RN/192

22.24

Abgeordnete Silvia Kumpan-Takacs, MSc BA (SPÖ): Danke, Herr Präsident! Liebe Frau Ministerin! Hohes Haus! Liebe Zuseherinnen und Zuseher zu Hause! Dieser Antrag ist wichtig, denn Kinderschutz und die psychosoziale Gesundheit der Kinder gehen uns alle an. Aus der Resilienzforschung wissen wir: Wenn wir Kinder in der Bewältigung von Krisen und schwierigen Lebenssituationen rechtzeitig stärken und ihnen helfen und sie begleiten – und auch Familien in belastenden Situationen auffangen –, dann entwickeln sich die Kinder später positiver und gesünder. Aus diesem Grund ist der Ausbau gerade dort, wo die Kinder besonders viel Zeit verbringen und wo Pädagog:innen geschult, achtsam und sensibilisiert sind – in Kinderkrippen, in Kindergärten, in Horten, in Schulen – ganz besonders wichtig. 

In letzter Zeit haben viele Personen aus der Praxis das Gespräch mit mir gesucht. Ich möchte zwei Sozialarbeiterinnen zitieren und ein wenig von ihrer Arbeit erzählen. Eine davon ist ehrenamtlich einmal in der Woche in einer Schule, immer für sieben Stunden, und bietet dort den Kindern Gespräche und Beratung an. Sie berichtet davon, dass jede Woche bis zu sieben Kinder zu ihr in die Beratung kommen. Die Themen sind Familienstreitigkeiten, Liebeskummer, zu viel Druck, Mobbing, Selbstverletzung, aber auch Suizidgedanken. Sie sagt, die Kinder brauchen Menschen, die ihnen zuhören, wenn sie Probleme haben. Mit einem guten Zusammenspiel zwischen Lehrpersonal und psychologischen Beratungspersonen könnte man so viel abfangen. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Eine weitere Sozialarbeiterin aus einer Mittelschule berichtete mir davon, dass sie zu wenig Zeit für die vielen Themen der Schüler:innen hat. Sie nennt Themen wie Lernschwierigkeiten, Gewalt, Beschimpfungen, Drohungen, Sucht, Ausgrenzung, Diebstahl, Mobbing, Cybermobbing und Suizidgedanken. Auch sie wünscht sich anstelle von diesem Alleinsein und diesem Alleinkämpfer:innentum gerade bei herausfordernden Fällen ein fixes Team, ein Helfernetzwerk. (Beifall bei der SPÖ.)

Der Ausbau der Planstellen ist daher ganz klar notwendig und wichtig. Auch der niederschwellige Support durch Telefon- und Chatangebote bildet wichtige Elemente. Vieles ist schon geschehen und im Regierungsprogramm verankert, auch ein ressortübergreifendes Maßnahmenpaket, auch der Nationale Aktionsplan gegen Gewalt der Frauenministerin leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Wie wir heute schon gehört haben: Auch die tägliche Bewegungseinheit kann ihren Beitrag zur psychischen Gesundheit der Kinder leisten. (Beifall bei der SPÖ.)

Und ja, ich bin auch dafür, dass wir – wie unser Vizekanzler bereits gefordert hat – Kinder vor Extremismus und Gewalt, die durch das Handy in die Kinderzimmer kommen, schützen. Vor allem müssen wir die Plattformen in die Pflicht nehmen, aber auch Eltern und Pädagog:innen weiterhin sensibilisieren und unterstützen. Die Sozialdemokratie wird immer hinschauen und nicht wegschauen, wenn es um die psychische Gesundheit und vor allem um die Prävention bei unseren Kindern und Jugendlichen geht. (Beifall bei der SPÖ.)

22.27 

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Als Nächste zu Wort gemeldet: Frau Abgeordnete Fiedler. Eingemeldete Redezeit: 3 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete. 

Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.