RN/48

13.16

Abgeordnete Silvia Kumpan-Takacs, MSc BA (SPÖ): Geschätzte Präsidentin! Geschätzter Herr Minister! Herr Staatssekretär! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Ja, nach über 25 Jahren in der Elementarpädagogik weiß ich, wie viel Hoffnung, aber auch wie viel Verantwortung in den ersten Lebensjahren eines Kindes stecken. Ich weiß auch, wenn wir es mit Chancengerechtigkeit ernst meinen, dann beginnt sie ganz früh. Die Versäumnisse und Entscheidungen früherer Regierungen zwingen uns heute zu einem klaren Kurswechsel, aber dank der Sozialdemokratie werden breite Schultern – wir haben es heute schon gehört – wie Banken, Energiekonzerne, Profiteure bei Immo-Deals und Stiftungen zukünftig mehr leisten. (Beifall bei der SPÖ.)

Ein Satz hat mich gestern während der Budgetrede ganz besonders berührt, weil er – so denke ich; ich weiß es – von Herzen kommt und aus vollster, faktenbasierter Überzeugung unseres Finanzministers: „Kinderbildung ist die wichtigste Investition in die Zukunft.“ (Beifall bei der SPÖ.)

Es ist wichtig und richtig, dass sich das nicht nur in den Worten, sondern tatsächlich auch im Budget widerspiegelt. Es ist ein Sparpaket, doch wir kürzen nicht in der Kinderbildung, wir investieren. Was tun wir und warum? – Wir ermöglichen das zweite verpflichtende Kindergartenjahr. Alle bekommen mehr Zeit zum Lernen, mehr Zeit fürs Spielen, fürs Üben der Sprache und dafür, sich zu entwickeln, egal wie viel Förderung gerade auch von zu Hause aus möglich ist. Das bedeutet weniger Stress und mehr Planbarkeit für Eltern. Wer im Kindergarten gut gefördert ist, braucht später weniger Nachhilfe, hat einen besseren Start im Berufsleben und entlastet dadurch auch das Bildungssystem und unseren Sozialstaat. 

Ich freue mich über das gemeinsame Verständnis der gesamten Bundesregierung, dass Investition in die frühe Bildung nicht nur individuell für das einzelne Kind und seine Persönlichkeit von Nutzen ist, sondern vor allem auch ein volkswirtschaftlicher Nutzen für unsere Gesellschaft. Das zweite verpflichtende Kindergartenjahr ist demnach kein Kostenfaktor, sondern ein Gerechtigkeitsmotor, so würde ich das verstehen. (Beifall bei der SPÖ.)

Die Personaloffensive in der Elementarpädagogik kommt und sie ist längst überfällig, denn gute Bildung beginnt mit den Menschen, die unsere Kinder tagtäglich begleiten, fördern und stärken. 

Die gesunde Jause im Kindergarten kommt – und sie ist kein Luxus, nein, sie ist ein Beitrag zur Chancengerechtigkeit und zur Kindergesundheit und entlastet das Geldbörsel der Eltern. 

Wir sagen Kinderarmut durch eine Kindergrundsicherung den Kampf an, durch den Unterhaltsgarantiefonds, durch den Mietpreisstopp. Wir schaffen wirkliche, echte Verbesserungen. Und weil das Spiel in der Elementarpädagogik und den ersten Lebensjahren die wirksamste Lernform überhaupt ist, erlaube ich mir dein Zitat, lieber Finanzminister, noch zu ergänzen, nämlich: Wir investieren in Spielräume, in Schule, Schiene und Spitäler. Man kann es nicht oft genug sagen: „Kinderbildung ist die wichtigste Investition in die Zukunft.“ (Beifall bei der SPÖ, bei Abgeordneten der ÖVP sowie des Abg. Shetty [NEOS].)

13.19

Präsidentin Doris Bures: Herr Abgeordneter Friedrich Ofenauer, Sie haben das Wort.