RN/52

12.06

Abgeordnete Mag. Katrin Auer (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Werte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Zuseher und Zuseherinnen zu Hause und auf der Besuchergalerie! Ich glaube, wir sind uns einig und auch dieser Allparteienantrag beweist es wieder: Bildung ist wichtig – und das für jede und jeden in diesem Land. Vor allem gilt auch: Lebenslanges Lernen ist ein Faktor, den wir nicht unterschätzen dürfen. Jeder Mensch jeden Alters und jeder Herkunft soll die Möglichkeit haben, sich weiterzubilden. Vor allem in Zeiten wie diesen, in welchen es ganz wichtig ist, Kompetenzen zu erwerben, Wissen zu erwerben, um gegen Falschmeldungen, Fake News und Ignoranz selbst etwas tun zu können, ist es wesentlich, Wissen zu ermöglichen, Aufklärung und Bildung voranzutreiben. Deswegen ist es mir eine große Freude, dass in Zukunft das Ministerium für Kunst, Kultur, Medien und Sport gemeinsam mit dem Ministerium für Bildung und mit den Gebietskörperschaften das Ansinnen der kulturellen Bildung vorantreiben wird, um die Zusammenarbeit zu intensivieren und kulturelle Bildung vom elementarpädagogischen bis zum tertiären Sektor besser zu verankern. 

Wir brauchen diese Teilhabe, wir brauchen diese Niederschwelligkeit und diesen breiten Zugang – nicht nur, um Talente zu finden und dann diese Talente auch zu fördern, sondern natürlich auch, um eine chancengerechte Teilhabe von Kindern und Jugendlichen an Kunst und Kultur zu ermöglichen. (Beifall bei der SPÖ, bei Abgeordneten der ÖVP sowie der Abg. von Künsberg Sarre [NEOS].)

Wir brauchen nicht nur in der Kultur und in der Kunst Nachwuchs, sondern wir brauchen Nachwuchs für unsere Blasmusikkapellen, wir brauchen Nachwuchs für unsere Kunstschaffenden, aber wir brauchen auch Nachwuchs beim Publikum. Wir brauchen Menschen, die als Publikum ins Theater gehen wollen, die österreichischen Film schauen wollen, die in Galerien gehen, die dann wieder Kunstwerke ankaufen – all das brauchen wir. Deswegen brauchen wir Nachwuchs in allen Bereichen. Wir können da bei den Kleinsten anfangen und kulturelle Bildung bei den Jugendlichen, aber auch bei den Erwachsenen vorantreiben.

Das darf aber nicht zulasten der Pädagogen und Pädagoginnen gehen, denn die sind ohnehin schon mit Aufträgen überfrachtet, die von der Gesellschaft kommen, die von den Kindern und Jugendlichen an sie herangetragen werden, nämlich dahin gehend, wie Bildung aussehen soll. Wir müssen hier dafür sorgen, dass vor allem Künstler und Künstlerinnen, Kunst- und Kulturschaffende da eingebunden werden, dass an außerschulischen Lernorten kulturelle Bildung stattfindet und – natürlich auch – dass man Orte in diese kulturelle Bildung einbindet, wo Kultur und Kunst stattfinden, nämlich unsere Theater, unsere Konzertsäle, Studios, Galerien, Kinos, Ateliers und Werkstätten.

Ich kenne da wieder ein sehr gutes Beispiel aus meiner eigenen Heimatstadt, nämlich das Theater Akku. Das ist ein privater Verein, der ehrenamtlich betrieben wird, wirklich mit ganz gelinden Mitteln gefördert wird, aber sehr, sehr viel zustande bringt. Da wird schon seit Jahrzehnten aktiv mit Schulen und Schulklassen kooperiert. Schüler, Schülerinnen können Praktika machen, aber auch auf der Bühne stehen, hinter den Kulissen die Technik lernen und tatsächlich einen Einblick bekommen, was das bedeutet.

Wichtig ist, dass wir diese Hemmschwellen vielleicht abbauen, was Kunst und Kultur betrifft, dass wir die Neugierde wecken, dass wir Talente finden und fördern, dass wir Horizonte erweitern und dadurch aber auch die Berufsorientierung erweitern – denn wer weiß, welche neuen Talente, welche neuen Künstler und Künstlerinnen wir finden. 

Deswegen: Kultur und Bildung gehören zusammen. Es freut mich, dass darüber hier Einigkeit herrscht und dass wir diesmal nicht nur die vielen, sondern sogar alle sind. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von NEOS und Grünen.)

12.10

Präsident Peter Haubner: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Agnes Totter. – Ich stelle Ihre Redezeit auf 5 Minuten ein, Frau Abgeordnete.

Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.