RN/142
10.33
Abgeordneter MMag. Jakob Grüner, LL.M. (ÖVP): Bevor ich beginne, darf ich für Abgeordneten Kühberger die AHS Bruck hier im Hohen Haus herzlich begrüßen. (Allgemeiner Beifall.)
Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Kolleginnen und Kollegen hier im Hohen Haus! Ein Staat ohne Wissenschaft und Forschung ist wie ein Schiff ohne Kompass, ohne Orientierung, ohne Steuerung, ohne Mut, ohne Innovation. Ein solches Schiff wird früher oder später vom Kurs abkommen oder von anderen Schiffen überholt werden. Ohne Wissenschaft überlassen wir Entscheidungen dem Zufall. Wissen und Bildung sind die Antwort auf jedes Problem. Wenn wir heute hier über das Budget in diesem Bereich sprechen, müssen wir festhalten, dass jeder Euro für Forschung ein Euro für Souveränität, für Sicherheit, für Fortschritt ist. Daher ist es richtig und wichtig, dass trotz aller Sparmaßnahmen die Mittel in diesem Bereich weiter nachhaltig und vorausschauend steigen und Vereinbartes nicht über Bord geworfen wird.
Meine Damen und Herren! Sie werden mir verzeihen, wenn ich bei diesem Thema besonders auch an mein Bundesland Tirol denke – stellvertretend für die vielen hervorragenden Forschungs- und Wissenschaftsstandorte in ganz Österreich. Ich denke an meine Alma Mater, die Universität Innsbruck mit ihrem Wahlspruch „in veritate libertas“ in der Aula, und an die Medizinische Universität. Der Forschungs- und Wissenschaftsstandort in Tirol genießt in weiten Bereichen Weltruf, etwa in der Medizin mit Spitzenleistungen in der Organtransplantation, wo ein Forscherteam derzeit Bahnbrechendes leistet, oder in der Physik mit nobelpreisträchtiger Forschung. Diese beispielhaft aufgezählten Leistungen sind Grund dafür, auch in den kommenden Jahren in diesen Bereichen zu investieren.
Es gibt aber neben der Privatuniversität Umit in Hall auch noch einen starken Fachhochschulsektor. Am Beispiel Tirol wären das das MCI, das weit über Österreich hinaus bekannt ist, die Fachhochschule Gesundheit, die FH Kufstein, die Tirol gemeinsam zu einem starken Bildungs- und Forschungsstandort machen. Wo wäre auch unser Wirtschaftsstandort Tirol, hätten wir diese Einrichtungen nicht?
Frau Bundesministerin! Ein Punkt liegt mir da ganz besonders am Herzen und ich möchte Ihnen diesen sehr gerne mitgeben. Der Herr Professor hat es auch schon genannt: Universitäten und Fachhochschulen sind keine Konkurrenten, sie erfüllen völlig unterschiedliche Aufgaben. Universitäten konzentrieren sich primär auf Grundlagenforschung, während Fachhochschulen sich auf die angewandte Forschung konzentrieren, die rasch in Wirtschaft und Arbeitsplätze hineinwirkt. Wir müssen endlich damit aufhören, diese beiden Sektoren gegeneinander auszuspielen. Es gibt kein Besser, es gibt kein Schlechter, beide Sektoren haben ihre Daseinsberechtigung, und wir brauchen sie beide. (Beifall bei der ÖVP.)
Hohes Haus! Zum Abschluss: Investitionen in Forschung und Wissenschaft sind Investitionen in unsere Zukunft. In Kürze wird ein Satellit mit einem österreichischen Quantencomputer ins All starten, entwickelt an der Universität Wien, mit einer Energieeffizienz von unter 30 Watt Verbrauch. Damit soll der Beweis erbracht werden, dass solche Systeme auch unter extremen Bedingungen im Weltall bestehen können. Österreich ist damit auch ein Teil moderner Weltraumforschung. Es ist unsere Aufgabe, meine Damen und Herren, solche Erfolge zukünftig weiterhin zu ermöglichen. Frau Bundesministerin, es wird sich lohnen, vielen Dank für Ihre Arbeit! (Beifall bei der ÖVP.)
10.37
Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Litzke. Eingemeldete Redezeit: 4 Minuten.