RN/20

14.25

Abgeordnete Mag. Dr. Juliane Bogner-Strauß (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich möchte meiner Freude und Dankbarkeit Ausdruck verleihen, dass ich heute wieder hier im Nationalrat stehen darf. Das ist eine Ehre, das ist ein großes Privileg, das ist eine große Verantwortung. Vor allem vertrauen unsere Wählerinnen und Wähler darauf, dass wir hier miteinander arbeiten – dass wir miteinander arbeiten! –, dass wir für ein politisch stabiles Österreich arbeiten, dass wir für ein sicheres Österreich arbeiten und für ein wirtschaftlich starkes Österreich arbeiten. Diesen Auftrag sollten wir alle stets vor Augen haben.

Die Frage des Vertrauens ist aber auch der Kern meiner Ausführungen, es geht nämlich um die Wahl für das zweithöchste Amt im Staat. Es ist eine lange Tradition und eine kluge Praxis, dass die stärkste Fraktion das Vorschlagsrecht für den – ersten – Präsidenten, für die – erste – Präsidentin hat. Diese Tradition respektieren wir als Abgeordnete der ÖVP, und wir strecken die Hand aus: Wir strecken die Hand aus unter Einhaltung der Gepflogenheiten, um zu einem Gelingen der Demokratie beizutragen.

Daher werden wir Walter Rosenkranz unterstützen – natürlich in einer anonymen Wahl –, aber das ist mit einer Erwartungshaltung verbunden, denn die FPÖ hat in der letzten Gesetzgebungsperiode wenig zum Vertrauen beigetragen. (Rufe bei der FPÖ: Ah geh!) Sie hat selten die Hand ausgestreckt und oftmals ausgegrenzt. (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Das war schon der Herr Nehammer! – Zwischenruf der Abg. Belakowitsch.) Ich erinnere nur daran, dass Kulturbegeisterte als eine „Inzuchtpartie“ bezeichnet wurden.

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen, ich kenne Walter Rosenkranz, ich kenne ihn schon länger. Als Klubobmann hat er Handschlagqualität, er respektiert die Verfassung, er kennt die Usancen des Hauses. Ich gehe davon aus, dass er dieses Amt mit Würde ausüben wird.

Noch zwei kurze Sätze zu Peter Haubner und Doris Bures: Natürlich haben sie unser Vertrauen. Peter, du bist einer der erfahrensten Abgeordneten, ich möchte fast sagen, ein Urgestein – obwohl du nicht so aussiehst; verzeih mir! Du bist ein Brückenbauer, du bist ein Verbinder, du hast Respekt über die Parteigrenzen hinweg.

Sehr geehrte Kollegin Bures, für Sie gilt das Gleiche. Sie haben hier Expertise gezeigt, und als Chefin der ÖVP-Frauen bin ich natürlich stolz, dass wir wieder eine Frau im Präsidium haben werden. (Beifall bei ÖVP und SPÖ sowie der Abg. Meinl-Reisinger [NEOS].) Das ist wichtig, denn es braucht starke Frauen, die Verantwortung übernehmen – das ist ein unglaublich wichtiges Zeichen.

Ich darf der zukünftigen Präsidentin, den zukünftigen Präsidenten alles Gute für ihre Arbeit und viel Kraft wünschen.

An uns alle ergeht ein Auftrag: Übernehmen wir Verantwortung, teilen wir Verantwortung! Gehen wir in diesem Haus respektvoll miteinander um und arbeiten wir für unser wunderschönes Land Österreich! – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abgeordneten Bures [SPÖ], Schatz [SPÖ] und Meinl-Reisinger [NEOS].)

14.28

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Holzleitner. – Bitte sehr.