RN/227
17.24
Abgeordnete Mag. Katayun Pracher-Hilander (FPÖ): Danke, Herr Präsident! Werte Regierungsmitglieder! Anwesende und Zuseher! Ich möchte jetzt überhaupt nicht viele Worte verlieren. Ich möchte hier nur einfach die Gelegenheit nutzen, um ein paar Dinge klarzustellen. Wir wissen, es wurde heute auch schon erwähnt, vor einigen Jahren hieß es noch: Koste es, was es wolle! Unter diesem Motto wurde die Wirtschaft damals massiv geschädigt – die Wirkungen erleben wir noch heute –, aber darüber hinaus gab es noch weitere überbordende Maßnahmen, nämlich das Wegsperren und Einsperren und die soziale Isolation unserer Alten, unserer ganz Schwachen in der Gesellschaft (Ruf bei der ÖVP: Wo lebst du bitte?), wie es meine Kollegin Schartel gerade gesagt hat. (Abg. Silvan [SPÖ]: Das war die gefährdetste Gruppe!) – Zuhören! (Zwischenrufe bei der ÖVP sowie des Abg. Silvan [SPÖ].) Die dramatischen physischen, psychischen, gesundheitlichen Auswirkungen sozialer Isolation sind uns seit Jahrzehnten bekannt, sie sind evident – und wenn Sie nur ein einziges Mal alleine auf der Homepage der amerikanischen Gesundheitsbehörde, der NHI, nachsehen und dort „social isolation“ als Suchbegriff eingeben, dann haben Sie alleine da 1 973 Treffer. (Abg. Hanger [ÖVP]: Geh!)
Erst im April 2019 (Zwischenruf der Abg. Greiner [SPÖ]) kam eine Publikation der amerikanischen Gesundheitsbehörde heraus, in der noch einmal zusammengefasst wird, was sowieso schon seit mindestens 1950 bekannt ist, dass nämlich soziale Isolation zu Herzerkrankungen, zu Depression, zu Alzheimer, zu kognitiver Beeinträchtigung und zum Tod führen kann. Das ist evident. Mit diesem Wissen hat unsere Regierung unter dem Motto Schutz der Alten und der Schwachen unsere Alten und Schwachen, die auf uns als Gesellschaft angewiesen wären, eingesperrt, weggesperrt und sozial isoliert. (Beifall bei der FPÖ.) Niemand kann mir als Psychologin sagen, dass dieses Wissen nicht auf dem Tisch war. Es kann nicht sein, dass ich unter zehn Millionen die Einzige bin, die dieses Wissen hat. (Abg. Zorba [Grüne]: Sie mussten geschützt werden, weil so Leute wie Sie keine Masken tragen wollten, weil Sie irgendwas herfantasiert haben ...!) Das ist unmöglich! (Beifall bei der FPÖ.) Was passiert jetzt? Dieselbe Regierung, fast in derselben Konstellation - - (Unruhe im Saal.)
RN/227.1
Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Frau Abgeordnete! Ganz kurz: Ich darf bitten, die Frau Abgeordnete auch ausreden zu lassen. (Unruhe im Saal.) Ich verstehe lebhafte Debatten, aber: wenn man sein eigenes Wort aufgrund der Kulisse nicht mehr hören kann? Lassen Sie die Frau Abgeordnete bitte ausreden! (Zwischenruf der Abg. Tomaselli [Grüne].)
Abgeordnete Mag. Katayun Pracher-Hilander (fortsetzend): Die Regierung war nicht nur so dreist, erst unsere Alten, Kranken und Schwachen eventuell in eine Krankheit zu führen, nein, heute kommt sie und möchte gerade diese, die wir selbst eventuell krank gemacht haben, auf Steuerzahlerkosten wieder heilen und in den Topf des Gesundheitssystems greifen und sie in Krankenhäusern behandeln, medizinisch behandeln, psychologisch behandeln – wir haben heute das Thema Schulen und Kinder schon gehabt. Dann wird, weil dem noch nicht genug, dem Ganzen noch ein Sahnehäubchen aufgesetzt und man nimmt jetzt diesen Alten und Schutzbedürftigen aus unserer Gesellschaft, aus unserer Mitte auch noch etwas von ihrem Pensionsgeld weg. (Zwischenruf der Abg. Doppelbauer [NEOS].) Das nenne ich ja wahnsinnig dreist. So geht unsere Gesellschaft mit Alten und Pensionisten um. Sie haben unser Land aufgebaut. Sie haben ihr Leben lang Steuern bezahlt. Dann machen wir sie auf Steuerzahlerkosten krank (Zwischenrufe bei den NEOS), um sie dann auf Steuerzahlerkosten genesen zu lassen, zu therapieren – und dann kriegen sie als Dankeschön noch eines auf die Rübe; vielen Dank! – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)
17.29
Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Als Nächste zu Wort gemeldet: Frau Abgeordnete Wotschke. Eingemeldete Redezeit: 6 Minuten. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)