RN/53

12.10

Abgeordnete MMag. Dr. Agnes Totter, BEd (ÖVP): Vielen Dank, Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Zuseherinnen und Zuseher! Als ausgebildete Pädagogin und Abgeordnete aus der Südoststeiermark weiß ich, wie viel kreatives Potenzial in unseren Regionen steckt – an Ideen, an Talenten, an künstlerischer Ausdruckskraft. Wir wissen, dieses Potenzial muss frühzeitig entdeckt und gefördert werden, denn kulturelle Bildung ist keine Nebensache, sie ist ein Kernbestandteil umfassender Persönlichkeitsbildung. Kunst ist auch Nahrung für den Geist. Sie beginnt nicht im Museum, sondern oft schon mit einem einfachen Lied oder mit einem Bild, das ein Kind malt. 

Unser Regierungsprogramm, meine Damen und Herren, gibt uns eine klare Richtung vor: Kunst, Kultur und Bildung zusammen zu denken. Das halte ich für sinnvoll und auch richtig. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ und NEOS.)

Kunst und Kultur sollen mehr Raum in der elementarpädagogischen und schulischen Ausbildung bekommen, einerseits durch eine engere Zusammenarbeit zwischen Bildungs- und Kulturressort und andererseits durch eine klare Verankerung kultureller Bildung vom Kindergarten bis zur Hochschule. Ein schönes Beispiel dafür ist das Förderprogramm Kunst ist Klasse!, das Kindern zwischen zehn und 14 Jahren eine aktive Teilhabe an Kunst und Kultur ermöglicht, und das nicht als Zuschauerinnen und Zuschauer, sondern als Gestalterinnen und Gestalter. Das schafft neue Erfahrungsräume und stärkt kulturelle und soziale Kompetenzen, die ein Leben lang tragen.

Noch bevor wir aber neue Ideen umsetzen, müssen wir bestehende Angebote verbessern und optimieren und unterschiedliche Bildungseinrichtungen besser miteinander vernetzen. Ich halte es für besonders wertvoll, wenn beispielsweise Musikschulen und Regelschulen gut miteinander zusammenarbeiten. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Moitzi [SPÖ].)

Denn durch Synergien zwischen Bildungsinstitutionen entstehen neue Räume für junge Talente, niederschwellig, lebensnah und über alle sozialen Grenzen hinweg. Für solche Kooperationen gibt es, zumindest in meiner Region, zahlreiche Beispiele. Dort, wo das funktioniert, ist diese Zusammenarbeit für alle eine unglaubliche Bereicherung, besonders aber für die Schülerinnen und Schüler. (Beifall der Abg. Deckenbacher [ÖVP].) Das durfte ich schon in meiner Funktion als Schulleiterin so erleben. In Sankt Stefan im Rosental, wo ich viele Jahre die Mittelschule geleitet habe, pflegten wir eine sehr enge Kooperation mit den örtlichen Bildungsstätten. Kindergarten, Volksschule, Mittelschule und Musikschule gestalteten gemeinsam viele große Projekte. 

Ich bin davon überzeugt, dass solche Projekte für Kinder einen wirklichen Mehrwert darstellen und sie in diesem Rahmen Kompetenzen erwerben können, die sie im herkömmlichen Unterricht nicht bekommen. Wir von der Politik können die Rahmenbedingungen für solche Kooperationen oder Synergien optimieren, dennoch hängt es von den einzelnen Akteurinnen und Akteuren vor Ort ab, in welchem Ausmaß sie diese Angebote auch ausschöpfen. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich in meiner Zeit als Direktorin in Sankt Stefan im Rosental kreative, aufgeschlossene Kooperationspartnerinnen und -partner hatte und dass wir gemeinsam großartige Projekte für unsere Kinder auf die Beine stellen konnten. 

Meine Damen und Herren, kulturelle Bildung darf kein Luxus sein! Sie ist Teil eines guten, selbstbestimmten Lebens. Sie gibt jungen Menschen Kraft, zu denken, zu fühlen, zu gestalten und ihren Platz in einer komplexen Welt zu finden. (Beifall bei der ÖVP.)

Wir als Volkspartei stehen für eine Bildungspolitik, die den ganzen Menschen sieht. Wir wollen, dass junge Menschen, egal ob am Land oder in der Stadt, Zugang zu Kunst, Kultur und kreativer Bildung haben. Ich bedanke mich bei allen Pädagoginnen und Pädagogen für die großartige Arbeit im Bereich der kulturellen Bildung und danke auch allen Künstlerinnen und Künstlern, insbesondere in den ländlichen Regionen, die Kunst und Kultur gestalten, aber auch jenen Menschen, die Kunst und Kultur im ländlichen Raum überhaupt möglich machen. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ und NEOS.)

12.15

Präsident Peter Haubner: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Gertraud Auinger-Oberzaucher. – Ich habe Ihre Redezeit auf 3 Minuten eingestellt.

Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.