RN/186

22.00

Abgeordnete Ricarda Berger (FPÖ): Danke, Herr Präsident! Frau Minister! Liebe Österreicher! Als Mutter von drei wundervollen Kindern und als Familiensprecherin meiner Partei ist es mir ein echtes Anliegen, heute hier das Wort ergreifen zu dürfen, denn wir reden über etwas extrem Wichtiges – ich würde sogar sagen: das Wichtigste, nämlich den Schutz und die Unterstützung unserer Kinder und Jugendlichen.

Ich sage es gleich vorweg: Wir werden Ihrem Antrag zustimmen, aber nicht, weil Sie so großartige Arbeit leisten, sondern weil wir jede Maßnahme unterstützen, die unseren Kindern hilft, aber ich sage auch ganz klar dazu: Der Antrag kommt – unserer Meinung nach – viel zu spät, denn seit Jahren fordern wir Freiheiliche genau das, nämlich bessere Betreuung, mehr Unterstützung, echte Hilfe für Kinder, Jugendliche und Familien. Vor allem während der Coronazeit haben wir immer wieder davor gewarnt. Wir haben gesagt, die Lockdowns, die Isolation, der Druck, das alles wird Spuren hinterlassen – große Spuren. Leider Gottes haben wir recht behalten; ich wünschte wirklich, wir hätten es nicht.

Viele Kinder sind heute noch nicht darüber hinweg. Das zeigen leider Gottes auch die Studien, dass sehr, sehr viele Schüler aufgrund der massiven Coronamaßnahmen unter psychischen Problemen leiden. Ein weiteres Problem ist aber auch die unkontrollierte Zuwanderung – die importierte Gewalt an Schulen, die Respektlosigkeit gegenüber dem Lehrpersonal, die Unsicherheit. Das alles sind längst keine Einzelfälle mehr, das sind leider Gottes alles Folgen einer gescheiterten Integrationspolitik. Das ist dramatisch. (Beifall bei der FPÖ.)

Leider Gottes haben Sie immer weggesehen und jetzt – Jahre später – kommt dieser Antrag; jetzt, wo die Kinderpsychiatrien überlaufen sind, jetzt, wo die Beratungsstellen überfordert sind, jetzt, wo die Lehrer verzweifelt Hilfe suchen, weil sie mit all den Problemen im Klassenzimmer alleine gelassen werden. Deshalb sage ich: Ja, der Antrag ist gut gemeint, aber leider Gottes viel zu spät. Wo war damals die Einsicht?

Natürlich müssen Chat- und Notrufangebote wie Rat auf Draht erhalten und auch finanziell abgesichert werden, auch die außerschulische Jugendarbeit gehört gestärkt. Was wir allerdings definitiv nicht wollen, ist, dass Schule ein Therapiezentrum wird. Schule ist ein Ort der Bildung, nicht der dauerhaften Krisenbewältigung. Unsere Lehrer sollen unterrichten und nicht als Ersatzpsychologen herhalten müssen. (Beifall bei der FPÖ.)

Ich frage Sie aber: Warum ist das nicht schon längst alles passiert? Warum hat man die Kinder so lange mit ihren Problemen alleine gelassen? Warum hat man die Warnungen von unserer Seite ignoriert? Nur, weil sie von uns gekommen sind, von den Freiheitlichen?

Was ich auch erwähnen möchte: Wir dürfen nicht so tun, als wäre es mit ein paar Planstellen getan, das ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Wissen Sie, was mich besonders ärgert? – Dass in all diesen Papieren kein einziges Mal davon die Rede ist, wie wichtig eigentlich Eltern sind. Mütter und Väter brauchen auch Unterstützung, und gerade während der Coronazeit hätten Sie diese Unterstützung wahrlich gebraucht.

Ich weiß, viele von Ihnen hier sind auch Mütter und Väter, und wir wissen, glaube ich, alle, wie schwer es sein kann, Kinder zu begleiten, wenn es in der Schule Probleme oder zuhause Sorgen gibt. Ich glaube, dass wir alle als Eltern wirklich das Beste für unsere Kinder wollen, aber sie brauchen auch Vertrauen. Kollegin Neßler hat auch davon gesprochen: Wir brauchen Vertrauen.

Auch zur Gewaltprävention will ich da schon eines klar sagen: Es geht nicht immer nur um schöne Plakate und um schöne Hochglanzbroschüren – ja, die sind auch wichtig, keine Frage –, sondern es geht primär darum, dass wir hinschauen, dass wir nicht aus Angst vor politischer Korrektheit schweigen. Gewalt gegen Kinder ist niemals akzeptabel, egal woher sie kommt, egal aus welchem Umfeld sie kommt. (Beifall bei der FPÖ.)

Wir fordern schon seit Langem ehrliche Analysen, klare Strukturen und echte Hilfe – und das Ganze ohne Schönreden. Denn Kinder sind das Kostbarste und es gibt nichts Schützenswerteres als unsere Kinder. Deshalb werden wir dem heute zustimmen, aber eines sei gesagt: Wir werden nicht vergessen, wie viel Zeit hier verspielt worden ist, wie viele Chancen leider Gottes ungenützt geblieben sind und was die Coronamaßnahmen alles ausgelöst haben, wie viele Kinder in den letzten Jahren tatsächlich auch im Stich gelassen wurden.

Unsere Kinder verdienen das Beste – nicht irgendwann, sondern jetzt. (Beifall bei der FPÖ.)

22.05

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Als Nächste zu Wort gemeldet: Frau Abgeordnete Jachs. Eingemeldete Redezeit: 5 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete.

Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.