RN/140

19.33

Abgeordnete Petra Tanzler (SPÖ): Vielen Dank, Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Staatssekretärin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Über den Sportbericht 2023 ist schon viel gesagt worden. Ich möchte in meiner Wortmeldung auf die Situation der Frauen im Sport Bezug nehmen. Obwohl seit einigen Jahren Schwerpunkte im Bereich Frauenförderung gesetzt werden, zeigt die österreichische Sportlandschaft trotzdem auf fast allen Ebenen immer noch starke männliche Dominanz. Bei Spitzenathletinnen gibt es schon deutliche Verbesserungen, doch bei Teamsportarten, im Betreuer:innenbereich und im Sportmanagement besteht noch deutlich Aufholbedarf. Um da nachhaltige Änderungen zu erreichen, sind natürlich alle Stakeholder gefragt, angefangen vom Bund über die Bundesländer, über die Dachverbände, die fördergebenden Stellen bis hin zu den Spezialeinrichtungen.

Um das zu unterstützen, fiel 2021 der Startschuss für Projekte in der Frauensportförderung. Eines davon möchte ich hier erwähnen, das ist das Gendertraineeprogramm. Dabei erwerben Frauen in einer vierjährigen Ausbildung Kompetenzen und Fähigkeiten für den Einstieg am Arbeitsmarkt im Breitensport, im Nachwuchssport und im Spitzensport. Die Notwendigkeit dieser Initiative wurde damals auch durch die Empfehlung und den Aktionsplan der EU untermauert. Der erste Jahrgang endet heuer und es freut mich sehr, dass alle Absolventinnen eingesetzt werden konnten. Ich gratuliere an dieser Stelle zum Abschluss und wünsche viel Freude bei den neuen Aufgaben! (Beifall bei der SPÖ sowie der Abgeordneten Eder [ÖVP] und Juvan [NEOS].)

Wenn wir mehr Frauen in den Sport bringen wollen und wenn wir mehr Frauen im Sport einen gleichberechtigten Stellenwert einräumen möchten, dann müssen wir mehr tun als bisher. Projekte für Frauen, wie eben das vorhin genannte Gendertraineeprogramm, gehören weiter ausgebaut. Deshalb wird das aktuell evaluiert, es wird neu aufgesetzt, es ist bereits budgetiert und wird fortgeführt. Das freut mich sehr.

Das zweite Projekt in der Frauenförderung im Bericht ist die Förderung der Frauenligen und der österreichischen Damennationalteams in den unterschiedlichen Sportarten – mit dem Ziel, die Attraktivität der Sportart zu erhöhen, die Leistungsfähigkeit und die Qualität der Rahmenbedingungen zu verbessern. Wir sehen auch in diesem Bereich die Wichtigkeit und diese Förderungen für die verschiedenen Frauenligen werden fortgesetzt.

Grundsätzlich ist noch anzumerken, dass Sport an sich ein Teil der Prävention im Gesundheitswesen und somit ein Grundstein für ein gesundes Leben und eine gesunde Gesellschaft ist. Tägliche Bewegung kann tatsächlich Krankheiten verhindern. Zu dieser Haltung haben wir uns auch im aktuellen Regierungsprogramm bekannt. Während Österreich eine hohe Lebenserwartung hat, sind die gesunden Lebensjahre leider unterdurchschnittlich. Mit dem Nationalen Aktionsplan für mehr Sport und Bewegung soll bis 2035 jede Österreicherin und jeder Österreicher fünf zusätzliche gesunde Jahre erhalten.

Das Bewusstsein dafür muss aber verändert und verankert werden und dafür wird es verschiedene Aktionen geben – und nicht nur das. Für eine nachhaltige Änderung muss natürlich schon früher angesetzt werden. Da nehme ich Bezug auf meine Vorrednerin. Wir haben das schon vor vielen Jahren gefordert, diese tägliche Bewegungseinheit: Es muss bei den Kindern im Kindergarten, in den elementarpädagogischen Einrichtungen und den Schulen angesetzt werden und das wird nun einen Schritt weiter ausgebaut – in Zusammenarbeit mit Schulen, Vereinen und Verbänden. Es ist natürlich noch nicht so, wie wir uns das vorstellen, aber dennoch ist es ein weiterer Schritt in eine positive Zukunft. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von ÖVP und NEOS.)

Zum Abschluss möchte ich sagen: Wir sind ein erfolgreiches Sportland und wir als Parlamentarier werden uns dafür einsetzen, dies weiterhin zu fördern und die Rahmenbedingungen zu verbessern. Das ist unsere Aufgabe und das werden wir tun. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ, bei Abgeordneten der NEOS sowie des Abg. Minnich [ÖVP].)

19.36

Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Heike Eder.

Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.