RN/45

22.00

Abgeordneter Mag. (FH) Janos Juvan (NEOS): Vielen Dank, Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Staatssekretär! Hohes Haus! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Es ist ja den ganzen Tag schon sehr viel von Verantwortung die Rede gewesen, ein Wort, das man heute sehr, sehr oft gehört hat. Und ja, tatsächlich, ich bin auch der Meinung, wir tragen hier große Verantwortung: Wir tragen Verantwortung für Österreich, für die Menschen, die bei uns im Land leben, und ganz besonders tragen wir Verantwortung für die Kinder bei uns im Land.

Aber ich muss Ihnen schon auch eines sagen: Das, was hier teilweise an Wünsch-dir-was-Spektakel abgefackelt wurde (Abg. Kogler [Grüne]: Abgefackelt?) bei der einen oder anderen Wortmeldung, bei dem einen oder anderen Abänderungsantrag, das ist schon ganz besonders. Ich als Kärntner, als jemand, der aus Klagenfurt kommt, bin da doch einiges gewohnt. Ich komme aus einem Land mit einer Landeshauptstadt, in der kein Tag vergeht, an dem nicht politische Wünsche offen kommuniziert werden, in der kein Tag vergeht, an dem nicht auch Versprechungen gemacht werden, und in der vor allem auch kein Tag vergeht, an dem all das dann nicht gehalten wird und keine Veränderung stattfindet.

Da ist es dann doch schön, zu sehen, dass wir auf Bundesebene, auch dank uns NEOS, einfach jetzt einen Motor haben, der genau dafür sorgt, der den Unterschied ausmacht, dass die Veränderung eben dann stattfindet, dass auch Einsparungen dort gemacht werden, wo sie notwendig sind (Zwischenruf des Abg. Leinfellner [FPÖ]), denn es ist ganz einfach, werte Kollegen und werter Kollege Leinfellner, nicht die Aufgabe des Staates, jedes Problem ganz einfach mit Geld zu bewerfen. Das löst einmal gar nichts. Es ist die Aufgabe - - (Abg. Leinfellner [FPÖ]: Das Sparen löst was beim Sport, oder?) – Nein, es löst auch beim Sport nichts, das Problem einfach nur mit Geld zu bewerfen. Man muss ein bissl darüber nachdenken, was genau man macht.

Es ist die Aufgabe von uns als Staat, ganz genau zu überlegen und zu schauen (Abg. Leinfellner [FPÖ]: Sagt das einmal euren Integrationsvereinen!), wie man das hart erarbeitete Geld der Österreicherinnen und Österreicher sorgfältigst einsetzt. Das ist unsere Aufgabe. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Schartel [FPÖ]: Das ist ein wahres Wort!)

In einem Punkt gebe ich Ihnen recht: Natürlich ist der Sport einer dieser Bereiche, in denen man dringend Notwendiges einsetzen kann, in denen man einen echten Beitrag für die Zukunft der Menschen leisten kann, aber auch da nicht alles und nicht jeder. Wenn wir jetzt aber sehen, dass immer weniger Kinder Sport machen, wenn wir sehen, dass nur noch jedes dritte Kind aktiv in einem Sportverein tätig ist, dann liefert das natürlich Grund zur Sorge.

Umso besser ist es, dass wir ein Budget haben, mit dem wir zeigen: Wir haben es geschafft, die tägliche Bewegungseinheit für die Kinder in diesem Land zu sichern. Aber man muss fairerweise auch dazusagen: Das reicht nicht, und es reicht noch lange nicht, denn aktuell erreichen wir mit dem Budget gerade einmal 14 Prozent der Kinder bei uns im Land, und da bin ich wieder bei der Verantwortung, die wir gemeinsam haben. Wir haben gemeinsam die Verantwortung, diesen Wert zu steigern und dafür zu sorgen, dass jedes Kind die Chance hat, jeden Tag Sport zu machen.

Diese Verantwortung haben wir über alle Parteien hinweg. Diese Verantwortung haben wir aber auch nicht nur hier im Bund, sondern wir haben sie besonders in den Ländern. Da würde ich Sie bitten: Reden Sie mit Ihren Kollegen in den Ländern, zum Beispiel in Oberösterreich, endlich die Zusage zu machen, sich an der täglichen Bewegungseinheit zu beteiligen, oder reden Sie mit Ihrem Landesrat in Niederösterreich, sich endlich daran zu beteiligen, die tägliche Bewegungseinheit in ganz Österreich umzusetzen – denn jedes Kind hat die Chance verdient, jeden Tag Bewegung zu machen. Erst wenn das geschafft ist, können wir von Chancengerechtigkeit reden, und erst dann haben wir unsere Verantwortung wirklich ernst genommen und erfüllt. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der ÖVP.)

22.04

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Steiner. Eingemeldete Redezeit: 3 Minuten.