RN/189
22.16
Abgeordnete Elisabeth Feichtinger, BEd BEd (SPÖ): Danke, Herr Präsident! Hohes Haus! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Der Sammelbericht mit den Petitionen ist ja sehr breit aufgestellt, ich möchte gerne zwei genauer beleuchten.
Das eine ist der Rechtsanspruch auf das elfte und das zwölfte Schuljahr für Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Als Pädagogin ist mir das ein großes Anliegen, weil gerade ich auch viele Eltern kenne, die ein Kind mit Beeinträchtigung haben und es da schon viele Herausforderungen gibt. Es braucht oft noch ein bisschen, dass die Jugendlichen sich besser entwickeln, ihre Persönlichkeit und ihre Stärken noch mehr entdecken, und bis sie das elfte und das zwölfte Jahr noch zugesprochen bekommen, ist es oft wirklich ein Krampf für die Eltern. Viele Bundesländer öffnen sich da schon mehr, aber es ist wirklich noch immer sehr, sehr schwierig. Darum finde ich es so super, dass jetzt im Regierungsprogramm fixiert worden ist, dass es ein Recht auf das elfte und zwölfte Schuljahr gibt. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von ÖVP und NEOS.)
Das Ziel ist ja eigentlich, dass diese jungen Menschen auf eigenen Füßen stehen können, schlussendlich auch selbstfinanziert ihr Leben meistern können, und daher braucht es eben diesen Rahmen, in dem pädagogisch begleitet wird. Die Eltern haben ein gutes Gefühl, weil sie ihre Kinder in die Schule schicken können; sie wissen, dass sie gut begleitet werden. Es ist auch ganz, ganz wichtig, dass der Lehrplan für das elfte und das zwölfte Jahr gerade erstellt wird, mit Themen aus der Mittelschule, aus dem polytechnischen Lehrgang, weil die Praxis für die Kinder ganz, ganz wichtig ist, dass sie das praktische Leben gut meistern können.
Das Zweite ist die Abschaffung der Deutschförderklassen und der Mika-D-Tests. Da braucht es echt eine Weiterentwicklung, da sind wir auch klar dafür. Auch das wurde von der Regierung fixiert: eine Weiterentwicklung der Mika-D-Tests.
Was es aber auch braucht, und das ist das Wichtigste: Es beginnt ja nicht in der Schule, dass die Sprache so wichtig ist, sondern in der ersten Bildungseinrichtung, und zwar im Kindergarten, in der Krabbelstube, wo die ersten Sprachentwicklungen spielerisch sind. Es ist auch ganz, ganz wichtig, dass die Kinder da begleitet werden und dass es schlussendlich dann in der Schule auch Sammelklassen, Orientierungsklassen gibt, wo sich Kinder orientieren können, ankommen können. Sprache ist etwas, das nicht von heute auf morgen kommt. Es gibt auch einheimische Kinder, Kollege Kainz, die betreffend Sprache ihre Herausforderungen haben, nicht nur Kinder mit Migrationshintergrund.
Und ich finde es immer so schade, wenn man immer von unseren Kindern redet. – Ich bin Pädagogin, ich stehe in der Klasse, für mich sind alle Kinder gleich. Alle Kinder sollen die gleichen Chancen haben. Ich glaube, das ist das Wichtigste, und das ist auch unsere Aufgabe als Politikerinnen und als Politiker: dass wir allen Kindern die gleichen Chancen geben, egal woher sie kommen. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von ÖVP und NEOS.)
Das ist auch das, was ausgebaut wird: die Weiterentwicklung der Deutschförderung. Es freut mich, dass in das Regierungsprogramm viel reingepackt worden ist, was für alle Kinder gute Chancen auf eine gute Zukunft bringt.
Ich bedanke mich in diesem Sinne bei allen Pädagoginnen und Pädagogen, die jeden Tag in den Gruppen und in den Klassen stehen und mit viel Engagement und großem Herz darauf schauen und die Kinder dabei begleiten, dass sie große, starke und stolze erwachsene Österreicherinnen und Österreicher werden. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ, bei Abgeordneten der ÖVP sowie des Abg. Bernhard [NEOS].)
22.19
Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Als Nächster zu Wort gemeldet: Herr Abgeordneter Kühberger. Eingemeldete Redezeit: 3 Minuten.