RN/23

10.30

Abgeordnete Dipl.-Ing. Olga Voglauer (Grüne): Danke, Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuhörer:innen und Zuschauerinnen und Zuschauer! Spoštovana Visoka Hiša! Ja, es geht um die Lebensmittelverschwendung. Gerade wenn man sich den Weg von Lebensmitteln anschaut – vom Feld, aus dem Stall von der Kuh zum Beispiel bis hin zum Verkauf, bis zur Verarbeitung zu Hause in der Küche oder beim Außerhausverzehr –, muss man sagen: Wir werfen einfach zu viel weg! 

Wieder einmal haben mehr als 120 000 Menschen gesagt: Liebe Nationalratsabgeordnete, befasst euch mit dem Thema und ändert etwas! – Es ist den Menschen zu wenig, was wir leisten. 

Wir finden es vielleicht nett, wenn wir wieder einmal etwas evaluieren, aber evaluieren ist eindeutig zu wenig. Wir haben hier zu handeln, wir haben die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren! (Beifall bei den Grünen.) 

Über den heutigen Tag wird – statistisch gesehen – jeder von uns eine Scheibe Brot wegwerfen. Jetzt stellen Sie sich das vor: Sie schneiden sich eine schöne Scheibe frisches, knuspriges Brot herunter und dann hauen Sie diese einfach in den Mistkübel. Das berührt uns alle und das tut uns allen nicht gut. 

Die Aufgabe ist also, dass wir, wenn wir nächstes Jahr vielleicht hier stehen oder beim nächsten Volksbegehren zu diesem Thema hier sprechen, diese eine Scheibe Brot nicht mehr weggeworfen haben; aus unterschiedlichen Gründen, die wir heute schon gehört haben: wegen der Arbeit, die dahintersteckt, wegen der Ressourcen, einfach, weil es um kostbare Lebensmittel geht. 

Lassen Sie mich auch mit einer Mär aufräumen: Lebensmittel, die gerettet werden, sind keine Almosen. Für Lebensmittel, die gerettet wurden, gilt es ja, eigentlich Orden zu verteilen. Deswegen verstehen wir als Grüne es auch nicht, dass Menschen, die dumpstern oder, landläufig gesagt, mülltauchen, so hart bestraft werden. Wir brauchen eine Lösung, dass Menschen, die Lebensmittel brauchen und welche retten, nicht am Ende des Tages vor der Bezirksrichterin landen. (Beifall bei den Grünen sowie des Abg. Kucher [SPÖ].)

Liebe Regierungsfraktionen, gehen Sie doch einen oder mehrere Schritte weiter und evaluieren Sie nicht nur. In den letzten Jahren ist es gelungen, mit unterschiedlichen Förderungen die Tafeln auszubauen, die Sozialmärkte auszubauen, Menschen in besonderen Lebenslagen zu helfen, gut einkaufen zu können (Abg. Wurm [FPÖ]: Was haben die Grünen jetzt gemacht? Was habt ihr Grüne jetzt jahrelang gemacht? Ihr wart in der Regierung!), ein soziales Gefühl des Zusammenhalts zu haben und hier auch eine Möglichkeit und ein Angebot zu haben, um später wieder im Einzelhandel einkaufen zu können. Genau, und da hat sich auch vieles getan, Kollege Wurm, du brauchst nur nachzulesen, zum Beispiel durch die Unterstützung von Sozialmärkten und Tafeln. 

Also danke für diesen Einsatz dort, aber arbeiten wir daran, dass das gar nicht notwendig wird. (Beifall bei den Grünen.)

10.33

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Nächste Wortmeldung: Herr Abgeordneter Spalt. Die eingemeldete Redezeit: 4 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter. 

Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.