RN/200
15.05
Abgeordnete Bettina Zopf (ÖVP): Danke, Herr Präsident! Geschätzter Herr Minister! Frau Staatssekretärin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher auf der Galerie und zu Hause vor den Fernsehbildschirmen! Wir nehmen die Herausforderung an. Ein Budget zu sanieren, gerade in schwierigen Zeiten, ist kein Kindergeburtstag. Dazu braucht es Mut, und den hat nicht jeder. (Abg. Wurm [FPÖ]: Wir schon!) – Ja, das hat man eh gesehen, als ihr einen Rückzieher gemacht habt, Herr Kollege Wurm.
Für den Bereich der Landwirtschaft heißt das konkret: Wir kürzen nicht bei den nationalen Mitteln, sondern setzen den Rotstift dort an, wo es am wenigsten weh tut – bei den internationalen Beiträgen. Ich möchte heute drei Punkte hervorheben, die mir besonders am Herzen liegen: Forstwirtschaft, Wasserressourcen und Naturgefahrenmanagement. Alle geplanten Schutzmaßnahmen in diesem Bereich werden in vollem Umfang umgesetzt. (Beifall bei der ÖVP.)
Ich komme aus Reindlmühl, einem Ort, der früher regelmäßig unter Hochwasser gelitten hat. Seit der Umsetzung der Schutzmaßnahmen ist nicht nur der Ort aufgewertet, sondern vor allem die Menschen, deren Häuser immer wieder betroffen waren, können endlich wieder ruhig schlafen, selbst bei Starkregen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig diese Investitionen sind. Für uns als ÖVP ist ganz klar, dass diese Maßnahmen auch weiterhin finanziert werden.
Keine Kürzungen bei den Direktzahlungen an unsere Bäuerinnen und Bauern: Wir haben in Österreich eine kleinstrukturierte Landwirtschaft mit absolut hohen Standards, sowohl im Tierhaltungsbereich als auch in der Lebensmittelproduktion. Ohne gezielte Förderung wären diese hochwertigen Lebensmittel für viele Menschen nicht mehr leistbar. Diese Förderungen sind daher nicht nur Unterstützung für die Landwirtschaft, sondern sie sind auch eine indirekte Konsumentenförderung. Jeder Cent ist da gut investiert! (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Silvan [SPÖ].)
Unsere Kulturlandschaft, die schönen Wohnraum bietet und Touristen anzieht, pflegt sich nicht von selbst. Das ganze Jahr über und auch im Sommer, wenn die Sonne scheint und man lieber baden gehen würde, kennt der Landwirt kein hitzefrei, und der Feierabend ist dann, wenn die Arbeit erledigt ist.
Ich glaube, wir brauchen in diesem Zusammenhang dann auch nicht über faire Entlohnung zu reden, denn der Stundenlohn einer Bäuerin und eines Bauern lässt sich in Geld gar nicht aufwiegen. Dieser Einsatz rechtfertigt wiederum jeden Cent, den wir auszahlen, und wir werden unserem Slogan gerecht: Arbeit muss sich lohnen, wenn es auch da und dort ein bisschen mehr sein könnte.
Investieren in das land- und forstwirtschaftliche Schulwesen: Als Abgeordnete aus Altmünster freue ich mich ganz besonders, dass wir in meiner Heimat mit dem Agrarbildungszentrum Salzkammergut und in der Nachbargemeinde mit dem Waldcampus in Traunkirchen gleich zwei bedeutende Bildungseinrichtungen haben. 2021 und 2022 haben die Forstfachschule in Traunkirchen 63 Schüler besucht, davon drei Schülerinnen und 60 Schüler. 2025 und 2026 sind es insgesamt 98 Schüler, davon sind nun 16 Damen. Das entspricht einer Gesamtsteigerung von 55 Prozent.
In der Erwachsenenbildung haben 2022 bei Ausbildungsmaßnahmen in der forstlichen Ausbildungsfachschule 4 125 Teilnehmer Ausbildungen absolviert; 2024 waren es 5 706 Teilnehmer.
Im Agrarbildungszentrum waren es 2021/2022 259 Schülerinnen und Schüler, 2025/2026 sind da 289 angemeldet – auch da gibt es eine Steigerung.
Mit zusätzlichen Mitteln im Budget sichern wir die Ausbildung dieser jungen Menschen, und die Schülerzahlen geben der qualitativ hochwertigen Ausbildung in diesen beiden Schulen recht. Der Wunsch nach einem Leben und einer Arbeit von und mit der Natur steigt trotz niedrigerer Geburtenraten. Das ist ein Garant dafür, dass auch in Zukunft die Lebensmittelproduktion und der Erhalt der Kulturlandschaft abgesichert sind, und es ist ein wichtiger Beitrag zur Versorgungssicherheit. (Beifall bei der ÖVP.)
Als ich meine Tochter Lena gefragt habe, woran sie sich beim Aufwachsen bei uns daheim am Bauernhof erinnert, hat sie gesagt: Am Feld wird nicht diskutiert, da wird gearbeitet, und im Parlament sollte es genauso sein. – Danke, Lena, genau das machen wir!
Danke, Herr Minister, für deinen unermüdlichen Einsatz, und ich sage es noch einmal: Wir nehmen die Herausforderung, das Budget zu sanieren, an. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Mair [ÖVP]: Bravo!)
15.10
Präsident Peter Haubner: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Johann Weber. Ich stelle die Uhr auf 4 Minuten ein.