2596/J XXVIII. GP

Eingelangt am 16.06.2025
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Tina Angela Berger

an die Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumenten-schutz

betreffend Fehlen flächendeckender gynäkologischer Endokrinologie in Österreich

 

 

Im ORF-Magazin „konkret“ vom 20. Mai 2025 sprach die Direktorin der Universitätsklinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin an der Medizinischen Universität Innsbruck, Bettina Toth, über die Rolle der Bedeutung der gynäkologischen Endokrinologie in der Frauenheilkunde. Dem Interview zufolge gibt es in ganz Österreich zu wenige Spezialisten in diesem Bereich. Dem Fehlen des medizinischen Angebots gegenüber stehen rund eine Million betroffene Frauen, die sich aktuell in den sogenannten Wechseljahren befinden. Gleichzeitig seien die wenigen Spezialambulanzen überfüllt und niedergelassene Ärzte, die sich mit gynäkologischer Endokrinologie befassen, hätten schlichtweg nicht die zeitliche Kapazität, die für eine umfassende Betreuung der Patientinnen nötig wäre.

 

Im Laufe des Interviews wurde die aktuelle medizinische Versorgung von Frauen in der Lebensmitte als „Skandal“ betitelt. Bezogen war dies auf das fehlende Angebot gynäkologischer Endokrinologie. Im Vergleich gäbe es in anderen medizinischen Bereichen die Möglichkeit für Ärzte, sich entsprechend zu spezialisieren und durch Fortbildung oder den Erwerb von Zertifikaten fachlich zu spezifizieren.[1]

 

 

In diesem Zusammenhang richtet die unterfertigte Abgeordnete an die Bundes-ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz nachstehende

 

Anfrage

 

1.    Welche spezifischen Maßnahmen und Programme zur Förderung von Frauengesundheit gibt es in Ihrem Ressort?

2.    Welche dieser Maßnahmen und Programme zielen konkret auf die mit Hormonen in Zusammenhang stehenden Probleme und Erkrankungen von Frauen ab?

3.    Welche dieser Maßnahmen und Programme zielen konkret auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Frauen ab, die sich in der Lebensmitte bzw. in den sogenannten Wechseljahren befinden?

4.    Decken die bestehenden Maßnahmen und Programme zum Wohlbefinden von Frauen in den sogenannten Wechseljahren Ihrer Ansicht nach den Bedarf ab?

5.    Wie viele gynäkologischer Endokrinologen oder entsprechende Spezial-ambulanzen gibt es österreichweit? (Bitte um Aufschlüsselung nach Bundesländern)

6.    Wie viele Patientinnen können die bestehenden Einrichtungen pro Jahr betreuen?

7.    Wie viele Fachärzte für gynäkologische Endokrinologie würde man benötigen, um den Bedarf zu decken?

8.    Welche Maßnahmen und Aktionspläne zu gynäkologischer Endokrinologie gibt es seitens Ihres Ressorts?

9.    Was sind die Gründe für das Fehlen eines flächendeckenden Angebots an gynäkologischer Endokrinologie in Österreich?

10. Warum gibt es im Fachbereich gynäkologische Endokrinologie keine Spezialisierungsausbildung?

11. Welche Gespräche gibt es seitens Ihres Ressorts mit Vertretern der Ärztekammer, des Berufsverbands der Gynäkologen und der Vertreter der Patientenanwaltschaft in Bezug auf das Fehlen eines flächendeckenden Angebots an gynäkologischer Endokrinologie?

12. Welche Maßnahmen gibt es im Bereich der Ausbildung von gynäkologischen Endokrinologen?

13. Welche Pläne gibt es in Hinblick auf die Zukunft und den Ausbau des Angebots an gynäkologischer Endokrinologie?



[1]    https://on.orf.at/video/14276917/15883871/einblick-in-die-gynaekologische-endokrinologie-konkret-vom-20052025-oegs