RN/67
14.33
Abgeordneter Mag. Dr. Rudolf Taschner (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hohes Haus! Frau Kollegin Schuch-Gubik - - (Rufe und Gegenrufe zwischen Abgeordneten von NEOS und Abg. Steiner.) – Herr Steiner! Sie kommen dann nachher noch zu Wort. Darf ich? (Zwischenruf des Abg. Steiner.) – Das ist sehr lieb von Ihnen, danke! Frau Kollegin Schuch-Gubik, Sie haben davon gesprochen, dass wir diese Orientierungsklassen nicht brauchten. Wie wäre es dann aber überhaupt möglich, dass, wenn jemand zu uns kommt, er tatsächliche diese Bringschuld bringt, dass er zum Österreicher wird? (Abg. Brückl [FPÖ]: Na, dann sollen es jene machen, Herr Professor, die das ohnehin machen!) Das muss man doch gelehrt werden, deshalb brauchen wir diese Klassen, und ich hoffe, dass diese Klassen auch dementsprechend funktionieren. (Abg. Steiner [FPÖ]: Wie hat das früher funktioniert, zu Ihrer Zeit?)
Natürlich haben Sie recht, es wird sicher Probleme geben. Herr Minister, es ist ein großes Bündel, dass Sie da aufschnüren müssen, denn für diese Orientierungsklassen braucht man Personal. Man braucht das Wissen, wie man es macht, dass die Kinder so erzogen werden, dass, wenn sie dann in die Schulen kommen, die Lehrerinnen und Lehrer, die in den Schulen unterrichten, Kinder vor sich haben, die schulreif sind, die die Sprache können und die sozial mit den anderen Kindern umgehen können. Das ist das, was ich davon verlange. Ich verlange das für die Lehrer, die in den Schulen unterrichten, dass sie Kinder bekommen, die für diese Lehrer wirklich auch – wie soll ich sagen? – eine Arbeitsmöglichkeit darstellen, dass man diesen Kindern ermöglicht, dass sie lebenstüchtig werden, denn das ist ja der Sinn unserer Schulen. (Beifall bei der ÖVP.)
Was die Sprache anbelangt, möchte ich gerne ein paar Bemerkungen machen. Damals, als wir die Deutschförderklassen eingeführt hatten, gab es einen Riesenaufschrei: Minister Faßmann hat Deutschförderklassen eingeführt, das kann man nicht machen, die Kinder gehören doch gleich in die Klassen hinein, die müssen in das Sprachbad hinein! – Sprachbäder, in denen es leider nicht einmal das deutsche Wasser gegeben hat; sie sind dann in diesem Sprachbad ziemlich hart angekommen. Nein, das durfte nicht sein, weil das eine Separierung wäre! Jetzt führen wir die Separierung ein, und es ist gut so. Ich freue mich, dass Kollege Himmer sagt, dass das in Ordnung ist, und ich glaube, dass wir da einen guten Weg gehen.
Gehen Sie bitte zu Herrn Bundesminister Faßmann und sagen Sie: Sie haben es damals, 2017, wirklich gut angelegt. (Abg. Stich [SPÖ]: ... Äpfel und Birnen, oder?) Es ist nämlich nicht richtig, was von Frau Künsberg Sarre gesagt worden ist: dass 20 Jahre früher nichts passiert ist – es ist einiges geschehen, aber natürlich kann immer mehr geschehen. Sie sagen betreffend die deutsche Sprache, dass die Kinder wirklich gut Deutsch können müssen. Ja, sie müssen die richtigen Worte zu den richtigen Dingen sagen.
Herr Bundesminister, da darf ich vielleicht ein paar kleine Fußnoten anbringen: Sie sprechen von Mental Health, die Sie in den Schulen einführen wollen. Mental Health, geistige Gesundheit – das kommt mir fast vor wie ein Sanatorium, was die Schule aber nicht ist. Sie wollen die Kinder zu lebenstüchtigen Menschen machen! (Ruf bei der FPÖ: Nicht!) Sie sagen, wir müssen Exit-Gespräche durchführen. Wissen Sie, was ein Exitus ist? Ich will einen Lebensplan für die Kinder entwickeln, auch wenn sie dann nachher nicht in der Schule sind. (Abg. Scherak [NEOS]: Du verrennst dich grad ...!) Das ist der Punkt. Wir müssen die richtigen Worte finden. Ich glaube, das ist ein entscheidender Punkt – denn wenn wir die falschen Worte finden, dann geht das Ganze zugrunde. Die richtigen Worte sind das Wesentliche. Wenn jemand die Worte falsch setzt, dann ist das Gesagte nicht das Gemeinte. Wenn das Gesagte mit dem Gemeinten nicht übereinstimmt, dann stimmen die Werke nicht. Wenn die Werke nicht stimmen, dann verderben die Sitten und die Künste. (Ruf bei der FPÖ: ... das Kind beim Namen!) So sagt es Konfuzius. Darum ist das Setzen der richtigen Worte das Wichtigste. (Abg. Maurer [Grüne]: Die Redezeit ist aus!) Das Wort muss richtig gesetzt werden, dann haben wir die Orientierung für die Kinder, die kommen. Die müssen die richtigen Worte setzen, aber wir auch. (Beifall bei der ÖVP.)
14.36
Präsidentin Doris Bures: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Christoph Steiner.
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.