RN/189
21.10
Abgeordnete Mag. Elisabeth Scheucher-Pichler (ÖVP): Danke schön, Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Frau Staatssekretärin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Meine Damen und Herren! Es wurde ja schon ausgeführt: Der Schutz vor K.-o.-Tropfen beziehungsweise das Verbot dieser, strengere Regelungen rund um diese heimtückischen Substanzen, mit denen Menschen unter Drogen gesetzt werden – vor allem Frauen, junge Frauen, aber auch Männer, Burschen –, das ist ein wichtiges Thema und wir brauchen dringend Verbesserungen. Es ist positiv, dass es zu dieser gemeinsamen Initiative kommt, das möchte ich wirklich betonen. Gott sei Dank ist das möglich. Danke auch allen, die da mit dabei sind! Es hat immer schon Initiativen und Anträge auf verschiedenen Ebenen gegeben – gemeinsam kann man mehr erreichen.
Opfer werden wehrlos gemacht, heimlich werden gefährliche Substanzen in Getränke gemischt, es kommt zu körperlichen und psychischen Auswirkungen – das wurde ja heute schon ausgeführt –, in der Folge sehr oft auch zu sexuellen Übergriffen. K.-o.-Tropfen sind ganz einfach eine massive Bedrohung für Körper und Seele, und sie verwandeln einen Ort des Feierns, einen Ort des Miteinanders in einen Tatort, meine Damen und Herren. Wir müssen viel stärker auch über die Täter sprechen; das wurde heute schon gesagt, ich halte es für ganz besonders wichtig. Sprechen wir noch mehr über die Täter und stärken und schützen wir die Opfer! (Beifall bei ÖVP und Grünen.)
Meine Damen und Herren, die Frage ist, ob man die Liste der verbotenen Substanzen ausweiten sollte. Ich frage mich auch, wie es sein kann, dass man immer leichter an solche Substanzen, an Drogen kommt – a, Darknet, wahrscheinlich (Abg. Belakowitsch [FPÖ]: Geh! Das ist ein bisserl naiv! – Abg. Oberrauner [SPÖ]: Amazon!), aber auch an K.-o.-Tropfen. Die bestellt man und sie kommen mit der Post. Wir wissen es, ja, aber man muss da wirklich auch einmal hinschauen; wir wissen es, aber es ist wirklich bedenklich.
Wir müssen die Schutzmaßnahmen in Richtung Tatorte ausbauen. Wir brauchen mehr Beratung, eine Beratungsoffensive – nicht nur in den Schulen, auch in den Jugendzentren, in den Vereinen. Wir müssen die Anlaufstellen, die Beratungsstellen ausbauen, und zwar niederschwellig und nicht nur für Frauen, auch für Burschen und für die Gesellschaft insgesamt. Wir müssen auch die Eltern und überhaupt die Familien miteinbeziehen, damit sie mit den Betroffenen über diese Themen sprechen. Auch ein Sensibilisieren der Polizei, Kampagnen in der Gastro und so weiter sind ganz, ganz wichtig.
Es wurde ja schon gesagt: Die Zahl der Fälle spricht wirklich eine klare Sprache. Allein in Österreich gibt es laut Schätzungen jährlich Hunderte Fälle von K.-o.-Tropfen-Missbrauch, die zum Teil angezeigt werden oder bei denen sich Menschen an Beratungsstellen wenden. Man kann aber davon ausgehen, dass die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher ist, meine sehr geehrten Damen und Herren. In Wirklichkeit sprechen wir von Tausenden Betroffenen. Das ist alarmierend.
Daher, meine Damen und Herren, ist mir auch ganz wichtig, das noch einmal zu betonen: Viele scheuen sich, darüber zu sprechen oder auch Anzeige zu erstatten. Gerade junge Frauen – nicht nur junge Frauen, aber gerade junge Frauen –, die besonders gefährdet sind, und das sagen auch europäische Studien, scheuen sich oft davor. Daher noch einmal: Stärken wir die Opfer! Verurteilen wir die Täter! Sprechen wir darüber! Das ist ganz, ganz wichtig.
Und, meine Damen und Herren: K.-o.-Tropfen sind kein Kavaliersdelikt. Danke für die gemeinsame Initiative! Tun wir alles, um da Verbesserungen zu erreichen! – Danke. (Beifall bei ÖVP und SPÖ sowie bei Abgeordneten von NEOS und Grünen.)
21.13
Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Oberrauner. 3 Minuten eingemeldete Redezeit. – Frau Abgeordnete, Sie haben das Wort.
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.