RN/56
13.27
Abgeordneter Mag. (FH) Janos Juvan (NEOS): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Es freut mich sehr, dass ich unter Ihrer Leitung meine erste Rede hier im Haus halten darf. Und es freut mich vor allem auch, dass mit dem Team der IP Media eine Mannschaft eines ganz erfolgreichen Kärntner Unternehmen bei uns zu Besuch ist. (Ruf bei der FPÖ: Die sind schon wieder weg!) – Herzlich willkommen bei uns im Parlament! (Beifall bei den NEOS sowie bei Abgeordneten von FPÖ, ÖVP, SPÖ und Grünen.)
Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Jeder ist ja das Produkt seiner Geschichte. Wenn wir von jemandem wissen wollen, wer er wirklich ist – also nicht nur den Namen wissen wollen, sondern wirklich wissen wollen, wer er ist –, dann brauchen wir uns eigentlich nur seine Geschichte anzuschauen. Das gilt für uns alle. Das gilt für Sie alle, das gilt für mich, das gilt für alle Abgeordneten. Liebe freiheitliche Kolleginnen und Kollegen, das gilt auch für euren Klubobmann, und wenn wir auf diese Geschichte schauen, die sich zugegebenermaßen natürlich ein bisschen langweilig liest, weil außer Parteipolitik und einer gescheiterten Regierungsverhandlung da nichts drinnen steht, dann erklärt sich aber auch, warum er ausgerechnet schon bei dem gesamten Tagesordnungspunkt zum Thema Wirtschaftspolitik in Österreich nicht anwesend ist. (Beifall bei den NEOS sowie bei Abgeordneten von ÖVP und SPÖ. – Abg. Egger [ÖVP]: Der arbeitet 7 Stunden die Woche! – Abg. Kassegger [FPÖ]: Der Minister ist auch nicht da!)
Viel spannender als die Geschichte des Klubobmannes Kickl liest sich da doch die Geschichte unseres Landes Österreich. Zugegeben, das ist eine sehr wechselhafte Geschichte, eine manchmal auch sehr schwierige Geschichte, aber letztendlich ist Österreich das Produkt von Pionieren, von Mutigen, von Menschen, die anpacken, die etwas schaffen wollen, die sich engagieren.
Ja, letztendlich ist Österreich das Produkt einer Geschichte von Schaffenskraft. Und in dieser Geschichte, in der Gschicht, da steckt halt jetzt doch schon einige Zeit lang ein bisschen der Wurm drinnen, und zwar deshalb, weil die Politik viel zu stark gebremst hat, anstatt zu beschleunigen; weil gerade ihr, liebe Kolleginnen und Kollegen von den Grünen, halt lieber die Ökokeule geschwungen habt, anstatt für ordentliche Standortpolitik zu sorgen. Und jetzt, da der Motor schon so massiv stottert, ist dann auch noch die FPÖ dahergekommen und hat gesagt: Wir werden euch jetzt alle in unserer Festung Österreich einsperren! – Also: Keiner kann mehr rein, keiner kann mehr raus. Wenn ich als Kärntner dann einzig und allein noch einen Kärntner Reindling gegen eine Sachertorte tauschen kann, sind das internationale Handelsbeziehungen Marke FPÖ. So wäre das gewesen. Gott sei Dank ist es anders gekommen. (Beifall bei den NEOS sowie bei Abgeordneten von ÖVP und SPÖ.)
Wir dürfen diese schaffenskräftigen Menschen nicht einsperren, ganz im Gegenteil, wir müssen sie befreien. Start-ups, Gründer:innen, Unternehmerinnen und Unternehmer gemeinsam mit ihren Teams: Das sind doch keine Träumer, die wir einsperren sollten, das sind doch in Wahrheit die Architektinnen, die Architekten unseres gemeinsamen Wohlstandes.
Gemeinsam machen sie Österreich nicht kleiner, sondern sie machen es größer – sie machen es größer nach innen, aber vor allem machen sie es größer nach außen. Das Letzte, was diese Menschen, diese Teams, diese Unternehmen, diese noch zu gründenden Unternehmen brauchen (Abg. Darmann [FPÖ]: Ist diese Bundesregierung!), ist eine Festung. Sie brauchen eine Startrampe – eine Startrampe mit nur ein bissl mehr politischem Rückenwind und vor allem einer ordentlichen Portion weniger bürokratischem Gegenwind. (Beifall bei den NEOS.)
In den Menschen dieses Landes steckt so viel von dieser Schaffenskraft. Diese gilt es zu entfalten. Jeden Tag höre ich von Geschichten, von Ideen made in Austria, aber genauso höre ich jeden Tag davon, wie schwierig es ist, diese Ideen dann tatsächlich auch in Umsetzung zu bringen. Das zu ändern, diesen Rückenwind jetzt zu erzeugen, das ist unsere Aufgabe. Diese Aufgabe nehmen wir NEOS auch wirklich sehr, sehr ernst, die nehmen wir in dieser Koalition sehr, sehr ernst. (Zwischenruf des Abg. Darmann [FPÖ].)
Wir müssen jetzt das Richtige tun, denn wir sind nicht nur das Produkt unserer Geschichte, sondern wir sind vor allem auch dafür verantwortlich, welche Version der Geschichte die nächste Generation erzählen wird. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der ÖVP.)
13.31
Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Paul Hammerl.