RN/112

16.44

Abgeordneter Mag. Christian Ragger (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzter Herr Minister! Geschätzte Herren Staatssekretäre! Ich weiß nicht, ob ich geschockt, befremdet oder zugleich irritiert sein soll von Ihnen und dem, was Sie hier wirklich an Inkompetenz und Unwissenheit zum Besten geben. (Abg. Gewessler [Grüne]: Beruht auf Gegenseitigkeit!) Abgesehen von dem Antrag, den die Grünen gestellt haben, reden wir die ganze Zeit hindurch über das Waffengesetz.

So, ich möchte Ihnen vielleicht ein paar kleine Einblicke geben, was sozusagen dieses Waffengesetz zum Inhalt hat, abgesehen von Ihren Zahlen, die Sie quasi querfeldein durch die Gegend werfen, die statistisch nicht unterlegt sind. (Abg. Kogler [Grüne]: Bitte! – Abg. Erasim [SPÖ]: Und zwar welche? Welche Zahlen?) 

Ich sage Ihnen statistisch unterlegte Zahlen, und da hören Sie mir auch genau zu: Ja, es ist richtig, es gibt 1,5 Millionen Waffenbesitzer in Österreich, das ist richtig. Es gibt 800 000, die eine Kategorie-C-Waffe haben. Eine Kategorie-C-Waffe ist eine Waffe mit einem glatten oder einem gezogenen Lauf, das ist eine Waffe, die eine Kugel oder maximal drei Kugeln oder Schrot als Munition hat, und das ist das, was ein Jäger benutzt. (Abg. Gewessler [Grüne]: Ja eh!) Das ist eine Kategorie-C-Waffe, aber - - (Abg. Gewessler [Grüne]: 1,5 Millionen Waffen, 130 000 Jäger!) – Hören Sie mir doch zu, Frau Gewessler, Sie brauchen nicht so aufgeregt zu sein! Ich hätte mir gewünscht, dass Sie diese Diskussion auch am 15. Feber so geführt hätten, als drei Kinder bei uns in Villach abgestochen worden sind. Das hätte ich mir gewünscht! (Beifall bei der FPÖ.)

Da waren Sie still. Da haben Sie nichts gesagt: drei Kinder, von denen heute noch ein Kind einen künstlichen Ausgang hat, von denen ein Kind sein Leben lang sein Herzleiden haben wird. (Abg. Kogler [Grüne]: Das ist eine Lüge! – Zwischenruf der Abg. Gewessler [Grüne].) Da waren sie still, die Grünen, da haben sie nichts gesagt (Abg. Kogler [Grüne]: Lüge!), denn das war ein Asylwerber – da müssen wir still sein (Abg. Gewessler [Grüne]: Na!), aber wenn wir in Graz etwas anstellen, dann werden wir übers Waffengesetz diskutieren. (Beifall bei der FPÖ.)

Und jetzt hören Sie zu! 2014 gibt es 622 Fälle von Schusswaffenverwendung. 2024, Statistik Austria: 352 – 50 Prozent weniger Schusswaffenattacken in zehn Jahren. Hingegen aber Stichwaffendelikte 2014: 1 900, 2024: 2 600 (Abg. Zorba [Grüne]: Was kriegst bezahlt eigentlich? – Abg. Kogler [Grüne]: Wer zahlt denn dich?), und davon 50 Prozent in Wien. (Abg. Stefan [FPÖ]: Die Messerlobby!) – Wo ist die Messerlobby? Genau, danke, Herr Notar, dass Sie das sagen! (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenruf der Abg. Duzdar [SPÖ].)

Und dann gehen Sie ideologisch rein und entblöden sich nicht, alle in einen Topf zu werfen – und jetzt spreche ich für 130 000 Jäger hier –: Ich habe eine Ausbildung für sechs Monate gemacht, indem ich eine Jagdprüfung gemacht habe. (Zwischenruf des Abg. Moitzi [SPÖ].) Jede Woche habe ich mich hinsetzen und die Waffe lernen müssen, habe jede Woche lernen müssen, wie man diese Waffe gebraucht, habe mit der Waffe umzugehen lernen müssen, und ich habe am Ende des Tages auch eine Prüfung dazu machen müssen.

Sie gehen heute kriminalisierend vor (Abg. Gewessler [Grüne]: Nein!), indem Sie die Jäger in einen Topf hauen (Abg. Gewessler [Grüne]: Nein!), die dazu ausgebildet sind (Abg. Gewessler [Grüne]: Nein! Das ist schlicht und ergreifend falsch!), das ist das Erste, und darüber hinaus hauen Sie auch gleichzeitig alle Aufsichtsjäger in diesen Topf. Ja, lesen Sie Ihren eigenen Antrag, da steht ja drinnen, was Sie hier anstellen! (Abg. Gewessler [Grüne]: Sie haben ihn offenbar nicht gelesen!) Daher können Sie nicht davon ausgehen, dass wir hergehen und ideologisch Ihre linke Politik goutieren werden, mit der Sie unsere Menschen hier nur aufgrund dessen einschränken, dass Sie seit zehn Jahren unfähig sind, es zu unterbinden, jeden Einzelnen in dieses Land zu lassen. Das hat nämlich wirklich und tatsächlich verursacht, dass sich die Menschen nicht sicher fühlen. (Zwischenruf der Abg. Gewessler [Grüne].)

Über all das sollten Sie in Hinkunft nachdenken, wenn Sie über ein Waffengesetz sprechen. (Beifall bei der FPÖ.)

16.48

Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Disoski. Eingemeldete Redezeit: 5 Minuten. Das ist gleichzeitig auch die Restredezeit Ihrer Fraktion. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 

Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.