RN/43

11.35

Abgeordnete Mag. Gertraud Auinger-Oberzaucher (NEOS): Vielen Dank, Herr Präsident! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Herr Vizekanzler! Ich teile zwei Dinge: Das eine ist natürlich die Begeisterung für die Musik, und ich glaube, das ist das, was uns hier heute verbindet, weil es das erste Mal ist, dass wir in dieser Gesetzgebungsperiode einen Allparteienantrag zur Kultur einbringen beziehungsweise über diesen diskutieren. Das Zweite, was ich teile, ist natürlich die Freude darüber, weil ich glaube, das ist schon ein großer Schritt, dass wir etwas schaffen, was gemeinsam geht. 

Dennoch möchte ich Kollegen Mölzer schon, da er aufgezählt hat, was im Kulturausschuss alles diskutiert oder von der FPÖ eingebracht wurde, sehr deutlich sagen: Vielfalt ist wesentlich lauter als Reduktion. Sie versuchen nämlich immer, Kultur auf die Volkskultur und auf die Blasmusik zu reduzieren. Ich glaube, das hat sie auch nicht verdient, von Ihnen reduziert beziehungsweise ideologisiert zu werden. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Musik ist Teil unserer kulturellen und gesellschaftlichen Zukunft, aber sie ist auch Teil unserer wirtschaftlichen Zukunft – und ich glaube, es ist sehr wichtig, dass wir die Musikwirtschaft auch wirklich in den wirtschaftspolitischen Diskurs integrieren und dort stärker verankern. Wir alle sind uns bewusst, vor welchen budgetären Herausforderungen wir momentan stehen. Ich glaube aber, gerade in so einer Situation ist es doch erfreulich, dass es einen Sektor gibt, der sowohl das kreative Potenzial als auch die wirtschaftliche Wirkung verbindet. Das nämlich ist die Musikwirtschaft. Es ist heute schon mehrmals davon gesprochen worden, welche Wertschöpfung, welche Bedeutung und welchen Anteil am BIP die Musikwirtschaft innerhalb der österreichischen Wirtschaft hat, dass sie Arbeitsplätze schafft, aber vor allem, dass sie auch andere Branchen inspiriert. Sie stärkt den Tourismus und sie leistet mehr – vor allem Taten, die oft nicht sichtbar sind.

Die Musik präsentiert beziehungsweise prägt auch das Selbstverständnis unseres Landes und sie öffnet Türen in die Welt. Sie ist Botschafterin für ein weltoffenes, für ein kreatives und vor allem für ein sehr vielfältiges Österreich. Musik ist Exportgut und Kulturbotschaft gleichzeitig. Wo Künstler:innen aus Österreich auftreten, wächst internationale Aufmerksamkeit für unser Land, unsere Ideen und unsere Wirtschaft. Ich möchte nur ganz kurz einen Komponisten der Wiener Klassik zitieren, nämlich Joseph Haydn, der gesagt hat: „Meine Sprache verstehet man durch die ganze Welt.“ – Diese Sprache verstehet man nicht nur, sondern man spricht sie auch, und sie ist sehr, sehr vielfältig.

Österreich ist Bühne und diese Bühne wird exportiert. Was ist nun notwendig, um all diese Möglichkeiten des Musikstandortes und der Musikwirtschaft auch wirklich nutzen zu können? – Auf der einen Seite brauchen wir wie schon genannt Rahmenbedingungen. Die müssen nicht nur evaluiert, sondern auch adaptiert werden, damit die Musikwirtschaft auch wirklich ihr volles Potenzial entfalten kann. Auf der anderen Seite müssen wir das bestehende Förderwesen komplett reformieren. Es geht darum, es verständlich und zugänglich, aber vor allem auch zukunftsfit zu machen. Da können wir durchaus auch in neuen Kategorien denken, entlang kreativer Realität. Kulturpolitik, meine Damen und Herren, ist vor allem auch Standortpolitik. (Beifall bei den NEOS sowie bei Abgeordneten von ÖVP und SPÖ.)

Wir brauchen eine Standortpolitik, die die kulturelle Leistung genauso ernst nimmt wie die ökonomische Wirkung. Mit diesem heutigen Antrag soll genau das initiiert werden, was auch bereits im Regierungsprogramm zu finden ist. Gemeinsam mit Expert:innen, Verbänden, Rundfunkanstalten und der Branche soll eine Musikstandortstrategie erarbeitet werden. Wenn wir diesen Antrag heute beschließen, dann heißt es, eine sehr bewusste Entscheidung für diesen Musikstandort Österreich zu treffen.

Österreich ist Bühne, meine Damen und Herren, und wir schaffen mit dieser Strategie den Soundtrack für die Zukunft. Danke schön. (Beifall bei den NEOS sowie bei Abgeordneten von ÖVP und SPÖ.)

11.39

Präsident Peter Haubner: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Werner Kogler. – Die Redezeit stelle ich auf 4 Minuten ein, Herr Abgeordneter.

Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.