3001/J XXVIII. GP

Eingelangt am 15.07.2025
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Peter Wurm

an die Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumenten-schutz

betreffend Gewaltanstieg gegenüber Handelsangestellten in Österreich

 

 

Der Arbeitsplatz im Handel wird für immer mehr Österreicher zum Alptraum. Laut einer aktuellen Erhebung der Gewerkschaft GPA unter mehr als 1.500 Mitgliedern hat die Gewaltbereitschaft gegenüber Handelsangestellten in den letzten fünf Jahren deutlich zugenommen.[1] Fast jeder Zweite wurde bereits am Arbeitsplatz beschimpft, bedroht oder sexuell belästigt. Besonders betroffen sind Frauen, die laut Umfrage von anzüglichen Bemerkungen bis hin zu körperlichen Übergriffen berichten. Vermehrt kommt es insbesondere zu organisierten Übergriffen durch Gruppen junger Männer. Gewerkschaftsvertreter sprechen von einem immer rauer werdenden Umgangston und einer steigenden Zahl von Übergriffen – bis hin zu Schlägereien zwischen Kunden an den Kassen.

 

Die Billa-Betriebsrätin, Sabine Grossensteiner, beschreibt die aktuelle Lage wie folgt:

 

„In vielen Filialen sind nur Frauen tätig. Da gibt es mittlerweile so Aktionen, wo sich einfach mehrere Männer in kleinen Gruppen in eine Filiale stellen und dann auch wirklich provokativ die Mitarbeiterinnen und Kolleginnen beobachten, über sie sprechen, teilweise in einer anderen Sprache, auch vorbeigehen und so am Popsch vorbeistreichen – also unsere Kolleginnen wirklich sexuell belästigen.“ [2]

 

Außerdem gebe es auch Überfälle auf Handelsangestellte, bei denen vermehrt Waffen eingesetzt würden. Zudem würden sich Diebe immer aggressiver verhalten.

 

Diese Schilderungen aus erster Hand, lassen wenig überraschend auf eine neue Dimension importierter Kriminalität schließen.

 

 

In diesem Zusammenhang richtet der unterfertigte Abgeordnete an die Bundes-ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz nachstehende

 

 

 

Anfrage

 

1.    Wie beurteilt Ihr Ministerium die Entwicklungen des Gewaltanstieges gegenüber Handelsangestellten?

2.    Welche Ursache sieht Ihr Ministerium für die Entstehung des Gewaltanstieges gegenüber Handelsangestellten?

3.    Wurden Ihrem Ministerium Beschwerden oder Informationen über Straftaten gegenüber Handelsangestellten bekannt?

a.    Wenn ja, in welchem Ausmaß?

4.    Welche Daten über die Täter bzw. Tatverdächtigen liegen Ihrem Ministerium vor? (Bitte um Aufschlüsselung nach Staatsbürgerschaft, Alter, erfülltem/ange-klagtem Straftatbestand, Aufenthaltstitel)

5.    Welche Konsequenzen wird Ihr Ministerium aus diesem Skandal ziehen?

6.    Welche Schlussfolgerungen zieht Ihr Ministerium aus diesen Entwicklungen in Bezug auf die Migrationspolitik?

7.    Unterstützen Sie eine klare „Remigrations-Strategie“, wonach kriminelle Ausländer, die sich durch Gewalt oder sexuelle Übergriffe gegen Österreicher strafbar machen, dauerhaft außer Landes gebracht werden?

8.    Wie wollen Sie sicherstellen, dass insbesondere Frauen künftig ohne begründete Angst ihrer Arbeit nachgehen können?



[1]   https://www.gpa.at/kollektivvertrag/handel/2025/gewalt-im-handel-nimmt-spuerbar-zu

[2]   https://www.krone.at/3821404