mRNA-Impfung bekannt?

a.    Wenn ja, wie werden die Ergebnisse der Studie im Hinblick auf mögliche Auswirkungen auf die menschliche Reproduktionsgesundheit bewertet?

b.    Wenn nein, wird eine wissenschaftliche Bewertung dieser Studie durch Fachgremien (z. B. Nationale Impfkommission, BASG, AGES) veranlasst?

3.    Gibt es aus Sicht Ihres Ressorts Hinweise aus präklinischen oder klinischen Studien, die auf einen möglichen Einfluss der COVID-19-mRNA-Impfstoffe auf die ovarielle Reserve oder Fruchtbarkeit hindeuten?

4.    Liegen Ihrem Ressort klinische Daten oder Studien vor, in denen ovarielle Parameter (AMH, AFC, IVF-Ergebnisse) vor und nach COVID-19-mRNA-Impfung untersucht wurden?

5.    Ist bei künftigen Impfstoffen, insbesondere solchen mit neuartigen Wirk-prinzipien, eine erweiterte Prüfung auf Auswirkungen auf die Fortpflanzungs-funktion vorgesehen?

6.    Wurden im Rahmen der Zulassungsverfahren für COVID-19-Impfstoffe in der EU reproduktionstoxikologische Studien mit Tieren durchgeführt?

a.    Wenn ja, welche Erkenntnisse lagen bezüglich Ovarialfunktion und Fruchtbarkeit vor?

b.    Wenn nein, aus welchen Gründen wurde darauf verzichtet?

7.    Welche Erkenntnisse liegen Ihrem Ressort zur Auswirkung von COVID-19-Impfstoffen auf die Fruchtbarkeit beim Menschen, insbesondere auf die ovarielle Reserve bei Frauen vor?

8.    Sind in Österreich Studien (klinisch oder epidemiologisch) zu diesem Thema geplant oder in Durchführung?

a.    Wenn ja, wer ist daran beteiligt und wann ist mit Ergebnissen zu rechnen?

b.    Wenn nein, warum nicht?

9.    Wie stellen Sie sicher, dass mögliche Langzeitfolgen der COVID-19-Impfung, auch im Hinblick auf reproduktive Gesundheit im Rahmen der laufenden Pharmakovigilanz systematisch erfasst und bewertet werden?

10. In welcher Weise wird die Öffentlichkeit über mögliche Risiken oder Erkenntnisse im Zusammenhang mit Impfstoffen und reproduktiver Gesundheit informiert?



[1]   https://uncutnews.ch/covid-19-mrna-injektionen-zerstoeren-ueber-60-des-nicht-erneuerbaren-eizellvorrats-von-frauen/