RN/68

16.06

Abgeordneter Mag. Dr. Rudolf Taschner (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Erlauben Sie mir, bevor ich zu meinem Thema, Wissenschaft, ein paar Worte sage, noch eine allgemeine Bemerkung über die hier vorgestellte Bundesregierung, die vom Bundespräsidenten angelobte Bundesregierung, und insbesondere über die Person des Bundeskanzlers. 

Ein bedeutender österreichischer Staatsmann von Weltgeltung hat einmal von sich behauptet, er sei ein rocher d’ordre. Ein rocher d’ordre, das ist ein Fels der Ordnung – ich würde übersetzen: ein Fels in der Brandung –, und ein solcher Fels in der Brandung in einer Zeit, in der die Welt aus den Fugen gerät, in der Europa von Krisen und von Kriegsgefahr gebeutelt wird und in der Österreich vor großen Problemen steht, ein derartiger Fels in der Brandung ist Bundeskanzler Christian Stocker. Er ist ein rocher d’ordre. (Beifall bei der ÖVP.) Dieser Fels in der Brandung steht für Stabilität, er steht für Rechtssicherheit. Er ist der Fels, auf den das Haus Österreich gut gebaut werden kann. Ich wünsche dem Herrn Bundeskanzler hier an dieser Stelle alles Gute, dass er möglichst bald genesen möge. 

Ich möchte auch eine kleine Bemerkung in Richtung der Freiheitlichen Partei machen: Ich glaube, ich würde es nicht über die Lippen bringen, den Obmann dieser Partei auch einen rocher d’ordre zu nennen. Ich vermute nämlich, dass eine Scheu vor der tatsächlichen Verantwortung, die das hohe Amt des Bundeskanzlers mit sich bringt, der Grund dafür war, dass es ihm nicht gelungen ist, trotz des Sieges der Freiheitlichen Partei bei den Wahlen, das Amt des Bundeskanzlers zu erreichen. 

Manche mögen es als einen Glücksfall betrachten, dass ihm dies nicht gelungen ist. Ich möchte auch sagen, dass er selbst es als Glücksfall betrachten sollte, denn es ist viel besser, es ist nicht gelungen, es ist misslungen, dieses Amt zu erreichen, als es wäre misslungen, dieses Amt gut auszuführen; wenn das misslungen wäre, dann wäre es noch viel schlimmer gewesen. Ich kann Ihnen versichern, mit großer Wahrscheinlichkeit, ja mit Sicherheit wird Christian Stocker, der rocher d’ordre dieses Landes, dieses Amt sehr gut ausfüllen, ja hervorragend ausfüllen, zum Dienste unseres Landes – und das ist notwendig, denn wir leben in einer Zeit der großen Krisen. 

Ich darf erwähnen, ich habe vor Kurzem mit dem ehemaligen Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank, Prof. Ewald Nowotny, gesprochen – Herr Finanzminister Marterbauer wird ihn sicherlich sehr gut kennen –, und er hat mir gesagt, es würden ihm die Staatsfinanzen und die Schulden gar nicht so große Sorgen bereiten, vielmehr wäre es ihm wichtig, dass die Wirtschaft wieder anspringt. Wenn die Wirtschaft wieder anspringt, meine sehr verehrten Damen und Herren, wenn die Produktion wieder steigt, dann wird wieder Geld fließen und dann haben wir das notwendige Geld, das auch dazu dient, den Schuldenberg abzubauen. 

Es kommt also auf die Wirtschaft an. Da blicke ich mit großer Zuversicht auf die beiden Minister Hanke und Hattmannsdorfer. Ich glaube, wir haben ein gutes Regierungsprogramm, in dem viel drinnen steht, aber die Persönlichkeiten – die Kreativität und die Kompetenz dieser Persönlichkeiten – werden dann dafür stehen, dass die Wirtschaft anspringen kann und dass wir eine Möglichkeit haben, dass das Land wieder gesunden kann, insbesondere weil die Wirtschaft auf Energie aufgebaut wird. 

Das ist mein Thema schlechthin: Energie, billige, umweltschonende Energie. Da gibt es Technologien, die weit von einer Windradtechnologie entfernt sind – das sind ja mittelalterliche Ungetümer; wenn man bedenkt, was wir für Möglichkeiten hätten! –, und diese einzusetzen, das wäre meiner Meinung nach ein wirklich wichtiger Weg, den wir beschreiten müssten. Es ist eine technologische Idee, es ist eine wissenschaftliche Idee.

Die Wissenschaft, die exakte Wissenschaft, ist eigentlich diejenige Kraft gewesen, die den Wohlstand für uns alle bereitet hat. Darum ist Wissenschaft so unglaublich wichtig und darum blicke ich auch mit einer gewissen Zuversicht auf Wissenschaftsministerin Holzleitner. Sie hat ja Wissenschaft auch in ihrem Ressort, wobei ich das Wörtchen auch mit einer gewissen Wehmut sage. Die erste Wissenschaftsministerin, Hertha Firnberg, hätte immer gewusst, dass die Wissenschaft so wichtig ist, dass ein ganzes Ressort mit ihr geführt werden sollte. Ich hoffe, dass Frau Bundesministerin Holzleitner weiß, welche Bedeutung die Wissenschaft hat und dass dort die Förderung ganz besonders wichtig ist.

Der wirkliche Kurs aber dieses Landes, den wir einschlagen wollen, wird natürlich vom Bundeskanzler selbst bestimmt, vom Bundeskanzler selbst, der das Regierungsprogramm, das ein gutes und zukunftsgerichtetes Programm ist, mit Leben erfüllen wird. Er bestimmt den Kurs, er ist der rocher d’ordre dieses Landes und er wird es in eine gute Zukunft führen. (Beifall bei der ÖVP.)

16.11

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Nächste Wortmeldung: Frau Abgeordnete Kumpan-Takacs. Eingestellte Redezeit: 5 Minuten.

Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.