261/J XXVIII. GP
Eingelangt am 12.12.2024
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ANFRAGE
des Abgeordneten Christoph Steiner
an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft
betreffend dringend erforderliche Unterstützung des Erhalts und der
Sanierung von Schutzhütten und alpinen Wegen
Vor knapp vier Jahren machte die freiheitliche Fraktion bereits aufmerksam auf die prekäre Situation rund um die Schutzhütten. Obwohl das Bergwandern in Österreich weiterhin boomt und damit einen wesentlichen Faktor im heimischen Tourismus darstellt, kommt es zu keiner verhältnismäßigen Belebung in Bezug auf die Betriebsumstände der Hüttenbetreiber.
Neben den Herausforderungen einer 7-Tage-Woche oder der Abhängigkeit von der Witterung während laufender Kosten, sind Hüttenbetreiber immer mehr mit oftmals praxisfernen bürokratischen Hürden, wie technischen und hygienischen Auflagen konfrontiert. Diese Auflagen führen aufgrund der altersbedingten baulichen Umstände für die meist familiengeführten Betriebe vielfach zu komplexen Umbaumaßnahmen und damit verbundenen großen Investitionen. Die Wirtschaftlichkeit des Führens einer Schutzhütte steht damit in vielen Punkten in Frage, insbesondere bei Übernahmen und Weiterführungen des Betriebes.
Im Juni dieses Jahres machte auf die sich zuspitzende Situation auch erneut der Alpenverein aufmerksam:
„Explodierende Preise, steigender Bedarf an Sanierungs- und Adaptierungsmaßnahmen bei Schutzhütten und alpinen Wegen – die alpinen Vereine stöhnen unter enormen Kosten. Nur eine deutliche Erhöhung der öffentlichen Förderungen kann verhindern, dass weitere Hütten geschlossen und Wege aufgelassen werden müssen. (…)
Viele der in die Jahre gekommenen Schutzhütten müssen dringend generalsaniert, technisch und ökologisch, den Normen und Gesetzen entsprechend, aufgerüstet werden oder, wo nicht anders möglich, einem Ersatzbau weichen.“[1]
In den letzten Jahren kam es aus wirtschaftlichen Gründen schon öfters zu solchen Ersatzbauten, wie man es am Beispiel der Voisthalerhütte am Hochschwab deutlich illustrieren kann, wo ein Bau aus dem Jahr 1898[2] weichen musste. Neubauten wie in Abb. 2 ersichtlich gelten zwar als effizienter, bringen jedoch das Bild der traditionellen Bauweise in den Alpen, zunehmend in Gefahr.
In diesem Zusammenhang richtet der unterfertigte Abgeordnete an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft folgende
Anfrage
1. Welche konkreten Maßnahmen wurden von Seiten Ihres Ressorts in den letzten fünf Jahren gesetzt, damit möglichst viele Schutzhütten erhalten bleiben?
2. Hat sich die Zahl der Schutzhütten in Österreich seit Jänner 2020 verringert?
a. Wenn ja, in welchem Ausmaß?
3. Wie hoch waren in den letzten fünf Jahren jeweils die seitens des Bundes zur Verfügung gestellten Budgetmittel zur Förderung der alpinen Infrastruktur?
4. Wurden von Seiten Ihres Ressorts zusätzliche Budgetmittel aufgrund der jüngst erfolgten „Hilferufe“ des Österreichischen Alpenvereins, der Naturfreunde und anderer Organisationen zur Verfügung gestellt?
a. Wenn ja, in welcher Höhe?
b. Wenn nein, warum nicht?
5. Gibt es für Schutzhüttenbetreiber zusätzliche konkrete Förderungen, um die steigenden Betriebskosten zu decken?
6. Gibt es Förderungen für notwendige Umbauarbeiten, aufgrund von Auflagen im Falle einer Neuübernahme?
a. Wenn ja, welche?
b. Wenn ja, unterscheiden sich diese von einer Neuübernahme zu einer Übernahme innerhalb der Familie?
7. Gibt es Förderungen für Hüttenbetreiber zur Steigerung der Energieeffizienz in bestehenden Hütten?
8. Gibt es Bestrebungen, die Sanierung von alten Schutzhütten einem Ersatzbau vorzuziehen?
a. Wenn ja, welche Maßnahmen wurden ergriffen, um dieses Vorhaben zu forcieren und auch finanziell zu attraktivieren?
9. Gibt es von Seiten Ihres Ressorts Bemühungen um Kooperationen bspw. mit dem Bundesdenkmalamt, um architektonisch traditionelle Hütten auch über diese Sparte zu subventionieren?
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