RN/142
18.35
Abgeordnete Mag. Marie-Christine Giuliani-Sterrer, BA (FPÖ): Danke vielmals, Herr Präsident! Liebe Kollegen Abgeordnete und vor allem liebe Zuschauer! Ja, wir haben uns darüber unterhalten und das ist ein sehr, sehr wichtiges, ein heikles und sensibles Thema, und Konventionstherapie ist sowieso abzulehnen. Aber die Frage ist: Wie grenzt man das genau ein? Das muss man sich wirklich alles noch gut anschauen, und es ist definitiv noch viel Diskussion notwendig, weil da keine Fehler passieren dürfen.
Was ich vorab sagen möchte, ist, dass für uns Freiheitliche der Schutz von Kindern und Jugendlichen und den Familien den allerhöchsten Stellenwert hat, höher geht es eigentlich gar nicht mehr, und dass mit uns nichts möglich ist, wo man einen Schnellschuss macht und schaut, ob es ein bisschen besser werden könnte, wenn es vielleicht auch ein bisschen schlechter sein könnte. So etwas muss man also wirklich gründlichst prüfen und ordentlich diskutieren. – Danke, Herr Stögmüller. (Beifall bei der FPÖ.)
Liebe Zuschauer! Nur damit Sie auch wissen, worum es eigentlich geht, denn es sind auch viele Eltern betroffen: Es geht um die Transidentität, und es geht darum, dass hier ein gewisser Transhype entstanden ist. Dieser betrifft vor allem viele junge Menschen in der Pubertät. Zu diesem Thema gehört, nur damit Sie es auch verstehen, die Thematik der Hormontherapien und der Geschlechtsumwandlungen, also Geschlechtsoperationen. Das sind natürlich Dinge, die man nicht mehr rückgängig machen kann. Man muss sich da immer gut überlegen, wie das ist, wenn Kinder in der Pubertät sind und dann mit solchen Dingen konfrontiert sind.
Die entscheidende Frage für uns ist: Wie können Eltern und Therapeuten Kinder gut vor Entscheidungen beschützen, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können? Was sind diesbezüglich unsere Hausaufgaben, die wir machen müssen? Und: Bis wann müssen Eltern entscheidungs- und erziehungsberechtigt bleiben, dass da nichts passiert?
Wir haben diesen Antrag ein bisschen anders gelesen, als Sie ihn jetzt präsentiert haben. Für uns war er noch eher ein Angriff auf die Souveränität der Familien, weil nicht ganz ausgeklammert wird, dass Eltern oder Familien auch kriminalisiert werden könnten. Das darf gar nicht sein. Das ist für uns unannehmbar, um das einmal klar zu sagen. Für uns ist die Familie heilig. Sie ist der Halt für Kinder und Jugendliche, vor allem auch für jene, die besonders verunsichert sind. (Beifall bei der FPÖ.)
Für mich hat der Staat innerhalb des Familiensystems nichts verloren. Dieser hat da nicht reinzugrätschen, außer wenn er definitiv darum gebeten worden ist.
Vielleicht noch ein wichtiger Blick auf das Thema Pubertät: Pubertät ist ein schwieriger Weg der Selbstfindung, und alles, was schwierig ist, ist auch eine Chance. Und nachdem wir alle in der Pubertät waren und unsere Kinder auch, ist es einmal wichtig, zu sagen, dass die Natur nichts Sinnloses macht und sie uns die Pubertät gibt. Was bedeutet das? – Es ist die Zeit, in der wir uns selbst erfahren können, in der wir versuchen, den höchstpersönlichen Platz im Leben zu finden, den Sinn im Leben. Wir sagen es ja eigentlich so schön, wir sagen ganz stolz: Das sind unsere Kinder, das sind unsere 2.0! Damit meinen wir, die sollen besser und klüger sein als wir. Genau dazu ist die Pubertät da, nämlich dass sie sagen: Wir wollen alles neu denken, wir wollen nicht machen, was ihr gemacht habt, wir machen es besser!
Vielleicht noch ein Wort zum Trans-sein-Wollen vom Kinder- und Jugendpsychiater Dr. Alexander Korte: Das wäre eine Buchempfehlung, er hat das Buch „Hinter dem Regenbogen“ genau zu diesem Thema geschrieben. Er ist ein absoluter Spezialist. Er sagt: Trans-sein-Wollen bietet den Jugendlichen die Möglichkeit, ihrem individuellen Leiden in einer zu ihrer Zeit und ihrer Kultur akzeptierten Form Ausdruck zu verleihen. – Die Sturm- und Drangphase kannten wir alle. Wir haben alle möglichen Blödsinnigkeiten gemacht, aber die waren rückgängig zu machen. Wir konnten dann unseren Lebensweg weitergehen. Wenn man aber vielleicht eine Geschlechtsoperation in der Pubertät hat, ist das nicht mehr umzudrehen und es steht danach ein Leben voller Verzweiflung für einen bereit, was nicht wirklich toll ist.
Was ich zum Abschluss noch sagen möchte – das rote Licht blinkt –: Ich möchte mich bei Ihnen, liebe Eltern, von ganzem Herzen bedanken, dass Sie sich für Ihre Kinder richtig reinhauen, sich die ganzen Sorgen und jeden Tag die ganzen Schwierigkeiten anhören und versuchen, hier durchzumanövrieren und zu schauen, dass Ihrem Kind kein Leid widerfährt und dass es gut beschützt ist. Vielen Dank für Ihren Einsatz, das ist das Allerwichtigste, was wir zu tun haben. Kinder und Jugendliche sind zu beschützen, sie sind die Zukunft des Landes. Sie sind auch vor dem Transhype zu beschützen, denn dieser ist irreversibel. Wir müssen uns hier überlegen, wie das richtig gehen könnte. Das werden wir alles machen.
Liebe Eltern! Also Danke, passen Sie auf Ihre Kinder auf! Sie können Ihren Kindern von einem nie zu viel geben, und das ist Liebe, Liebe und noch einmal Liebe. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)
18.40
Präsident Peter Haubner: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Nico Marchetti. – Ich stelle Ihre Redezeit auf 4 Minuten ein, Herr Abgeordneter.
Die angezeigte Rede ist noch nicht nach § 52 Abs. 2 GOG-NR autorisiert.