2635/J XXVIII. GP

Eingelangt am 17.06.2025
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Nicole Sunitsch

an die Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumenten-schutz

betreffend Rascher Ausbau von Eltern-Kind-Kuren für Alleinerziehende

 

 

Die österreichische Plattform für Alleinerziehende (ÖPA) weist anlässlich des Internationalen Aktionstags für Frauengesundheit am 28. Mai 2025 auf den dringenden Bedarf an einem raschen Ausbau von Eltern-Kind-Kuren hin. Es ist unbestritten, dass die Gesundheit der Eltern einen maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen hat. Alleinerziehende sind laut zahlreichen Studien verstärkt Stress ausgesetzt und verfügen gleichzeitig über weniger Regenerationszeiten, was vermehrt zu psychischen und physischen Belastungen bis hin zu Burnout und chronischen Schmerzen führen kann. Derzeit sind die Angebote für Eltern-Kind-Kuren in Österreich stark limitiert und decken den immensen Bedarf nicht ab.

 

 

In diesem Zusammenhang richtet die unterfertigte Abgeordnete an die Bundes-ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz nachstehende

 

Anfrage

 

  1. Ist die Ministerin über den von der ÖPA festgestellten großen Bedarf an Eltern-Kind-Kuren, insbesondere für Alleinerziehende, informiert?
  2. Welche konkreten Schritte sind geplant, um den raschen Ausbau von Eltern-Kind-Kuren, wie von der ÖPA gefordert, voranzutreiben?
  3. Welche Maßnahmen werden ergriffen, um sicherzustellen, dass Angebote - wie das „mia - Miteinander Auszeit“ der pro mente Reha GmbH in Bad Hall - zukünftig mehr Familien aufnehmen können und die Wartezeiten reduziert werden?
  4. Gibt es Bestrebungen, die Altersgrenzen für Kinder bei Eltern-Kind-Kuren flexibler zu gestalten, sodass auch Familien mit jüngeren (unter 3 Jahren) und älteren Kindern (über 12 Jahren bzw. über Schulalter) von diesen Angeboten profitieren können?
  5. Ist die Schaffung weiterer Standorte für Eltern-Kind-Kuren in Österreich geplant, um dem hohen Bedarf flächendeckend gerecht zu werden?

a. Wenn ja, wann ist mit einer Umsetzung zu rechnen?

  1. Welche Möglichkeiten werden geprüft, um das Therapieangebot von Eltern-Kind-Kuren über die psychische Gesundheit hinaus auf körperliche Beschwerden zu erweitern, damit auch alleinerziehende Elternteile mit physischen Erkrankungen, wie Bandscheibenvorfällen, die Möglichkeit einer Reha mit ihren Kindern erhalten?
  2. Welche konkreten Unterstützungsmaßnahmen werden für Alleinerziehende mit beeinträchtigten Kindern in Bezug auf Kur- und Rehabilitationsaufenthalte bereitgestellt?
  3. Wie wird sichergestellt, dass Angebote auch für nicht bei der ÖGK versicherte Alleinerziehende zugänglich werden?
  4. Wie gedenkt man, die nachgewiesenen Zusammenhänge zwischen der Gesundheit von Eltern und der Resilienz sowie dem gesunden Aufwachsen ihrer Kinder in präventive gesundheitspolitische Maßnahmen zu integrieren?
  5. Welche Strategien werden verfolgt, um die Mehrfachbelastungen allein-erziehender Elternteile zu mindern und ihre psychische und physische Gesundheit nachhaltig zu stärken, auch über das Angebot von Kuren hinaus?
  6. Welche finanziellen Mittel sind im aktuellen und den kommenden Budgets für den Ausbau und die Sicherstellung von Eltern-Kind-Kuren in Österreich vorgesehen?