RN/143

19.45

Abgeordnete Tanja Graf (ÖVP): Vielen Dank, Frau Präsidentin! Geschätzte Staatssekretärin! Liebe Kollegen und Kolleginnen hier im Haus! Liebe Zuschauer, sollte noch jemand vor dem Bildschirm sein! Als Salzburgerin ist mir eines ganz besonders bewusst, und zwar: Sport bedeutet in Salzburg Lebensfreude, Gemeinschaft und auch regionalen Aufschwung.

Ein Blick in mein Heimatbundesland Salzburg zeigt aber auch sehr deutlich, dass eine Skiweltmeisterschaft, wie sie in Saalbach stattgefunden hat, nicht nur sportliche Höchstleistungen bringt, sondern auch Menschen in unsere Hotels, unsere Gastronomie und in unsere Geschäfte. Mit dem Sport kommt sozusagen der Gast und mit dem Gast kommt auch die Wertschöpfung. Dieser wirtschaftliche Mehrwert wird auch durch den Sportbericht, der hier vorliegt, bestätigt, und genau diesen Mehrwert brauchen wir überall, besonders im Breitensport.

Der Bericht zeigt eindeutig: Die bundesweiten Förderaufstellungen im Spitzen-, Breiten- und Nachwuchssport sind klar, die Zahlen sind transparent, und das ist auch richtig so für uns.

Positiv ist auch zu berichten, dass Sportvereine heute von der Spendenbegünstigung profitieren können. Voraussetzung dafür ist, dass sie ein gemeinnütziger Sportverein oder -verband sind, Förderung von Körper- und Denksport machen, offene Mitgliederzahlen und keine hohen Mitgliedsbeiträge haben. Der Verein muss Veranstaltungen selbst abhalten, nicht auf Gewinn ausgerichtet sein und keine Gewinnzuwendung an Mitglieder durchführen.

Früher war das nicht so mit der Spendenfreiheit, denn Spenden an Sportvereine waren steuerlich leider nicht absetzbar. Das wurde damals geändert. Das hat große Wirkung gezeigt – mehr Spendenbereitschaft hat sich in den Sportvereinen ausgezahlt. Firmen sind wieder dabei, Breitensport auch finanziell zu unterstützen, und das freut natürlich auch uns vonseiten der Wirtschaft.

Was aber auch da in der Praxis noch gilt, ist, dass es natürlich die eine oder andere Hürde gibt. Ein Beispiel darf ich nennen: ein Rope-Skipping-Verein, also ein Seilspringverein – heute ein moderner, attraktiver Trendsport – wird vom Finanzamt leider nicht als spendenbegünstigt anerkannt. Warum wird er nicht anerkannt? – Weil die Sportart nicht beim IOC, also beim Internationalen Olympischen Komitee, oder bei der BSO, bei der Österreichischen Bundes-Sportorganisation, anerkannt ist. Der Verein ist aber Mitglied beim Verband Turnsport Austria, und dieser Verband ist Mitglied beim BSO, also ist er eigentlich indirekt schon Mitglied, wird aber leider nicht anerkannt und Firmen dürfen daher Spendenbegünstigungen nicht abschreiben. Aber, jetzt ganz ehrlich, ich meine, Seilspringen haben wir alle als Kinder irgendwann einmal gemacht und es ist heute mehr als ein Spiel, es ist ein Körpersport. Es fördert die Ausdauer, es bewegt die Koordination mit und es wird in Vereinen, in Schulen und auch in Meisterschaften praktiziert. Das erfüllt meiner Ansicht nach den gemeinnützigen wirtschaftlichen Zweck voll und ganz.

Die Ablehnung ist daher aus meiner Sicht eine rein bürokratische Hürde. Ich bin überzeugt davon, dass wir das Gespräch mit unserer Staatssekretärin suchen können, damit wir diese Hürde zuletzt noch nehmen können, um die Möglichkeit zu schaffen, diesbezüglich die Absetzbarkeit herzustellen, da wir in Kooperation mit dem BSO-Verband sind.

Die Spendenbereitschaft ist ein echter Finanzierungsmotor, würde ich sagen, für den Sport vor Ort und damit auch für unsere ehrenamtlichen Mitglieder und für unsere Gesellschaft. Lassen Sie uns hier gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Sportvereine weiterhin unbürokratisch unterstützt werden – für die Bewegung, für die Menschen und für die Wertschöpfung in unserer Region. – Danke. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Bayr [SPÖ].)

19.49

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Bernhard Höfler.

Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.