RN/155

20.19

Abgeordnete Bettina Zopf (ÖVP): Danke, Frau Präsidentin! Geschätzter Herr Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen, Zuseherinnen und Zuseher! Heute rede ich nicht als Abgeordnete, sondern als Jägerin und Ehefrau eines Jägers. Folgende Geschichte hat sich bei uns daheim vor zwei Jahren ereignet – und das ist nichts für schwache Nerven –: Mein Mann ist Jäger und ist natürlich bei der Rehkitzrettung selbst und persönlich aktiv dabei. Im Mai, im Juni rufen die Bauern an: Morgen wird gemäht. Er rückt aus um 4 Uhr in der Früh, geht die Felder ab. Dann kommt der Bauer, sagt, es ist ihm etwas passiert. Trotzdem er durchgegangen ist – sie haben geschaut, sie haben gesucht – hat er eines erwischt und es ist davongesprungen. 

Mein Mann sagt: Bitt di goa sche, fahr mit. Wenn das Kitz davongesprungen ist, müssen wir schauen, was es hat, und müssen es fangen. Ich werde das mein Leben lang nicht vergessen, das Klagen dieses Rehkitzes habe ich immer noch in den Ohren. Wir haben es dann von seinem Leid erlöst. Die Hinterläufe waren weg. 

Dass man so etwas vermeiden soll, das, glaube ich, ist uns allen bewusst. Das war auch der Anlass, dass ich die Jägerschaft und die Ortsbauernschaft dabei unterstützt habe, dass sie eine Drohne angeschafft haben. Ich war heuer selber aktiv beim Drohnenflug dabei. Die Jägerschaft hat sich eine Drohe angeschafft. Der Jagdleiter, Robert Hufnagl, hat mich angerufen: Du, Bettina, du hast einmal gesagt, du würdest das unterstützen. Das habe ich natürlich unterstützt. Die Ortsbauernschaft hat auch einen Beitrag geleistet. 

Jetzt machen sie es jedes Jahr im Frühjahr so: Sie fliegen die Felder ab und retten die Rehkitze. Ich war heuer selber dabei. Das ist absolut förderungs- und unterstützungswürdig. 

Ich muss ganz ehrlich sagen: Der größte Dank gilt all jenen, die sich die Arbeit draußen antun, die um 4 Uhr in der Früh aufstehen, mit der Drohne fliegen, dann durchgehen und die Rehkitze aus der Wiese holen und in einer Kiste so lange versorgen, bis die Gefahr vorüber ist. (Beifall bei ÖVP, SPÖ, NEOS und Grünen.)

Ein Rehkitz versteckt sich aus Instinkt, macht sich niedrig und bleibt im Gras sitzen, es flieht nicht. Daher vielleicht noch eine Bitte und einen Appell: Wenn jemand zu einem Rehkitz kommt, bitte schön, nicht angreifen und wegtragen! Das sollte bitte nur von Leuten gemacht werden, die sich auch auskennen. Wenn das Rehkitz nämlich angegriffen und weggetragen wird, kann es sein, dass es die Mutter nicht mehr annimmt oder dass es die Mutter vielleicht gar nicht mehr findet. Also bitte schön, wenn ihr eines findet, dann lasst es liegen! (Beifall bei ÖVP, SPÖ und NEOS.) 

20.22

Präsidentin Doris Bures: Zu Wort ist dazu nun niemand mehr gemeldet. Damit ist die Debatte geschlossen.

Wünscht der Herr Berichterstatter ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.

Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.