RN/152

20.10

Abgeordneter Albert Royer (FPÖ): Danke, Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Zuerst möchte ich einmal sagen, dass ich das vom Tiroler Kammerpräsidenten Hechenberger jetzt schon als grobes Foul empfunden habe. Solche Aussagen zu tätigen, nur weil es einen Einzelfall von einem freiheitlichen Funktionär gibt, das finde ich sehr unredlich, weil ich glaube, dass dieses Thema, die Rehkitzrettung, wirklich nicht für Parteipolitik geeignet ist. (Beifall bei der FPÖ.)

Ich glaube, wir sind uns da wirklich alle einig, und ich möchte ein bisschen aus meinem persönlichen Erfahrungsschatz erzählen: Wir haben heuer im Frühjahr erfahren, dass unsere Gemeinde dem Gemeindebauernausschuss eine Drohne zur Verfügung gestellt hat; die Mitglieder des Gemeindebauernausschusses sind damit geflogen. Ich habe mich darüber riesig gefreut und habe das persönlich auch in Anspruch genommen. Ich mache Mähtätigkeiten mit Traktor und Mähwerk mittlerweile seit gut 35 Jahren, und ja, ich habe über die vielen Jahre das eine oder andere Rehkitz erwischt, ganz klar. Das sind immer herzzerreißende Szenen, das wünsche ich weder Freund noch Feind, das macht überhaupt keinen Spaß. Also wenn es eine technische Möglichkeit gibt: her damit!; wenn wir sie finanzieren können: gute Sache! Wenn wir uns hier im Hohen Haus über alle Parteigrenzen hinweg darüber einig sind, dann ist das eine sehr gute Sache, dass das so passiert, das ist eine ideale Weiterentwicklung. (Beifall bei der FPÖ.)

Fachlich möchte ich nur auf eines eingehen: Im Ausschuss hat irgendjemand gesagt, die Blühstreifen seien eine gute Maßnahme gegen den Rehkitztod. – Mitnichten! Das kommt halt sehr auf den Mähzeitpunkt an: Wenn jemand sehr früh mäht und die Rehe noch nicht gesetzt haben, dann setzen sie eventuell vor dem zweiten Aufwuchs, dann geht sich das zwischendurch aus. Wenn man etwas extensiver ist und nach dem 20. Mai den ersten Schnitt macht, dann wird es kritisch, weil das genau die Zeit ist, in der sie dann eventuell schon setzen oder auch noch nicht. Es kommt sehr auf den Mähzeitpunkt an, der Blühstreifen ist beim ersten Aufwuchs nicht sichtbar. Da hat man eine Vegetation, da hat man eine Wiese, ein Feld, das schaut alles gleich aus, und das Reh weiß natürlich auch nicht, dass da ein Blühstreifen ist. (Zwischenruf der Abg. Voglauer [Grüne].) Wir mähen 93 Prozent weg, lassen die 7 Prozent stehen; ein paar Wochen später wird das Zeug dann braun, dann kennt man, dass es ein Blühstreifen ist. 

Aber wie gesagt: Dieses Thema bitte nicht für Parteipolitik hernehmen. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

20.12

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Christoph Pramhofer

Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.