Eingelangt am 03.10.2025
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Christofer Ranzmaier

an den Bundesminister für Innovation, Mobilität und Infrastruktur

betreffend Zweigleisiger Ausbau der Bahntrasse im Tiroler Oberland

 

 

Laut einem Bericht der „Tiroler Tageszeitung“ vom 21. Juli 2025 („Zweites Gleis für Imsterberg vorerst vom Tisch“) wurde im Zusammenhang mit dem geplanten zweigleisigen Bahnausbau im Tiroler Oberland auf dem Gemeindegebiet von Imsterberg angekündigt, dass „Alternativplanungen gemacht werden müssen“.[1] Landeshauptmann Anton Mattle bestätigte dies öffentlich. Auch der Bürgermeister von Imsterberg, Richard Bartl, begrüßte diese Ankündigung und brachte erneut die Tunnelvariante von 1993 sowie weitere Alternativen ins Spiel.[2]

 

Die ursprünglich vorgesehene Trassenführung durch ein Wohngebiet würde für die betroffene Bevölkerung erhebliche Belastungen, insbesondere im Hinblick auf Lärm, Verkehrssicherheit und Lebensqualität, mit sich bringen. Gerade deshalb ist es von wesentlicher Bedeutung, Transparenz über den aktuellen Planungsstand und die Prüfung möglicher Alternativen herzustellen. Darüber hinaus ist Klarheit über die Vereinbarkeit des Projekts mit einschlägigen naturschutz- und lärmrechtlichen Vorgaben erforderlich, um Rechtssicherheit und Planungskontinuität zu gewährleisten.

 

Angesichts der Tatsache, dass sowohl das Land Tirol als auch die Gemeinde Imsterberg öffentliche Forderungen nach Alternativlösungen erhoben haben und diese Diskussion auch medial große Aufmerksamkeit erfährt, erscheint es notwendig, dass das zuständige Bundesministerium Auskunft über die bundesrechtlich relevanten Aspekte des Projekts erteilt. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Planung sachlich fundiert und unter Berücksichtigung der Interessen der Anrainer weitergeführt wird.

 

 

In diesen Zusammenhang richtet der unterfertigte Abgeordnete an den Bundes-minister für Innovation, Mobilität und Infrastruktur nachstehende

 

 

Anfrage

 

1.    Wurden die ÖBB vom zuständigen Ressort beauftragt, für den geplanten zweigleisigen Ausbau bei Imsterberg Alternativen zur ursprünglich vorgesehenen Trasse durch das Wohngebiet zu prüfen?

a.    Falls ja, wann und in welcher Form (schriftlich oder mündlich) erfolgte diese Weisung?

b.    Falls ja, welche konkreten Alternativen sollen geprüft werden?

2.    Besteht wie medial berichtet ein offizieller Planungsstopp für den Abschnitt Imsterberg?

a.    Falls ja, seit wann?

b.    Falls nein, wie erklärt man sich die Medienberichterstattung dazu und wie hat man darauf reagiert?

3.    Gab es seitens Ihres Ressorts bzw. der ÖBB eine Abstimmung mit dem Land Tirol bzw. der Gemeinde zu diesem Abschnitt?

a.    Falls ja, wie genau?

b.    Falls nein, warum nicht?

4.    Welche Trassenvarianten wurden bisher von den ÖBB für den Abschnitt Imsterberg erarbeitet oder verworfen? (Bitte um Übermittlung der Varianten)

5.    Sieht Ihr Ressort angesichts der betroffenen Wohnbevölkerung Handlungs-bedarf, auf eine Änderung der Projektvorgaben hinzuwirken?

6.    Wurde seitens Ihres Ressorts bzw. der ÖBB geprüft, ob die ursprünglich geplante Trassenführung durch das Wohngebiet in Imsterberg mit den Vorgaben des Naturschutzes oder des Lärmschutzes vereinbar ist?

7.    Wie sieht der aktuelle Stand der Behördenverfahren im Zusammenhang mit diesem Projekt aus und bis wann ist mit dem Abschluss dieser zu rechnen?

8.    Gab es im Zusammenhang mit dem Abschnitt Imsterberg Stellungnahmen oder Einsprüche von Anrainern, Gemeinden oder Interessensvertretungen?

a.    Falls ja, wie viele und mit welchen Inhalten?

b.    Welchen Einfluss hatten diese Stellungnahmen bis dato auf das Verfahren (sowohl in planerischer, als auch in Hinsicht auf den Zeitplan)?

9.    Welche formalen Verfahrensschritte sind derzeit im Abschnitt Imsterberg abgeschlossen und welche noch ausständig?

10. Wurde das Land Tirol über die aktuelle Projektplanung und den Stand der Genehmigungsverfahren offiziell informiert?

a.    Falls ja, wann und in welcher Form?

b.    Falls ja, gab es dabei nennenswerte Einwände zur aktuellen Projektierung?

11. Besteht die Möglichkeit, dass das Projekt Imsterberg in der derzeit geplanten Form weiterverfolgt wird, obwohl auf Landesebene Alternativen öffentlich eingefordert wurden?

12. Wie sieht der aktuelle Zeitplan zur generellen Umsetzung und Fertigstellung des zweispurigen Ausbaus der Bahntrasse im Tiroler Oberland aus?