2750/J XXVIII. GP
Eingelangt am 09.07.2025
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Anfrage
der Abgeordneten Süleyman Zorba, Freundinnen und Freunde
an den Bundeskanzler
betreffend Relaunch der ID Austria: Viel Design, wenig Substanz zu welchem Preis?
Am 20. Juni 2025 hat der Relaunch der ID Austria gestartet. Dabei handelt es sich, wie auch Digitalisierungsstaatssekretär Alexander Pröll in seiner Pressekonferenz am 24.6. ausführt, hauptsächlich um Designänderungen: Die Oberfläche wurde überarbeitet, um benutzerfreundlicher zu werden, die App „Digitales Amt“ wurde durch die ID Austria ersetzt.
Technisch gesehen gibt es einige kleinere Verbesserungen. Die Anmeldung kann nun wahlweise mit Fingerabdruck oder Gesichtserkennung oder mittels Eingabe des Gerätepassworts und eines PIN-Codes erfolgen. Push-Benachrichtigungen informieren über das Ablaufen der ID Austria, und die Verlängerung ist online möglich. Zudem soll die ID Austria auch für die Privatwirtschaft geöffnet werden und neue Geschäftsmodelle ermöglichen.
In seiner Pressekonferenz kündigt der Digitalisierungsstaatssekretär an, dass die ID Austria laufend weiter entwickelt würde. Ziel sei es, Services neu zu denken und bis 2030 flächendeckend bei den Bürger:innen angekommen zu sein.
Konkrete neue Anwendungen gibt es nach dem Relaunch der ID Austria für Bürger:innen aber nicht, auch die App e-Ausweise muss weiterhin parallel genutzt werden – eine Integration in die ID Austria ist bislang nicht erfolgt.
Diese präsentierten Änderungen sind zwar willkommen, doch sie allein reichen nicht aus, um die ID Austria zu einem modernen und effektiven Tool für Bürger:innen zu machen. Um die ID Austria zu einem zentralen Tool für ein eGovernment zu machen, braucht es erhebliche zusätzliche Anstrengungen. Fraglich ist, welche konkreten Planungen vorliegen und welche Kosten die zuletzt präsentierten Änderungen verursacht haben.
Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgende
1. Wurden für die Konzeption des Relaunch der ID Austria externe Unternehmen/Berater:innen beauftragt?
a. Wenn ja, um welche Unternehmen/Berater:innen handelt es sich?
i. Mit welchen Unternehmen/Berater:innen wurden in welchem Ausmaß Leistungsvereinbarungen getroffen? (Bitte um genaue Auflistung der Unternehmen/Berater:innen, der exakten Leistungen sowie des entsprechenden Honorars).
ii. Wie begründen Sie die Beauftragung der jeweiligen Unternehmen/Berater:innen? Bitte um Bekanntgabe der entsprechenden Kriterien.
2. Wurden für die Umsetzung des Relaunch der ID Austria externe Unternehmen/Berater:innen beauftragt?
a. Wenn ja, um welche Unternehmen/Berater:innen handelt es sich?
i. Mit welchen Unternehmen/Berater:innen wurden in welchem Ausmaß Leistungsvereinbarungen getroffen? (Bitte um genaue Auflistung der Unternehmen/Berater:innen, der exakten Leistungen sowie des entsprechenden Honorars).
ii. Wie begründen Sie die Beauftragung der jeweiligen Unternehmen/Berater:innen? Bitte um Bekanntgabe der entsprechenden Kriterien.
3. Wie hoch sind die Gesamtkosten, die in Verbindung mit dem Relaunch der ID Austria seit September 2024 entstanden sind? Bitte schlüsseln Sie nach erbrachten Leistungen (zB Konzeption, Design, Umsetzung etc) und Unternehmen/Berater:innen auf.
4. Welche konkreten weiteren Ausbauschritte / Milestones sind geplant und wie ist der zeitliche Ablauf dafür?
a. Welche Kosten sind für diese weiteren Ausbauschritte budgetiert?
b. Gibt es bereits Verträge mit externen Unternehmen / Berater:innen?
5. Wie hoch waren die Gesamtkosten für die Bewerbung der ID Austria seit September 2024?
6. Welche Werbemaßnahmen sind im weiteren Verlauf angedacht?
a. Wie hoch werden die Kosten dafür im Jahr 2025 sein?