RN/99
16.43
Abgeordneter Mag. Harald Servus (ÖVP): Danke schön. – Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzter Herr Bundesminister! Hohes Haus! Mein kleiner dreijähriger Jakob hat mir heute seine Lieblingslokomotive (eine Spielzeuglokomotive mit der Figur Opa Wutz darauf in die Höhe haltend) mitgegeben. Wer nicht so ganz im Thema drin ist: Das sind Opa Wutz und seine Gertrude.
Meine Damen und Herren, beginnen wir mit ein bisschen Geschichte: Man kann sagen, dass Österreich auf eine 200-jährige erfolgreiche Eisenbahngeschichte zurückblickt, denn im Juli 1825, also vor ziemlich genau 200 Jahren, startete der Bau der Pferdeeisenbahn Linz–Budweis. Seitdem haben zahllose österreichische Techniker, Ingenieure, Architekten bei diesem Verkehrsmittel Großartiges geleistet. Ich denke da als Niederösterreicher natürlich zum Beispiel an die Semmeringbahn von Carl Ritter von Ghega, die ab 1842 als erste Gebirgsbahn der Welt errichtet wurde und heute verdientermaßen Unesco-Weltkulturerbe ist.
Meine Damen und Herren, wir können heute auf einem großartigen historischen Erbe aufbauen, und wir tun das in großem Verantwortungsbewusstsein gegenüber unseren natürlichen und auch finanziellen Ressourcen. Wir agieren vorausschauend und planen langfristig bis 2030 und auch darüber hinaus. Wir haben dabei die großen Verkehrsachsen, die es eigentlich schon seit dem Mittelalter gibt, im Auge: die Nord-Süd-Verbindungen Brenner, Tauern, Semmering. Wir knüpfen da mit den großen Bauvorhaben an, vor allem mit den großen Tunnelbauten.
Wir werden in den nächsten Jahren die Reise- und Transportgeschwindigkeit erheblich verbessern. Zusätzlich geht es um Lückenschlüsse, aber – das sage ich auch sehr deutlich – uns sind auch die Regionalbahnen sehr wichtig. Der Rahmenplan ist zweifellos ambitioniert.
Meine Damen und Herren, wir können auf vieles in dieser Republik stolz sein, auch wenn uns manche Parteien immer etwas anderes einzureden versuchen. Besonders stolz können wir, Herr Bundesminister, auf unser Eisenbahnwesen sein. Wir sind innerhalb der EU Europameister, wir investieren pro Kopf am meisten in die Bahn, fast dreimal so viel wie unsere deutschen Nachbarn. Ich denke, das verdient einen Applaus. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ und NEOS.)
Wir können auf noch etwas stolz sein: dass unsere Schienenindustrie Weltruhm genießt. Beim Export von Schienenfahrzeugen nimmt Österreich weltweit nach Deutschland, China und den USA den vierten Platz ein. Der Marktanteil unserer Produkte – made in Austria – am Welthandel liegt bei über 8 Prozent. Ich denke, das ist eine stolze Leistung für so ein kleines Land. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)
Zum Schluss ein paar beeindruckende Zahlen: Mit 34 000 Beschäftigten und einer Bruttowertschöpfung von 3 Milliarden Euro ist unsere Bahnindustrie ein echter Zukunftsmotor für Österreich. Meine Damen und Herren, seien wir gemeinsam stolz auf unsere Bahnindustrie und investieren wir weiter (die Spielzeuglokomotive noch einmal in die Höhe haltend) in die Zukunft! – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)
16.47
Präsident Dr. Walter Rosenkranz: Als Nächster zu Wort gemeldet: Herr Abgeordneter Harrer. Eingemeldete Redezeit: 3 Minuten. – Bitte schön, Herr Abgeordneter, Sie gelangen zu Wort.