RN/133
19.01
Abgeordneter Markus Leinfellner (FPÖ): Danke, Herr Präsident! Frau Staatssekretärin! Hohes Haus! Liebe Österreicher! Ja, der Sportbericht 2023 liegt vor, und als freiheitlicher Sportsprecher darf ich vorausschicken: Ja, wir werden diesem Bericht zustimmen.
Es sind die wichtigen Entwicklungen und Leistungen im österreichischen Sport dokumentiert, und wir sehen darin auch, wie viele engagierte Ehrenamtliche –580 000 ehrenamtliche Trainer und Funktionäre – mit Herzblut und viel persönlichem Einsatz im Sport für unsere Gesundheit und für unsere Gemeinschaft im Einsatz sind. (Präsidentin Bures übernimmt den Vorsitz.)
Aber, Frau Staatssekretärin, Zustimmung heißt nicht, dass wir allen Inhalten dieses Sportberichts kritiklos gegenüberstehen. Wie dieser Bericht auch zeigt, ist auch ein Missverhältnis zwischen den schönen Worten und den tatsächlichen Unterstützungen auf allen Ebenen gegeben. Während Vereine wie – wir haben uns schon öfter darüber unterhalten – Muslimische Pfadfinder, Muslimische Jugend, das Vienna Institute for International Dialogue and Cooperation Hunderttausende Euro aus dem Sportressort erhalten, bleiben Spitzensportler, der Breitensport, der Nachwuchssport vielerorts auf der Strecke. Es darf nicht sein, dass ideologisch motivierte Strukturen auf Kosten von Sportlern oder Sportvereinen gefördert werden.
Der organisierte Sport, besonders in den Vereinen, braucht dringend Planungssicherheit und viel weniger Bürokratie. Viele Funktionäre und Trainer arbeiten ehrenamtlich und stoßen tagtäglich an ihre Grenzen. Da fehlt die Unterstützung der öffentlichen Hand, und daher sage ich ganz klar, es braucht eine faire und transparente Förderstruktur für kleine Sportvereine, nicht nur für die großen Dachverbände.
Es braucht eine gezielte Offensive für den Nachwuchssport. Unsere Kinder brauchen mehr Bewegung, sie brauchen eine bessere Infrastruktur, eine professionelle Betreuung. Es kann nicht sein, dass diese Betreuung nur an Eliteschulen gegeben ist. Die braucht es in Wahrheit flächendeckend, und dafür wäre die tägliche Bewegungseinheit ein sehr, sehr guter Hebel. Und Sie wissen es selbst: von 15,6 Millionen Euro noch im Vorjahr haben wir sie auf 14 Millionen Euro reduziert – die tägliche Bewegungseinheit ist nicht nur gesundheitspolitisch, sondern auch gesellschaftspolitisch ein wichtiger Beitrag zur frühkindlichen Entwicklung –, und das ist ein Schlag ins Gesicht, nämlich für all jene, die in der Gesundheitsprävention tätig sind.
Es braucht eine Stärkung der Ehrenamtlichen, die das Rückgrat der sportlichen Gesellschaft in unserem Land bilden. Es ist unsere Pflicht, diese Leistungen nicht nur ideell, sondern auch finanziell abzusichern. Das wäre zum Beispiel möglich, indem man die Prae für die Pension anrechnet. Das wäre ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Bürokratieabbau: Das ist auch so ein Zauberwort. Wir reden zwar immer davon, aber es passiert nichts. Tatsächlich schaut es so aus, dass in den Vereinen mehr Arbeit mit der Zettelwirtschaft verrichtet wird als bei der Kinder- und Nachwuchsarbeit. Da müssen wir den Hebel ansetzen, das muss für die Vereine einfacher werden.
Wir dürfen die Realität da auch nicht schönreden. Der Rückgang der sportlichen Aktivität bei den Jugendlichen, die Zahl der Übergewichtigen, die sinkenden motorischen Leistungsfähigkeiten: All das spricht in Wahrheit Bände.
Deswegen muss man abschließend auch sagen, wir müssen uns als Sportland Österreich weiter voranbringen. Es muss das Sportland Österreich bleiben, und dazu gehört auch eine klare Haltung, Missstände in der Förderungleichheit abzustellen und einzelne politisch bevorzugte Organisationen auszublenden.
Wir stimmen dem Bericht zu, aber es gibt auch einen klaren Appell von uns. Es braucht mehr Unterstützung für den Sport, einen flächendeckenden Ausbau der täglichen Bewegungseinheit, die Einführung von verpflichtenden Leistungsvereinbarungen, nämlich weg vom Förderempfänger, hin zum Leistungserbringer, und es braucht einen Ausbau der Sportinfrastruktur.
Frau Staatssekretärin, Sparen beim Sport ist Sparen am falschen Ort. (Beifall bei der FPÖ.)
19.05
Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Maximilian Köllner.
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.