RN/298

12.28

Abgeordneter Mag. Antonio Della Rossa (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Bundesminister! Sehr geehrte Zusehende und Zuhörende hier im Saal! Ich darf auch zur UG 34 sprechen, und der Weltraum wurde schon angesprochen.

Während auf der Erde zahlreiche Konflikte schwelen, die zumindest aus Sicht mancher Autokraten scheinbar nur mit Waffengewalt gelöst werden können, kreist über uns im Orbit ein Symbol der Zusammenarbeit. Auf der ISS, der Internationalen Raumstation, arbeiten Astronautinnen und Astronauten, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen, teils politisch verfeindeten Nationen gemeinsam an einem Ziel: dem Fortschritt der gesamten Menschheit – frei von nationalen Interessen, losgelöst von geopolitischen Spannungen. Forschung verbindet über Konsens darüber, wie wir Menschen unsere Welt beschreiben und verstehen. Die Forschung, meine verehrten Damen und Herren, ist es schlussendlich, die uns die Lösungen zeigen wird. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. Scheucher-Pichler [ÖVP].)

Ich hoffe, das passiert noch rechtzeitig, denn die Antworten auf die großen Fragen unserer Zeit muss eben die Forschung geben. Den Klimawandel können wir nicht einfach wegreden, und Ressourcen können wir nicht einfach so herbeizaubern.

Als Sprecher der SDGs, unserer nachhaltigen Entwicklungsziele, kann ich Ihnen eines mit Sicherheit sagen: So wie bisher können wir nicht weitermachen. Das sollten wir alle so schnell wie möglich verinnerlichen: Wir werden unsere Ziele nur erreichen können, wenn uns die Wissenschaft, die Forschung mit ihren Erkenntnissen den Weg weist.

Trotz der unermesslichen Bedeutung, die die wissenschaftliche Arbeit, die Forschung für die Menschheit hat, wird der Wissenschaft, wie mir scheint, in der öffentlichen Wahrnehmung oft erstaunlich wenig Wertschätzung entgegengebracht. In sozialen Netzwerken werden seriöse Stimmen nicht selten von Desinformation übertönt. Selbst hier, in diesem Parlament, in diesem Haus, begegnet mir manchmal Meinung mehr als Wissen. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Kühberger [ÖVP].)

Deshalb sehe ich es als unsere politische Verantwortung, der wissenschaftlichen Gemeinschaft, wo es auch immer geht, mit klaren Rahmenbedingungen, ausreichender Finanzierung und langfristiger Perspektive den Rücken zu stärken. Wir müssen Österreich als Standort für wissenschaftliche Forschung wieder attraktiver gestalten, neue Möglichkeiten bieten und vorhandene Chancen nutzen. 

Das blinkende Licht zeigt mir, dass ich aus dem Weltraum wieder hierherkommen sollte. Ich fasse also kurz zusammen: Die Investitionen, die wir tätigen, sind richtig und wichtig. Sie, Herr Minister, haben da auch große Verantwortung, und dieser werden Sie gerecht. Ich glaube, das kann man hier auch gut herauslesen: Es geht um Kreislaufwirtschaft, Energieeffizienz, klimaneutrale Stadtentwicklung, digitalen Fortschritt mit ökologischem Rückgrat. Ja, das sind die wichtigen Dinge, denn wer heute Technologien für 100 Prozent erneuerbare Energien, für klimafreundliche Mobilität, für digitale Nachhaltigkeit fördert, handelt nicht nur klug, sondern im Namen der nächsten Generationen. Jeder, der sich irgendwann einmal mit Klimawandel auseinandersetzt – um es richtig zu beschreiben: mit Erderhitzung –, weiß, der schnellste Weg, um den Klimawandel sozusagen einbremsen zu können, ist es, in der Industrie zu investieren und in die Transformation zu investieren. (Zwischenruf des Abg. Schwarz [Grüne].)

Ein ganz gutes Beispiel ist, glaube ich, die Voestalpine in Linz, die zeigt, dass, wenn sie Hochöfen elektrifiziert, also dekarbonisiert, uns das dann 5 Prozent des gesamten CO₂-Ausstoßes in Österreich spart. Das sind die richtigen Wege. Investieren wir in die Forschung! Das tun wir, und das ist richtig so. – Ich wünsche Ihnen viel Glück dabei. – Danke. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

12.32

Präsident Peter Haubner: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Andreas Haitzer – ebenfalls für 3 Minuten.