RN/172

12.40

Abgeordneter Dipl.-Ing. Georg Strasser (ÖVP): Vielen Dank, Herr Präsident! Geschätzter Herr Minister! Frau Staatssekretärin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Meine Damen und Herren! Ich darf in Erinnerung rufen: Nichts ist selbstverständlich. Wer erinnert sich noch an die leeren Obst- und Gemüseregale, als in Großbritannien der Brexit aufgeschlagen ist? Wer erinnert sich noch an eine Knappheit von Ostereiern in den USA heuer zu Ostern? Und aktuell: Japan lebt in einer Reiskrise. Das heißt, auch in den wohlhabenden Ländern ist es nicht selbstverständlich, mit Grundnahrungsmitteln versorgt zu werden. Es ist nicht selbstverständlich, dass Regale voll sind, und es ist nicht selbstverständlich, dass täglich der Tisch gedeckt ist. 

Aus diesem Grund, Herr Minister: Unter deiner Verantwortung, unter der Verantwortung der ÖVP in den letzten Jahrzehnten ist es gelungen, die Versorgungssicherheit in Österreich durch österreichische Lebensmittel höchster Qualität abzusichern. Vielen Dank dafür! (Beifall bei der ÖVP.)

Was braucht es allerdings dafür? – Zum einen sind das motivierte Bäuerinnen und Bauern und zum anderen angemessene Einkommen für ihre Betriebe und ihre Familien. Diese Einkommen bestehen in Österreich im Durchschnitt zu 50 Prozent aus öffentlichen Geldern und zu 50 Prozent aus Marktleistungen, und für beide Teile, bei den öffentlichen Programmen und bei den Markteinkommen, gibt es eine politische Verantwortung.

Zum einen: die öffentlichen Programme. Da darf ich Kollegen Schmiedlechner ein bisschen daran erinnern, dass wir ja fünf Wochen gemeinsam an einer Koalition gebastelt haben (Abg. Schnedlitz [FPÖ]: Du hast gar nichts! Du bist danebengesessen und hast nicht einmal reden dürfen!), und auch wenn das dann nichts geworden ist, ist Mitte Jänner ein Brief nach Brüssel geschickt worden. In diesem Brief nach Brüssel sind genau diese Einsparungsnotwendigkeiten (Abg. Lukas Hammer [Grüne]: Das ist ja nicht so gemeint!), die alle Bevölkerungsgruppen und alle Berufsgruppen in Österreich sozusagen mitzutragen haben, auch die Landwirtschaft, von Parteiobmann Kickl unterschrieben worden. (Abg. Lindinger [ÖVP]: Aha!) Und jetzt regt sich der Schmiedlechner auf, dass auch in der Landwirtschaft Hausaufgaben gemacht werden.

Wie schaut das denn aus? – Zum einen werden wir Effizienzpotenzial beim Waldfonds und auch beim energieautarken Bauernhof heben, und es wird im Ministerium jeder Euro dreimal umgedreht. Die gute Nachricht aber ist: Es ist gelungen, im Bereich der Gemeinsamen Agrarpolitik, beim Öpul, bei der Bergbauernförderung, bei der Investitionsförderung inklusive des 8-prozentigen Plus aus 2024 die Zahlen stabil zu halten. Herr Minister, das ist deinem Verhandlungsgeschick zu verdanken – unser gemeinsamer Erfolg! Die Zahlen in der Gemeinsamen Agrarpolitik sind stabil, und damit sind 50 Prozent der Einkommen in der bäuerlichen Welt abgesichert. Ein herzliches Danke dafür! (Beifall bei der ÖVP.)

Der zweite Bereich ist unser gemeinsames Auftreten auf den Märkten; und dazu möchte ich schon sagen: Peter Schmiedlechner weiß im Grunde genommen als Bauer, welche Leistungen die Kammer erbringt, welche Leistungen die Genossenschaften und Verbände erbringen. Darum ist es wichtig, dass wir auch unsere Landwirtschaftskammern (Abg. Schmiedlechner [FPÖ]: ... geschützte Werkstätte ...!) und die Verbände unterstützen, denn dort wird die Zucht unterstützt, dort wird die Vermarktung unterstützt, da gibt es einen Wissenstransfer und es gibt Beratung. Immer wenn Bäuerinnen und Bauern gemeinsam auftreten, sind sie stärker. Da geht es um Emotionen, da geht es aber auch um die Gestaltung unserer Märkte.

Aus diesem Grund: Die Höhe der öffentlichen Gelder, die zu den Betrieben kommen, ist stabil, und wir werden weiter daran arbeiten, dass unsere Kammern, unsere Verbände und unsere Genossenschaften gut arbeiten, damit der zweite Teil des Einkommens, der marktorientierte Teil, auch passt.

Letztendlich ist die große Frage immer: Was haben die Konsumenten davon? – Mein Credo ist: Was liefern die österreichischen Bäuerinnen und Bauern? Wir liefern Lebensmittel, wir liefern täglich Landschaft und wir liefern täglich Energie und Rohstoffe, und das in höchster Qualität! 

Zum einen beweisen die internationalen Studien, dass wir eines der nachhaltigsten Lebensmittelsysteme haben, vom Bauernhof bis zum Teller. Die Ökobilanz und die Klimabilanz passen. Das Zweite ist, dass wir auch in den Tierwohlfragen über den Animal Protection Index beweisen können, dass wir, was das Tierwohl betrifft, in Europa und weltweit Spitzenreiter sind. (Abg. Voglauer [Grüne]: Ui!)

Aus diesem Grund plädiere ich zum einen beim Budget für einen Schulterschluss, ich plädiere aber auch für einen Schulterschluss zwischen Bäuerinnen und Bauern, zwischen den Verarbeitern, den Händlern und den Konsumentinnen und Konsumenten, und mein Appell zum Schluss lautet: Halten Sie uns auch weiter die Treue, denn nur miteinander können wir in Österreich stark bleiben! – Danke schön, alles Gute! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ. – Zwischenruf der Abg. Voglauer [Grüne].)

12.45

Präsident Peter Haubner: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Olga Voglauer. Ich habe die Redezeit auf 6 Minuten eingestellt.