RN/57
13.53
Abgeordnete Mag. Martina von Künsberg Sarre (NEOS): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bildungsminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer! Ich freue mich total, dass die FPÖ, zumindest der Bildungssprecher, der von mir durchaus geschätzte Hermann Brückl, auch erkannt hat, dass man Schule neu denken muss. (Abg. Steiner [FPÖ]: Wir denken sie anders als ihr!) Das war einer der Gründe, warum wir 2012 die NEOS gegründet haben: um dieses System zu verändern. (Abg. Steiner [FPÖ]: Seit Wiederkehr könnt ihr euch wieder auflösen! – Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.)
Jetzt freue ich mich sehr, dass es mit dieser Bundesregierung gelungen ist, den Bildungsbereich wieder als Schwerpunktthema zu haben, was Sie sehen, wenn Sie das Regierungsprogramm anschauen. Ich kann es nur immer wieder wiederholen, es ist, glaube ich, ganz wichtig, dass wir eine Aufholjagd in der Bildung gestartet haben, weil eben in den letzten Jahrzehnten – auch unter Beteiligung der FPÖ in der Regierung – die Bildung einfach immer zu kurz gekommen ist. (Abg. Taschner [ÖVP]: Ist ja nicht wahr!) Deswegen sind auch ganz viele der vom Kollegen Brückl durchaus richtig genannten Themen vorhanden. (Abg. Hafenecker [FPÖ]: Die Bildung ist zu Sebastian Kurz gekommen!) Aber – das war ja gestern bei Frau Kollegin Fürst auch schon so – es wird immer eine Zustandsbeschreibung gegeben, aber es gibt irgendwie keine Lösungen. (Rufe bei der FPÖ: Der Neunpunkteplan ...!)
Die Punkte, die wir auf den Weg gebracht haben, sind natürlich wichtig. Auch die Verdoppelung der Schulpsychologen, die wir jetzt angegangen sind (Abg. Deimek [FPÖ]: Ist das nur Ignoranz oder Berufsignoranz? – Abg. Hafenecker [FPÖ]: Ignoranz oder Arroganz? – Abg. Deimek [FPÖ]: Beides!), ist wichtig und richtig, weil Kinder eben aus unterschiedlichen Gründen belastet sind und Unterstützung brauchen. (Beifall bei den NEOS. – Abg. Deimek [FPÖ]: Bitte sagt eurem Pressesprecher, er soll ...! Das ist ja fad!)
Jetzt zu den Orientierungsklassen: Es gab in den vergangenen Jahren einen starken Zuzug und jetzt haben wir viele Kinder hier – und einige werden noch kommen –, die das System Schule nicht kennen, die ein Schulhaus nicht kennen, die noch nie einen Stift in der Hand gehalten haben. In ganz Österreich gibt es sehr, sehr viele außerordentliche Schüler und Schülerinnen, die Zahlen verdeutlichen das durchaus. Ich hätte eigentlich erwartet, dass die FPÖ sagt: Endlich wird da etwas getan!, denn es ist laut FPÖ ja immer eine Gruppe von Menschen in Österreich schuld daran, dass alles so furchtbar ist. (Abg. Mölzer [FPÖ]: Nein, nicht die Gruppe von Menschen ist schuld; die Politik, die Sie machen, ist schuld! Das ist ein Unterschied!)
Wir wollen Kindern, die Unterstützung brauchen, diese auch geben, und das hat mit den Orientierungsklassen zu tun. Es freut mich, dass auch die Grünen da mitstimmen. Wir brauchen bestmögliche Unterstützung für alle Kinder, nämlich für die zugezogenen und natürlich auch für die Kinder, die schon hier leben. Die Orientierungsklassen werden im Vordergrund haben, dass man grundlegendes Wissen über das System Schule in Österreich erlernt, aber auch lernt, und das ist ganz wichtig, wie wir hier in Österreich miteinander leben und leben wollen, nämlich in einer Demokratie, in der Gleichberechtigung, Respekt und Toleranz wichtig sind und von allen akzeptiert werden. Das wird den Kindern helfen und das wird vor allem auch den anderen Kindern und den Lehrerinnen und Lehrern helfen, weil sich so kleinere Gruppen bilden können, in denen man mehr Unterstützung hat.
Der weitere Fokus ist auch sehr erfreulich, das möchte ich noch kurz anmerken, es ist ja ein NEOS-Thema seit der ersten Stunde: die Elementarbildung, der Kindergarten als erste Bildungseinrichtung. Wir beschließen hier heute beziehungsweise erweitern das Anstellungserfordernis-Gesetz, und das ist ein wichtiger Akzent. Es ist ein wichtiger und notwendiger Akzent, weil wir erstmals ein grundständiges Studium im Bereich Elementarpädagogik anbieten werden. Wir sind in Österreich diesbezüglich Schlusslicht, in allen anderen Ländern ist es längst Usus, dass man auch einen Bachelor in Elementarpädagogik machen kann.
Warum ist das so wichtig? – Weil wir damit neue Personengruppen erschließen wollen. Wir wollen beispielsweise den Weg in die Elementarpädagogik auch für AHS-Maturant:innen öffnen. Warum ist es noch wichtig? – Weil wir dadurch einen Weg finden, den Fachkräftemangel zu reduzieren und die Qualität im Kindergarten zu stärken. Das wird ja wohl hoffentlich für alle von uns wichtig sein. (Beifall bei den NEOS sowie der Abg. Jeitler-Cincelli [ÖVP].)
13.57
Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Barbara Neßler.
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.