RN/136

18.59

Abgeordnete Margreth Falkner (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Liebe Frau Staatssekretärin! Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren hier und zu Hause vor den Bildschirmen! „Der Plan-T ist ein Erfolg. Wir müssen ihn nur anpassen und weiter abarbeiten.“ – Dieses Zitat unserer ehemaligen Tourismusstaatssekretärin Susanne Kraus-Winkler bringt es auf den Punkt, und auch Sie, Frau Staatssekretärin, haben es ausgeführt: Der österreichische Masterplan für Tourismus ist kein strenges Regelwerk, sondern ein lebendiger Prozess, und den müssen wir mit Augenmaß und Hausverstand weiterführen. 

Ich komme aus Tirol, in meinem Wahlkreis liegen nicht nur die touristischen Hochburgen Sankt Anton, Sölden und Ischgl, sondern sehr viele wunderbare Urlaubsdestinationen. Tourismus ist dort nicht nur irgendeine Branche, sondern Tourismus ist die Benchmark. Ich spreche also nicht über ein theoretisches Konzept, sondern über Tausende Betriebe und Arbeitsplätze, wo die Menschen in unserem Land ihren Lebensunterhalt verdienen. Gerade jetzt, im dritten Rezessionsjahr in Folge, zeigt sich, wie wichtig stabile Tourismuszahlen sind. Die aktuelle Wintersaison belegt es eindrucksvoll: Österreich zählt von November 2024 bis Ende Februar 2025 über 51 Millionen Nächtigungen, das ist ein Plus von 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 19 Millionen davon entfallen auf Tirol, das sind 37 Prozent aller bundesweiten Nächtigungen. (Präsidentin Bures übernimmt den Vorsitz.)

Ich möchte heute ganz bewusst eine Lanze brechen: für unsere Gastgeberinnen und Gastgeber, für die Hoteliers, für unsere vielen Familienbetriebe, die seit Generationen nachhaltig und mit sehr viel Herzblut wirtschaften. In den alpinen Tälern ist Nachhaltigkeit kein Trend, sondern ein Überlebensprinzip. Natur und Mensch sind unsere wertvollste Ressource – beides gilt es zu schützen. 

Genau hier setzt der Plan T an, mit dem Fokus auf soziale Nachhaltigkeit, denn während in der Hochblüte des damaligen Fremdenverkehrs den Fremden alles untergeordnet wurde, zählt heute das Gleichgewicht zwischen Einheimischen, Mitarbeitenden und Gästen und eine ganz besondere Gastfreundschaft. Wie so oft im Leben geht es um die richtige Dosis: kein Höher, Weiter, Schneller, keine Scheuklappen, wenn es um negative Entwicklungen geht. Und auch da setzt der Plan T an: Es braucht Lösungen für Orte, in denen der Tourismus aus dem Ruder läuft; und wir alle kennen Negativbeispiele. Qualität vor Quantität ist der einzig sinnvolle Weg. 

Vieles ist im Umbruch, gerade beim nachhaltigen Tourismus: Es gibt immer mehr zertifizierte Betriebe, eigene Nachhaltigkeitsmanager, Besucherlenkungen, alternative Mobilität oder grüne Energie. Vor allem aber müssen wir die heimische Bevölkerung mit ins Boot holen und den positiven Nutzen herausstreichen. Tourismus schafft Arbeitsplätze, sichert Wohlstand, hält unsere Täler lebendig und ermöglicht Freizeitangebote, die wir ohne die touristische Nutzung in diesem Ausmaß nie leisten könnten. 

Ein positives Signal sind die vielen erfolgreichen Betriebsübergaben, eine erfreuliche Entwicklung, die zeigt, wie wichtig gezielte Förderungen, weniger Bürokratie und echte Unterstützung sind. Tirol wurde nicht zufällig zur Tourismusregion Nummer eins, Österreich ist nicht zufällig eines der beliebtesten Urlaubsländer der Welt, sondern dafür waren Pioniere, Visionäre, echte Buckler mit einer gehörigen Portion Sturheit und der Fähigkeit, sich anzupassen und sich immer wieder auch weiterzuentwickeln, verantwortlich. Dieses Erbe und die große Verantwortung trägt die nächste Generation in sich. Unterstützen wir sie dabei nach besten Kräften!

Ein Wort noch zu unseren Zuschauerinnen und Zuschauern zu Hause, die vielleicht mitbekommen, dass es hier oft unruhig wird: Man hört nicht immer, woher das kommt. Unsere Fraktion auf der rechten Seite ist ganz oft dafür verantwortlich (Abg. Steiner [FPÖ]: Wir haben überhaupt nix gesagt!) – jetzt war es eh ruhig, aber im Laufe des heutigen Tages oft nicht –, und ich möchte Ihnen sagen: Es ist schade, dass hier nicht mit konstruktiver Arbeit geglänzt wird, sondern oft mit sehr mühsamen Zwischenrufen. 

Ich kann Ihnen zu Hause sagen: Ich versichere Ihnen, Sie versäumen nichts, wenn Sie das nicht hören. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ und Grünen. – Abg. Steiner [FPÖ]: Sag’ ich nix, mach’ ich keinen Zwischenruf, passt es nicht; mach’ ich einen, passt es nicht! – Zwischenruf des Abg. Lausch [FPÖ]. – Abg. Steiner [FPÖ]: Aber es war mit so viel Inbrunst vorgetragen, dass ich so fasziniert war!)

19.03

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Johann Weber