RN/20
10.18
Abgeordnete Martina Diesner-Wais (ÖVP): Danke, Herr Präsident! Sehr geehrte Abgeordnete! Liebe Zuseher! Ich möchte mich zuerst einmal bei den Initiatoren des Volksbegehrens und auch bei allen Unterstützern herzlich bedanken, denn „Essen nicht wegwerfen“ ist, glaube ich, ein wichtiges Thema.
Ich selbst komme aus der Landwirtschaft und weiß, wie viel Herzblut, wie viel Arbeit und wie viel Sorge um das Wetter, aber auch wie viel Leidenschaft investiert wird, um Lebensmittel zu erzeugen – denn hinter jedem Kilo Getreide, jeder Karotte, jedem Stück Fleisch steht der Einsatz vieler Menschen, stehen wertvolle Ressourcen, die wir benötigen, und die Verantwortung gegenüber unserer Natur. Bäuerinnen und Bauern arbeiten tagtäglich, damit regionale, gesunde Lebensmittel auf den Tisch der Konsumenten kommen. (Beifall bei Abgeordneten von ÖVP und SPÖ.)
Deshalb ist es auch unverständlich und schmerzhaft, wenn Lebensmittel nicht konsumiert werden, sondern wenn Lebensmittel einfach weggeworfen werden.
Das Volksbegehren „Essen nicht wegwerfen!“ spricht ein Thema an, das vielen Menschen unter den Nägeln brennt. Es ist der Auftrag der Bürgerinnen und Bürger an uns Politiker, die Gesellschaft darauf hinzuweisen, dass sie achtsam wird und dass sie den Lebensmitteln Wertschätzung entgegenbringt. So haben wir in den letzten Jahren schon einiges dafür gemacht, etwa mit dem Aktionsprogramm Lebensmittel sind kostbar, im Rahmen dessen konkrete Maßnahmen entlang der Wertschöpfungskette gesetzt worden sind, um Lebensmittelverluste zu reduzieren.
Seit dem Vorjahr gibt es die Umsatzsteuerbefreiung für gespendete Lebensmittel. Das soll natürlich auch ein Anreiz für die Unternehmer sein, das Essen weiterzugeben. Mit der neuen Transparenzpflicht ist es so, dass erhoben wird, wie viel praktisch vierteljährlich weitergegeben wird. Das sind 4 bis 6 Tonnen, die weitergegeben werden, und das ist schon ein gutes Zeichen.
Wir dürfen uns aber auch nicht ausruhen, denn gerade in den Kantinen, in den Großküchen, aber auch beim Hauskonsum ist noch viel hinsichtlich Einsparung von Abfällen möglich. Die Bewusstseinsbildung ist ganz, ganz wichtig, und da muss man ansetzen. Vom Feld bis zum Teller: Da kann man vieles machen.
Herr Kollege Schmiedlechner, unser gemeinsamer Antrag ist schon etwas, in dem etwas drinnen steht. Ich möchte nur einige Punkte hervorheben: eine laufende Evaluierung und Weiterentwicklung von Maßnahmen gegen die Lebensmittelverschwendung; die Reduktion der Lebensmittelabfälle vom Feld über das Lager bis zum Handel und bis zur Küche, bis in den privaten Haushalt; auch dass die öffentliche Beschaffung verstärkt auf Regionalität und Saisonalität setzt; und natürlich auch, dass man in andere Länder schaut, was dort für gute Maßnahmen gesetzt werden, dass man da auch einiges mitnimmt.
Wir wissen, Lebensmittelverschwendung ist nicht nur ein ethnisches Problem, sondern es ist auch ein Umweltproblem, denn in jedem erzeugten Essen ist viel an Boden, an Wasser, an Energie, an Arbeit drinnen. Als Landwirtin weiß ich, dass viel Arbeit und Leidenschaft in jedem Produkt steckt. Als Politikerin weiß ich auch, dass wir gefordert sind, achtsam zu sein und sorgsam mit unseren Ressourcen umzugehen.
Als Volkspartei stehen wir zu unserer Verantwortung, zur Versorgungssicherheit, zum Schutz der Umwelt und zur nachhaltigen Landwirtschaft und dazu, dass auch in Zukunft unsere Regionen noch lebendig sein sollen. Daher bitte ich Sie um breite Unterstützung für unseren Antrag. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Herr [SPÖ].)
10.22
Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Herr. – Ihre gewünschte, eingemeldete Redezeit: 3 Minuten. Bitte schön.
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.