RN/159

20.28

Abgeordneter Dipl.-Ing. Georg Strasser (ÖVP): Geschätzte Frau Präsidentin! Geschätzter Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Meine Damen und Herren! Der FPÖ-Antrag, den wir gerade diskutieren, kommt in Wahrheit einer Abschaffung der Organisation AMA-Marketing und auch einer Abschaffung des AMA-Gütesiegels gleich, und das, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, lehnen wir aus voller Überzeugung ab. (Beifall bei der ÖVP.) 

Warum? – Die letzten fünf Jahre waren ohne Zweifel für das AMA-Gütesiegel und auch für die AMA-Marketing keine einfachen. Aber die Hausaufgaben wurden gemacht, Herr Kollege Schmiedlechner, und die Zahlen geben uns recht: 90 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher kennen das AMA-Gütesiegel. Zweitens: 70 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher haben Vertrauen in das AMA-Gütesiegel. Und 78 Prozent – weil Sie die Milchwirtschaft genannt haben – haben Vertrauen in das AMA-Gütesiegel Tierhaltung plus. Das Vertrauen ist so etwas wie ein Handschlag, und ich bin immens dankbar für diesen Handschlag zwischen den Konsumentinnen und Konsumenten und den Bäuerinnen und Bauern. Einen großen Applaus für diesen Pakt! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.) 

Jetzt stellt sich die Frage: Was ist der Mehrwert? 

Ich darf bei den Konsumentinnen und Konsumenten beginnen: Zum einen liefert die AMA-Marketing über das AMA-Gütesiegel mehr Transparenz, sagt etwas über die Herkunft und steht für mehr Qualität. Das AMA-Gütesiegel bringt geprüfte Qualität, und das ist sozusagen kein Selbstläufer, wie ich berichten darf: Über 30 000 Kontrollen wurden im vorigen Jahr über die AMA-Marketing durchgeführt. Das bedeutet: eine Kontrolle alle 20 Minuten in Österreich.

Wir Bäuerinnen und Bauern nehmen diesen Mehraufwand gerne in Kauf, denn dieses Vertrauen, das uns ausgesprochen wird, ist nicht gottgegeben, das ist kein Selbstläufer, sondern das erarbeiten wir uns tagtäglich, und darauf sind wir auch stolz. (Beifall bei der ÖVP.)

Was ist der Mehrwert für die Bäuerinnen und Bauern? Da liegt Kollege Schmiedlechner von der FPÖ ganz grundlegend falsch. Zum einen ist dieses AMA-Gütesiegel unsere gemeinsame Visitenkarte. Es sagt etwas darüber aus, wie die Menschen, die Konsumentinnen und Konsumenten, die Österreicherinnen und Österreicher uns Bäuerinnen und Bauern als Personen sehen und wie sie unsere Arbeit sehen. Die Daten zeigen einfach, dass die Bevölkerungsgruppe, die ich und wir repräsentieren, gut angeschrieben ist. Da ist ein großes Vertrauen, wir genießen großes Ansehen, und dafür sind wir wirklich dankbar.

Das Zweite – und da liegt Kollege Schmiedlechner wieder grundlegend falsch –ist : Über die Verbände und Genossenschaften, die er kritisiert, wird ja sozusagen nachgelagert am Verhandlungstisch der eine oder andere Cent, der eine oder andere Zuschlag vom AMA-Gütesiegel gemacht, und da geht es aktuell in der Jahresbilanz in eine Höhe von bis zu 100 Millionen Euro. Darum ist es so, dass dieser Antrag – und das wiederhole ich noch einmal – einer Abschaffung des AMA-Gütesiegels und der AMA-Marketing gleichkommen würde.

Dieser FPÖ-Antrag bringt in Wahrheit einen Schaden für das Ansehen der Bäuerinnen und Bauern, dieser FPÖ-Antrag schmälert unsere Chancen auf den Märkten, dieser FPÖ-Antrag raubt den vielen Betrieben, die sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten Zuschläge erarbeitet haben (Zwischenruf des Abg. Lausch [FPÖ]), diese AMA-Gütesiegel-Zuschläge, und das sind die Gründe, warum wir diesen Antrag aus voller Überzeugung ablehnen. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Deimek [FPÖ]: ... Bäuerinnen und Bauern ...! – Abg. Lausch [FPÖ]: Der Rechnungshof wird die AMA prüfen, da werdets schauen!)

20.31

Präsidentin Doris Bures: Zu Wort gemeldet ist nun Herr Abgeordneter Albert Royer.

Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.