RN/110
17.42
Abgeordneter Veit Valentin Dengler (NEOS): Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Ich war ja sehr stolz, als ich Teil dieses Hohen Hauses geworden bin, und habe mich gefreut, wenn meine Kinder zugeschaut haben. Ich habe nur in den letzten paar Stunden gehofft, dass sie nicht zugeschaut haben. Ich glaube aber, jetzt kommen wir in ein ruhigeres Fahrwasser, auch wegen des Themas Ceepus. Es geht wie gesagt um den Staatsvertrag über den mitteleuropäischen Austausch für universitäre Studien.
Ich glaube, Österreich ist in einer interessanten Situation: Schon seit langer Zeit ist die Todesrate höher als die Geburtenrate, die Bevölkerung wächst trotzdem, aufgrund des Zuzugs nach Österreich. Ceepus ist ein schönes Beispiel dafür, wie wir jene dafür gewinnen können, nach Österreich zu kommen, von denen wir am meisten wollen, dass sie kommen, nämlich talentierte, ambitionierte, gebildete junge Menschen, die vielleicht bei uns auch etwas aufbauen.
Deswegen ist die Verlängerung dieses Vertrages sinnvoll und erfreulich. Sie ist sinnvoll, weil es uns als attraktiven Hochschul- und Forschungsstandort stärkt. Es ist auch eine Form der gelebten europäischen Integration – ich glaube, das ist gerade in diesen Zeiten wichtig – über die Europäische Union hinaus, nämlich in anderen europäischen Ländern, die hoffentlich auch einmal Teil der EU werden. Den jungen Menschen aus diesen Ländern geben wir eine einfachere Möglichkeit, jetzt schon zu uns zu kommen und bei uns zu studieren.
Das Programm gefällt uns aber auch aus einem anderen Grund sehr gut. Es steht nämlich nicht für Geldverteilung mit der Gießkanne, sondern es ist durchaus ein Programm, das auf Wettbewerb und Exzellenz beruht. Das heißt, wir holen Leute nach Österreich, die sich das verdient haben und dann hoffentlich in unseren Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen auch einen Beitrag leisten können.
Langfristig wird das natürlich unseren Wohlstand fördern, nicht nur wegen der Menschen selber, die hergekommen sind, sondern auch durch das, was sie bei uns aufbauen können. Aber selbst wenn sie in ihre Länder zurückgehen und diese Länder dadurch wohlhabender werden, wird das uns allen innerhalb von Europa aus vielen Gründen, die Sie kennen, nützen.
Damit untermauert diese Verlängerung von Ceepus die Rolle Österreichs als Hochschulstandort, aber auch als Wirtschaftsstandort. Es freut mich als Novizen hier in diesem Haus, dass es ein Thema ist, das wir einstimmig beschließen. Ich glaube, das nährt auch meinen Optimismus, dass wir in Zukunft mit vernünftigen Kompromissen zukunftsweisende Entschlüsse treffen können. – Vielen Dank. (Beifall bei den NEOS, bei Abgeordneten der ÖVP sowie der Abg. Tanzler [SPÖ].)
17.45
Präsident Peter Haubner: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Elisabeth Götze.