RN/47

11.54

Abgeordneter Bernhard Herzog (SPÖ): Danke, Herr Präsident! Herr Vizekanzler! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen, liebe Zuseher! Herr Abgeordneter Spalt, ich hoffe, es geht Ihnen jetzt besser, nachdem Sie ein bisschen in Selbstmitleid gebadet haben. (Abg. Mölzer [FPÖ]: Selbstmitleid ...!) Sie haben es geschafft, hier eigentlich einen Allparteienantrag, dem eigentlich alle zustimmen, zu konterkarieren. Sie haben vorhin irgendwie gemeint, die FPÖ ist ob ihrer Kulturpolitik kritisiert worden. – Nein, in keiner einzigen Rede wurden Sie diesbezüglich kritisiert. Ich glaube, Sie sind es schon so gewohnt. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Aber wenn Sie es so gerne haben, dass Sie kritisiert werden, dann biete ich Ihnen das jetzt. Die blaue Kulturpolitik hat wirklich einige problematische Seiten. Da muss man nur dorthin schauen, wo die Blauen regieren. Ich blicke in die Steiermark. Dort gehen gerade Kulturschaffende auf die Straße und protestieren, weil dort die Kulturszene gerade komplett zusammengekürzt wird. Das ist blaue Kulturpolitik, und die ist nicht gut. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Pöttinger [ÖVP].)

Insofern würde ich es eigentlich begrüßen, wenn wir bei so einem Allparteienantrag auch entsprechend gemeinsam in dieser positiven Tonalität weitermachen könnten. Ich möchte gerne über diese Musikstandortstrategie sprechen. 

Musik ist ja etwas, das uns begleitet, ob im Radio, im Netz, im Alltag oder bei Konzerten begleitet. Was man aber oft übersieht, ist, dass es da nicht nur um die tollen und talentierten Künstlerinnen und Künstler geht. Es steckt auch sehr viel andere Arbeit dahinter. Da geht es auch um den Bühnenbau, um die Tontechnik, um die Organisation dahinter und um vieles mehr.

Ich bin selbst viele Jahre Mitarbeiter im Organisationsteam des Donauinselfestes gewesen, einem der größten Musikfestivals, die es in Europa gibt. Ich habe dort auch leitende Funktionen übernehmen können und kann aus erster Hand sagen: Da ist ganz viel Arbeit dahinter. Da geht es um den Bühnenbau, um die Technik, Ton, Licht. Da geht es um Sicherheit, da geht es um die Gastronomie, um die ganze Infrastruktur, um die vielen Kabel, die gelegt werden müssen, um die große Lieferlogistik. 

Und am Ende geht es um ganz viele arbeitende Menschen, um Zigtausende Menschen, die mit Leidenschaft in dieser Branche arbeiten. Ich möchte jetzt die Gelegenheit nutzen, ihnen allen Danke zu sagen. Diese Menschen stehen meist nicht auf der Bühne, aber ihnen gebührt ein großes Dankeschön, weil da wichtige Arbeit für die Kultur und die Musik in Österreich passiert. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

117 000 Menschen, so sagt es uns die Statistik, arbeiten direkt oder indirekt in der Musikwirtschaft. 7,5 Milliarden Euro Wertschöpfung, einen Anteil am BIP von 2,8 Prozent, das haben wir schon gehört. Wir sind da also auf einem guten Weg. – Danke, Herr Vizekanzler, danke an alle Parteien, die hier mitmachen, dafür, dass wir diese Musikstrategie entwickeln, denn wer in die Musik investiert, investiert in die Seele unseres Landes und sichert Zehntausende Arbeitsplätze in unserem Land. – Danke. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

11.57

Präsident Peter Haubner: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Martina Diesner-Wais. – Ich stelle Ihre Redezeit auf 4 Minuten ein, Frau Abgeordnete. 

 

Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.