RN/41

21.41

Abgeordneter Markus Leinfellner (FPÖ): Vielen Dank, Herr Präsident! Frau Staatssekretärin! Hohes Haus! Liebe Österreicher! Mens sana in corpore sano – ein gesunder Geist in einem gesunden Körper. (Heiterkeit der Abg. Bogner-Strauss [ÖVP].) Meine sehr geehrten Damen und Herren, der Sport schafft in diesem Land 357 000 Arbeitsplätze. Es gibt 5 000 Sportvereine mit rund 1,8 Millionen Mitgliedern, davon 476 000 Kinder und Jugendliche. Das bedeutet, dass allein der Sport für eine Wertschöpfung von 24,1 Milliarden Euro jährlich verantwortlich ist.

Da frage ich mich schon, Frau Staatssekretärin: Was wurde aus Come Back Stronger? Was wurde daraus? – Wir sind bei Weitem noch nicht beim Niveau, bei den Ausgangswerten von vor Corona. Durch dieses unsägliche Coronaregime, bei dem man Freiflächen gesperrt hat, Skilifte gesperrt hat, Schwimmbäder gesperrt hat, sind wir weit davon entfernt, dass zwei von drei Kindern in einem Sportverein sportlich aktiv sind. Und auch das wäre noch zu wenig – auch das wäre noch zu wenig! –: Drei von drei Kindern sollten sportlich aktiv sein, denn wie ich bereits erwähnt habe: Sportliche Kinder sind gesunde Kinder, und gesunde Kinder sind glückliche Kinder – ein gesunder Geist in einem gesunden Körper. (Beifall bei der FPÖ.)

Und was macht diese Chaosregierung? Was macht diese Regierung? – Genau in diesem Bereich wird gespart. Die tägliche Bewegungseinheit: Sie haben selbst angekündigt, sie soll ausgebaut werden. Was passiert damit? – Wenn ich mir die Zahlen anschaue: 15,6 Millionen Euro waren budgetiert, 14 Millionen Euro sind heute budgetiert. Frau Staatssekretärin, genau in diesem Bereich ist weniger auf keinen Fall mehr; auf der Regierungsbank, links und rechts von mir, da wäre weniger mehr gewesen, Frau Staatssekretärin. Da hätten Sie sparen können. (Beifall bei der FPÖ.)

Anstatt den Sport zu stärken und finanzielle Mittel dafür in die Hand zu nehmen, die Gesundheit zu fördern, setzen Sie in diesem Bereich den Sparstift an – und das, obwohl Sie genau wissen, dass allein durch den Sport in Österreich 527 Millionen Euro an Gesundheitskosten eingespart werden. 8 Prozent aller Arbeitsplätze – 8 Prozent aller Arbeitsplätze! – basieren auf dem Sport in Österreich. 8 Milliarden Euro an Steuern und Abgaben entstehen aus dem Sport heraus. Es gibt viele, viele positive Effekte – Sie setzen den Sparstift an.

Wo Sie im Sportbudget den Sparstift nicht ansetzen, ist bei den Muslimischen Pfadfindern, Frau Staatssekretärin, bei den Muslimischen Pfadfindern, die mit Hunderttausenden Euro von dieser Regierung beschenkt werden. Die katholischen Pfadfinder, was kriegen die? – Nichts kriegen sie, keinen einzigen Euro, meine sehr geehrten Damen und Herren! Die muslimische Jugend wird von dieser Bundesregierung beschenkt, nämlich auch aus dem Sportressort heraus. Das Vienna Institute for International Dialogue and Cooperation wird aus dem Sportressort heraus beschenkt. – Na da hätte man sparen können, meine sehr geehrten Damen und Herren, aber nicht beim Sport! (Beifall bei der FPÖ.) Diese Geldgeschenke hätten Sie sich definitiv sparen können.

Diese sinnbefreite Randgruppenpolitik, die Sie betreiben, wird dem Sport in diesem Land keinesfalls weiterhelfen. Das ist ja nicht nur ein Weiter-wie-bisher, das ist ein Schlechter-als-bisher, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der FPÖ.)

Genau aus diesem Grund darf ich an dieser Stelle auch einen Entschließungsantrag einbringen:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Markus Leinfellner, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Sparen im Sport ist Sparen am falschen Ort“

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, von Kürzungen im Sportbereich abzusehen und stattdessen Maßnahmen zu setzen, die insbesondere Kindern und Jugendlichen, der Gesundheit der Bevölkerung sowie den ehrenamtlich getragenen Strukturen in den Sportvereinen zugutekommen.“


Meine sehr geehrten Damen und Herren, Sparen im Sport ist Sparen am falschen Ort. – Vielen Dank. (Beifall bei der FPÖ.)

21.45

Der Gesamtwortlaut des Antrages ist unter folgendem Link abrufbar:

RN/41.1

Sparen im Sport ist Sparen am falschen Ort (58/UEA)

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Auch dieser Entschließungsantrag ist ordnungsgemäß eingebracht, ausreichend unterstützt und steht daher mit in Verhandlung.

Als Nächster zu Wort gemeldet: Herr Abgeordneter Sieber. Eingemeldete Redezeit: 3 Minuten.