RN/172
21.10
Abgeordneter Ing. Johann Weber (ÖVP): Vielen Dank, Herr Präsident! Frau Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Zuseher und Zuhörer zu Hause! Wir diskutieren den aktuellen Sektenbericht, und der zeigt uns ganz klar: Die Herausforderungen durch ideologische Verirrungen, fragwürdige religiöse Gruppen oder Heilsversprechen nehmen zu, und es ist wichtig, da mit wachem Auge eine wirklich klare Haltung einzunehmen und entsprechend darauf zu reagieren.
Die Bundesstelle für Sektenfragen ist ein unverzichtbares Instrument. Warum sage ich das? – 2024 gab es 483 Beratungsfälle. Das ist ein Anstieg von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Daraus resultierten insgesamt 1 957 Beratungskontakte, das ist eine Steigerung von 36 Prozent. Das zeigt, diese Institution ist wirklich notwendig und auch hochwirksam. Danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre professionelle Arbeit! Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung, einen wichtigen Beitrag zur Prävention und auch zur Unterstützung der Betroffenen. Die Bundesstelle steht für faktenbasierte, sachliche und lösungsorientierte Beratung.
Meine Damen und Herren! Damit Menschen nicht in den Sog extremistischer Gruppen geraten, braucht es vor allem eines: eine starke persönliche Basis, und das beginnt in der Familie. Dort werden Charakter und Werte geprägt. Eltern tragen die Verantwortung, ihren Kindern das Rüstzeug fürs Leben mitzugeben. Das ist der beste Schutz vor ideologischen Schieflagen. Doch nicht jedes Kind hat das Glück, entsprechend aufzuwachsen, und dann ist eben der Staat gefordert, diesen Kindern den entsprechenden Halt zu bieten und auch diese Orientierung zu geben.
Gerade unsere Bildungspolitik ist sehr wichtig, denn Schulen sind nicht nur Orte der Bildung und Ausbildung, sie sind auch ein wichtiger Ort für die soziale Entwicklung.
Ebenso bedeutend ist sinnvolle Freizeitgestaltung, und da möchte ich Danke sagen: Danke an alle, die Jugendliche etwa bei der Landjugend oder bei Sportvereinen, bei der Feuerwehr, bei Chören, bei Musikkapellen oder bei den Pfadfindern und so weiter und so fort ständig begleiten und betreuen! Diese Angebote geben nämlich Gemeinschaft, sie geben Selbstvertrauen, sie geben unseren Kindern, unseren Jugendlichen Richtung, Orientierung und Halt.
Wer eine Perspektive hat, ist psychisch stabiler. Und genau darum geht es uns als Volkspartei: Wir schaffen Rahmenbedingungen, damit jeder sein Leben selbstbestimmt gestalten kann. Das ist gelebte Freiheit und das ist christlich-soziale Politik. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)
Ich komme zum Schluss: Geschätzte Damen und Herren, wir dürfen nicht wegschauen, wo es gefährlich wird, bei Islamismus, Linksextremismus oder radikalen Sekten! Da dürfen wir nicht wegsehen. Wachsamkeit ist keine Panikmache, sondern verantwortungsvolle Politik. Die ÖVP steht für eine klare Linie: Wir schützen die Freiheit des Einzelnen, aber nicht auf Kosten der Gemeinschaft. Wir fördern die Eigenverantwortung und bieten Unterstützung. Für ein gutes Leben braucht es Werte, es braucht Bildung und eine starke Gemeinschaft, die den nötigen Halt gibt. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)
21.15
Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Als Nächste zu Wort gemeldet: Frau Abgeordnete Schuch-Gubik. Eingemeldete Redezeit: 3 Minuten.
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.