RN/149
20.00
Abgeordneter Ing. Josef Hechenberger (ÖVP): Geschätzte Frau Präsidentin! Geschätzter Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Zuseherinnen und Zuseher hier und auch zu Hause! Ich denke, das Thema Rehkitzrettung – auch Bambis genannt – ist ein Thema, mit dem jetzt nicht jeder sofort etwas anfangen kann. Aus diesem Grund ist es wichtig, ein bisschen genauer zu erläutern, worum es geht.
Es ist ja so, dass dieser Antrag, der von den Regierungsparteien entwickelt und weiterentwickelt wurde, mehr oder weniger zwei große Themenfelder beinhaltet. Ich darf zum Ersten auf das aus meiner Sicht sehr Wesentliche eingehen: Es gibt in Österreich jährlich über 100 000 Unfälle im Straßenverkehr mit getöteten Wildtieren. Hunderttausendmal Tierleid, hunderttausendmal Sachschaden, hunderttausendmal auch unter Umständen menschliches Leid, Verletzungen bis hin zu Todesfällen. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, Präventionsmaßnahmen zu setzen, um die Zahl der Unfälle, der Wildunfälle zu reduzieren – ob das jetzt Reflektoren, Blinklichter et cetera sind. (Abg. Lukas Hammer [Grüne]: Geschwindigkeitsreduktion!) Es gibt da einfach verschiedenste Initiativen in den Bundesländern.
Zweitens: Rehkitzrettung, denke ich, ist ein Thema, das schon durchaus weit verbreitet ist. Wir wissen ja, wie das Ganze funktioniert. Wenn man mit älteren Bauern spricht, ist es so, dass die so Figuren im Feld aufgestellt haben. Die kleinen Rehe werden dann aus dem Feld transportiert. Inzwischen gibt es aber neue Entwicklungen, neue Techniken. Drohnen mit Wärmebildkameras suchen in den Morgenstunden nach Rehkitzen beziehungsweise entdecken diese. Diese werden gesund und munter aus den Flächen verbracht, bevor diese Flächen gemäht werden.
Da darf ich jetzt schon auf einen Punkt relativ stolz hinweisen. In Tirol sind wir in vielen Punkten voran, das wissen wir, aber in diesem Punkt speziell. Wir haben gemeinsam – Jägerverband, Landwirtschaftskammer, Landarbeiterkammer und Land Tirol – ein Projekt gestartet, das wir finanziell mit 20 000 Euro jährlich unterstützen, wo freiwillige Drohnnepilotinnen und -piloten ehrenamtlich versuchen, auf vielen Flächen die Rehkitze zu finden. Immerhin 5 900 Hektar wurden alleine im letzten Jahr beflogen. Von gesamt geretteten 1 000 Rehkitzen in Österreich waren es alleine 900 in Tirol. (Beifall bei der ÖVP.)
Weil es, glaube ich, dazu passt und weil Kollegin Eisenhut von der FPÖ dieses Thema auch bereits angesprochen hat, erwähne ich es. Ich bin bei meiner Recherche fündig geworden. Es hat mich einigermaßen geschockt: Letztes Jahr haben am 14. Juli die „Oberösterreichischen Nachrichten“ getitelt, dass sechs Rehkitze getötet wurden. Ich habe mir den Artikel durchgelesen. Ein freiheitlicher Gemeinderat hat, obwohl die Jägerschaft mit Drohnen die Flächen durchsuchen wollte, das abgelehnt. Am Ende sind sechs Rehkitze getötet worden. (Abg. Kühberger [ÖVP]: Frechheit!) Das heißt: Diesen Antrag im Parlament einzubringen, ist das eine, viel wichtiger wäre jedoch, mit den wenigen örtlichen Gemeinderäten, die die FPÖ hat, auch in Kontakt zu treten und so vor Ort entsprechende Maßnahmen zu setzen. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ und NEOS.)
Somit, geschätzte Damen und Herren, ist das ein sehr wichtiges Thema für uns. Wir entwickeln es weiter, wir unterstützen die Länder weiter, um Präventionsmaßnahmen weiterzuentwickeln und damit mehr Rehkitze zu retten. Denn es geht am Ende darum, dass wir einfach entsprechend Verantwortung für mehr Tierschutz, für mehr gesunde Tiere tragen. Wenn wir Unfälle mit Tieren verhindern können, dann, glaube ich, ist das ein wichtiger Beitrag für die Gesellschaft und für das Leben der Tiere. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)
20.04
Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Peter Schmiedlechner.
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.