RN/219

16.46

Abgeordnete Mag. Dr. Juliane Bogner-Strauß (ÖVP): Danke, Herr Präsident! Werte Frau Bundesministerin! Frau Staatssekretärin! Geschätzte Abgeordnete hier im Hohen Haus! Liebe Zuseherinnen, liebe Zuseher! Zuerst möchte ich auf eines eingehen, und zwar: Ich höre es in einer Tour, fast bei jeder Rede, sowohl vonseiten der SPÖ als auch vonseiten der FPÖ: Das Budget, das wir übernommen haben, ist verheerend! – Ich weiß nicht: Ist das ein Mantra? Ich muss es wirklich einmal so sagen. (Beifall bei Abgeordneten der Grünen. – Widerspruch bei der SPÖ.)

Ich meine, Sie haben bei den meisten Ausgaben mitgestimmt. (Abg. Wurm [FPÖ] – in Richtung SPÖ –: Ihr schon, wir nicht! – Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Nein, wir nicht!) Ganz ehrlich, es tut mir leid, ich kann es wirklich nicht mehr hören! (Zwischenrufe bei den Grünen. – Rufe und Gegenrufe zwischen Abgeordneten von FPÖ und ÖVP.) Wir sollen jetzt zusammenarbeiten, und jeder Satz fängt so an – und es kam gerade wieder. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

Diese Ausgaben – ich darf Sie noch einmal daran erinnern – waren richtig. Sie waren richtig und sie waren zum Großteil wichtig. (Unruhe im Saal.) Wir hatten eine Coronakrise. Wir hatten einen Krieg. Wir hatten eine Energiekrise. Und noch einmal: Sie haben bei den meisten Ausgaben mitgestimmt. Wir haben es gestern schon gehört: Für das Budget der letzten Regierung waren wir zuständig, für das jetzige sind wir gemeinsam zuständig. Nichtsdestotrotz, das hat jetzt offensichtlich ein bisschen zu Aufregung geführt, sowohl auf der rechten als auch auf der linken Seite (Ruf bei der SPÖ: Auch im Zentrum!), aber irgendwie ist es mir jetzt wirklich schon aufgestoßen.

Dann möchte ich zur Gesundheit kommen, auch wenn die Zeit jetzt schon knapp ist: Wir sanieren das Gesundheitsbudget, denn wir müssen das gesamte Budget sanieren. Wir reformieren das Gesundheitssystem. Ich denke, das ist sehr gut, denn es muss besser werden, es muss effizienter werden, es muss treffsicher werden. 

Es gibt im Gesundheitssystem viel zu tun. Wo fangen wir an? – Bei der Prävention, würde ich sagen, bei der Eigenverantwortung. Jeder von uns kann auf seine Gesundheit ein bisschen besser schauen. Wir leben in einem Land, in dem jeder vor die Tür gehen kann, sich bewegen kann. Wir können uns mit regionalen Produkten und auch saisonal ernähren. Das kann jeder für sich tun. Wir in der Politik können auch viel für Ihre Gesundheit tun.

Als Thema möchte ich zuerst über die Krebsvorsorge sprechen. In diesem Bereich bieten wir schon sehr viel an: die Brustkrebsvorsorge – leider wird diese nur von 40 Prozent der Frauen, die das Angebot bekommen, wahrgenommen –, die Darmkrebsvorsorge – auch diese wird viel zu wenig wahrgenommen –, die HPV-Impfung – das ist die einzige Impfung gegen Krebs, die es weltweit gibt, und nur 37 Prozent nehmen diese Impfung in Anspruch. Das heißt, da gibt es viel zu tun, vor allem in der Aufklärungsarbeit und vor allem dahin gehend, dass das Verständnis dafür erlangt wird, dass man durch Prävention selbst viel für die Gesundheit tun kann.

Ein weiteres wichtiges Thema: digital vor ambulant vor stationär. Warum sage ich das? – Es geht um die richtige Versorgung am richtigen Ort. Wir wollen doch alle eine gute Gesundheitsversorgung, wir wollen eine schnelle Gesundheitsversorgung. Deswegen ist es so wichtig, dass man sich an die richtige Stelle wendet. 1450 wird als erste Anlaufstelle ausgebaut, wird auch über Österreich hinweg vereinheitlicht. Man kann dann in Zukunft dort auch Termine bekommen.

Ambulant: Was meine ich mit ambulant? – Den niedergelassenen Bereich. Unsere Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner können fast alles abdecken, deswegen auch zuerst dorthin und dann zum Facharzt. Es hat einen Sinn, da zu steuern und zu lenken, nämlich um die Gesundheitsversorgung einfach besser zu machen, und zwar für jede Einzelne, für jeden Einzelnen, und treffsicher. Erst ins Krankenhaus, wenn man ins Krankenhaus muss: Wer geht schon freiwillig ins Krankenhaus, wenn er woanders eigentlich die richtigere Versorgung bekommen kann?

Ich könnte jetzt noch lange über Frauengesundheit, über Telemedizin oder über die psychische Gesundheit sprechen. Wir haben uns gut überlegt, was wir tun, und wir investieren genau dort, wo es besonders wehgetan hat, damit wir gesunden. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Wotschke [NEOS].)

16.51

Präsident Peter Haubner: Danke. 

Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Markus Koza. – Ich stelle die Redezeit auf 4 Minuten ein, Herr Abgeordneter.