RN/162

20.37

Abgeordnete Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer (NEOS): Vielen Dank, Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Werte Damen und Herren! Ich möchte, bevor ich mit meiner Rede beginne, zuerst einmal ganz herzlich Sebastian Eberhart grüßen – er ist heute vielleicht unser jüngster Zuschauer auf der Galerie. Er kommt in die vierte Klasse, hat ein großartiges Zeugnis gehabt und schaut sich in den Ferien einmal an, wie das Parlament so funktioniert. (Beifall bei NEOS, ÖVP, SPÖ und Grünen sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)

Jetzt aber auch zur AMA-Marketing: Ich glaube, viele wissen, dass ich die AMA und die AMA-Marketing in den letzten Jahren immer sehr kritisch beleuchtet habe (Zwischenruf der Abg. Voglauer [Grüne]) und mir immer ähnliche Fragen gestellt habe, wie das ja Kollege Schmiedlechner hier auch macht. Es geht schon darum, finde ich, dass man sich wirklich anschaut, ob, wenn AMA-Marketingbeiträge eingehoben werden – die ja aus der Tasche der Landwirte und Landwirtinnen kommen –, diese effizient und sinnvoll eingesetzt werden.

Das heißt, es gibt einerseits ein Gütesiegel, für das diese Gelder ausgegeben werden, das, glaube ich – das hat Kollege Strasser schon ausgeführt –, bei der Bevölkerung wirklich sehr viel Vertrauen genießt. Es gibt auf der anderen Seite aber auch einen sehr großen Block an Werbung, der von diesen Geldern generiert wird. Unsere Sorge beziehungsweise unsere Nachfrage, die wir in den Verhandlungen hatten, wie der Minister weiß, war: Wem kommen denn diese Gelder wirklich zugute? Ist es etwas, was den Landwirtinnen und Landwirten hilft, mehr Einkommen von ihrer eigenen Arbeit zu generieren, oder ist es etwas, was vielleicht auch dem Lebensmitteleinzelhandel zugutekommt? – Ich finde, das sind schon Fragen, die man stellen darf und stellen soll.

Deswegen haben wir uns ja im Regierungsprogramm auch darauf verständigt, uns genau diese Punkte anzuschauen – das steht auch so drinnen. Wir werden die AMA-Marketing analysieren, das werden wir basierend auf Fakten machen. Wir werden das seriös machen; wir werden das sehr trocken prüfen.

Da diese Evaluierung ja gerade erst anläuft und dann im Herbst vonstattengehen wird – es gibt dazu auch schon einen Austausch mit der neuen Geschäftsführerin, die wir sehr schätzen und die wirklich auch sehr offen für Vorschläge ist –, werden wir diesen Antrag heute ablehnen.

Ich möchte auch noch einen Punkt sagen: Ich bin ja sozusagen nicht wirklich in der Pflicht, hier die AMA-Marketing zu verteidigen, aber ich finde, es braucht schon auch ein bisschen Fairness, wenn man solche Anträge macht, Kollege Schmiedlechner. Jetzt habt ihr, glaube ich, zum dritten oder vierten Mal denselben Antrag drinnen, dass es diesen Onlineshop gibt, der aus den Neunzigerjahren daherkommt. – Das ist total richtig, es ist nur kein Onlineshop. Das hat die Geschäftsführerin auch schon mehrmals erklärt, dass dieser Shop einfach nur dazu da ist, weil Käsesommeliers gewisse Materialien brauchen. Diese Käsesommeliers werden oft in Landwirtschaftsschulen ausgebildet. Das funktioniert folgendermaßen: Da wird eine große Menge gekauft, damit es für alle billiger wird, und die rufen das dann übers Internet ab. Das heißt, da gibt es einfach Käsemesser und diese Wägen, die man für Schulen einkauft, die man dann eben abruft. Das heißt, das ist jetzt nichts Böses, das ist auch kein Onlineshop, wie es hier fälschlicherweise bezeichnet wird. Da möchte ich tatsächlich die AMA-Marketing auch einmal in Schutz nehmen. – Vielen Dank. (Beifall bei den NEOS sowie bei Abgeordneten von ÖVP und SPÖ.)

20.40

Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Olga Voglauer.

Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.