RN/39
21.34
Abgeordnete Mag. Agnes Sirkka Prammer (Grüne): Vielen Dank, Herr Präsident! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer! Der Sport hat immer eine besondere Rolle, denn es sind sich alle immer sehr einig darüber, wie wichtig der Sport ist: für die Inklusion, für die Integration, für die Gesundheit, für den sozialen Zusammenhalt, für die Identifikation mit der Nation. – Für all das erfüllt der Sport eine sehr wichtige Aufgabe.
Gleichzeitig sind sich auch alle sehr einig dahin gehend, wovon es im Sport noch mehr braucht: mehr Frauenförderung, mehr Investitionen in die Nachwuchsarbeit, mehr Unterstützung für die Verbände, für die Vereine, die tagtäglich ganz, ganz viel Arbeit vor Ort ehrenamtlich leisten. All das, kann man sagen, ist Common Sense.
Wo diese Einigkeit dann aber aufhört, ist dort, wo es darum geht, wie die Mittel dafür verteilt werden. Natürlich ist klar, dass auch der Sport seinen Teil dazu beitragen muss, dass man mit der Budgetoptimierung zurande kommt – das ist klar –, wofür ich aber überhaupt kein Verständnis habe, ist, dass sich der Sport sämtliche Kosten, nämlich die gesamten Kosten, für die tägliche Bewegungseinheit aufs Auge drücken lässt. (Abg. Kogler [Grüne]: Richtig!)
Die tägliche Bewegungseinheit ist so ein wichtiges Projekt; das ist eines der wichtigsten Projekte, die wir in der Vergangenheit vorangebracht haben. (Abg. Kogler [Grüne]: Der Plan war, dass die anderen das übernehmen!) Es war die Idee, da eine Startförderung zu geben, als Sport in Vorlage zu treten, damit dann die Ausrollung von den wirklich zuständigen Ressorts, nämlich insbesondere vom Bildungsressort und vom Gesundheitsressort, übernommen werden kann. Was aber passiert hier? – Der Sport trägt die gesamte Last alleine. Es werden zusätzliche Mittel in die tägliche Bewegungseinheit gesteckt. Die gehören dort auch hin, keine Frage; aber sie sollen nicht von dort kommen, wo sie herkommen: Sie kommen von der athletenspezifischen Spitzensportförderung. (Abg. Zarits [ÖVP]: Dachverbände!) Sie kommen aus den Regionen, wo unsere Spitzenathlet:innen die Mittel dringend brauchen, um Topleistungen zu erreichen. Sie kommen von dort, wo es um die technischen Strukturen geht. Und sie kommen daher, dass die Dachverbände und die Fachverbände zu zusätzlicher Unterstützung angehalten werden, die sie noch nicht einmal hundertprozentig zugesagt haben, weil sie dafür nämlich auch keine gesonderten Mittel bekommen.
Das finde ich sehr schade, denn ein so gutes Projekt läuft Gefahr, den Zuspruch und den Rückhalt zu verlieren, weil – und das sage ich Ihnen wirklich so – der Sport das auf die Dauer alleine nicht stemmen können wird. Es ist notwendig, dass – und darum ersuche ich Sie dringend, Frau Staatssekretärin, nutzen Sie die Gelegenheit und sorgen Sie dafür – spätestens mit dem nächsten Budget die Mittel von dort herkommen, von wo sie auch herkommen müssen, nämlich aus dem Bildungsressort und aus dem Gesundheitsressort, denn dort sind die eigentlich Zuständigen.
Die weitere Unterstützung durch den Sport ist sicher gewährleistet und muss gewährleistet sein, indem das wesentliche Know-how weiterhin beigestellt wird, keine Frage. Die Strukturen sind im Sport vorhanden und müssen genutzt werden – das ist der Beitrag des Sports –, aber die anderen Ressorts haben da selbstverständlich auch ihren Beitrag zu leisten. Wirken Sie bitte darauf hin, verspielen Sie nicht das Vertrauen des Sports! (Beifall bei den Grünen.)
21.38
Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Jetzt: Frau Abgeordnete Hanel-Torsch. Eingemeldete Redezeit: 3 Minuten.